30. September 2011 - Freitag

Ein fantastisches Bild präsentierte sich uns am Morgen:

 

Nebel – Spinnweben und Netze – Altweibersommer vom feinsten!!!

Was hat nun der Altweibersommer mit Spinnen zu tun?


Wenn sich im Herbst tausende von Spinnen auf die Reise begeben, schweben unzählige Spinnfäden in der Luft, bleiben in Hecken und Bäumen hängen und erinnern im Sonnenlicht silbern schimmernd, an silbergraue Haare, und werden somit mit "alten Weibern" in Verbindung gebracht.

 

Eine andere Legende besagt, dass die Fäden in der Luft dem Garn ähneln, das früher von den "alten Weibern" am Spinnrad verwendet wurde. Der Begriff "alte Weiber" war damals nicht negativ behaftet und bezeichnete einfach alte Frauen.

Neben den fliegenden Spinnfäden werden im Herbst durch den Tau auch viele andere Netze sichtbar. So z.B. die Netze der Baldachinspinnen, die bodennah ganze Wiesen bevölkern. Auch diese erinnern an graue Haare alter Frauen.

 

Der Nebel verunsicherte meine Bya-ra beim Morgenspaziergang. Wie immer kletterten wir beide auf unsere kleine Düne, um auf der anderen Seite herunter zum Strand zu laufen. Alles gut! Nur bin ich an diesem Morgen nicht wie gewohnt mit ihr den offiziellen Hauptweg und auch nicht den über die Düne bei unserem Haus zurück gegangen, sondern ein ganzes Stück den Strand Richtung Norden entlang und erst weiter hinten wieder über die Dünen zurück auf den Pfad zwischen den Dünengräsern, der, wenn man sich nun südlich hält, wieder zu unserem Häuschen führt.

 

Bya-ra aber sah, als sie auf der anderen Seite der Düne ankam, nur ein fremdes Haus im Nebel und fing an zu weinen: „Frauchen, unser Haus ist weg!“

Bya-ra und der Orientierungssinn. Schwach!

 

Schau mal, Bya-ra, da ist es doch, unser Haus:

Unser Haus im Morgennebel
Unser Haus im Morgennebel
Bya-ra und der geheimnisvolle Nebel
Bya-ra und der geheimnisvolle Nebel

Der Nebel lichtete sich langsam, die Morgensonne lag auf unserem Haus:

 

Fahrt Richtung Hammer Bakker (bei Aalborg):

 

Auf der Fahrt kamen wir an einem kleinen See vorbei und legten dort die erste Pause ein.

Der Besuch der Hammer Kirke, die bei sommerlichen Temperaturen angenehm im Schatten lag und wo man das Auto gut hätte parken können, war auf Grund einer Veranstaltung, bei der wir nicht stören wollten, leider nicht möglich.

 

Die Sulsted Kirke liegt oben auf einem Hügel. Dort hielten wir aber nur für einen kurzen Stopp und ein paar Drückdrauf-Fotos, da es für die Hunde im Auto zu warm war.

 

Sulsted Kirke:

Es war bereits Mittag und an der Zeit unseren Hunden einen geeigneten Spazierweg zu bieten. Trotz ausführlich gestalteter dänischer Wanderkarten (Vandretursfoldere) und dort aufgezeichneter Parkplätze fehlten in der Realität meist die entsprechenden Hinweisschilder zu den Parkplätzen bzw. waren Parkplätze als solche nicht unbedingt erkennbar. Somit gestaltete sich die Suche wieder schwierig und wir waren froh wenigstens einen der Parkplätze tatsächlich entdeckt zu haben. Aber auch das Laufen und die Wege im Hammer Bakker waren an diesem Tag verwirrend. Der See, den wir dort vermuteten, wollte nicht auftauchen, so dass wir um den Rückweg zum Auto abzukürzen, querfeldein durch durch den Wald stiefelten bis es in Gestrüpp, Farn und Unterholz nicht mehr weiterging und ich schon ganz gefrustet war. Und Bya-ra blieb meine Stimmung natürlich nicht verborgen und es schoss ihr wohl durch den Kopf, dass wir uns hoffnungslos verirrt hätten und nie mehr nach Hause zurückfinden würden und dass sie elend verhungern müsste. Mein Hütehund! Sie nahm die Sache in die Hand - oder besser Pfote - und ausnahmsweise ließ ich sie gewähren und sie durfte uns mit einem plötzlich erwachten Orientierungssinn zurück auf den richtigen Weg führen.

 

Der Weg zurück nach Lyngså führte uns am Limfjord Richtung Hals entlang, wo wir noch einige kleine Pausen einlegten. Freitags nachmittags in der Umgebung von Aalborg. Dort war der Teufel los! Wo ist nur mein ruhiges Dänemark geblieben?

 

Einige Fotos im Gegenlicht gelangen mir, aber am besten gefällt mir dieses hier:

 

Boot am Limfjord (Skiveren, Hals Havn):

Verrückt, wie viele Fasane dort auf und am Rande der Straße umherliefen. Leider dachte ich bei jedem, dass dies nun ganz sicher der letzte wäre und verzichtete darauf den Fotoapparat bereitzuhalten.

 

Abends bei Ankunft am Ferienhaus eine Überraschung: Möwen spielten und kicherten (Ich glaube es handelte sich um Lachmöwen). Vermutlich jagten sie Insekten. Genau wie wir es von den Schwalben kennen. Sogar Indra fing an das Spiel zu beobachten, so wie früher in jungen Jahren, als  kein Kiebitz, keine Möwe, keine Ente, keine Maus unentdeckt blieb. Indra, kleine Jägerin. Wie schön zu sehen, dass das alte Mädchen soviel Spaß an diesem Urlaub hatte.