30. Mai 2012

Meine Hunde in absoluter Spiellaune

 

Seit ein paar Tagen, genau genommen seit Milka dabei ist sich im Geiste von ihrer Scheinschwangerschaft und ihrem Plüsch-Wildschwein-Baby zu verabschieden – Nicht zuletzt dank Hilfe der Homöopathie (10 Tage lang Pulsatilla D30 1 mal täglich) – wird es wieder lebhaft im Hause „Srinagar Danda“. Heute als mein Mann mit Bya-ra die Runde um die vier Ecken drehte, fegten Kar-mi und Milka mit 180 Sachen durch unseren Garten, kreuz und quer durch meine geliebten Schwertlilienbeete. Wenn es so weitergeht und ich dem Spieltrieb meiner Damen keine Grenzen setze, dann hat Milka vermutlich bis zum Wochenende, d.h. bis zur Ausstellung in Groß-Gerau keinen weißen Kragen mehr, sondern nur noch Fransen. Bya-ra mit ihrem Judo-Griff packt Milka gerne am Nackenfell, um sie runterzuziehen und rumzudrehen. Und wenn die verrückten Mädels zu dritt spielen und so richtig loslegen, dann ist Haarverlust nicht zu vermeiden. Meistens sieht es so aus, dass Milka irgendwann auf dem Rücken am Boden liegt und sich von den anderen beiden durchknuddeln lässt. Es ist wohl ähnlich wie bei uns Menschen das am Bauchkitzeln.

 

Milkas guter Laune und unserem kleinen privaten Training habe ich es zu verdanken, dass Milka seit heute eine neue Hundefreundin hat. Eine Labradoodle-Hündin aus der Nachbarschaft, bei deren Anblick Milka bisher immer Ausraster hatte, scheint nun eine Freundin fürs Leben zu werden. Ich merkte schon gleich, dass das kurze Keifen an der Leine von Milka gar nicht so ernst gemeint war, denn sie ließ sich sofort beruhigen und absitzen. Wir näherten uns so mit langer lockerer Leine langsam der Hündin, immer auf Sicherheitsabstand und mit zwischendurch Absitzen, sobald Milka anfing sich rüpelig zu benehmen. Einmal versuchte sie noch sie ein bisschen zu attackieren, aber ich ließ nicht locker. Wir folgten der Hündin mit „Bei-Fuß-gehen“ und bei jedem Ziehen an der Leine mit Kommando „Sitz“ bis wir auf der großen Wiese ankamen und ich beobachtete, dass Milkas Interesse am anderen Hund langsam nachließ. Der richtige Moment für mich die Leine lang zu lassen und Milka die Chance zu geben Kontakt aufzunehmen. Und siehe da, es funktionierte. Sie beschnüffelte das Hinterteil von „Cookie“, die sich sehr unterwürfig verhielt. Wir liefen weiter zusammen und die Hunde konnten sich beschnuppern. Wobei es eher Milka und kaum Cookie war, die schnüffelte ohne Ende. Der Bann war gebrochen. Wir begleiteten sie auch noch zum Haus zurück und hier entwickelte sich eine beginnende Freundschaft, denn auf einmal fand Milka Cookie einfach nur noch toll und fing an sie anzubaggern und zum Spielen aufzufordern. Und die beiden spielten, wie die Dollen. Leider nur auf begrenztem Raum, einem kleinen Stück Rasen vor dem Haus, und auch nur in Leinenlänge. Mir wurde ganz warm ums Herz. So gut gelaunt hatte ich meine Milka lange nicht mehr erlebt.

 

Milkas gute Laune hat aber noch andere Gründe, als Pulsatilla & Co. Meine Freiheit liebende kleine Granate durfte am letzten Sonntag mit zum Pferdehof, wo der Freund meiner Tochter sein Pferd untergebracht hat. Nachdem wir zuerst das Pferd auf der Weide besucht hatten und Milka den ersten Nasen … äh … Nüstern-Kontakt heil überstanden hatte, ging es weiter zum Reiterhof. Ein Riesengelände mit Unmengen von Pferden und vielen frei laufenden Hunden der Pferdebesitzer. Auch Milka bekam ihren Freilauf. Als sie aus dem Auto hüpfte, wollte gleich ein unbekannter Vierbeiner mit ihr Kontakt aufnehmen. Erst mal kurz Randale an der Leine. Der andere Hund trollte sich. Gleich darauf lernte Milka Jessie kennen, die nette Collie-Hündin einer Bekannten.. Milka und Jessie verstanden sich auf Anhieb. Sie sprechen beide die Hütehund-Sprache. Jessie zeigte Milka „ihren“ Pferdehof. Und Jessie passte auf! Auch als Milka die Sattelkammer inspizierte. Und auch als Milka versuchte den kleinen Henry… Rasse unbekannt … Pinscher-Mix? … zu besteigen und anzumachen. Jessie splittete und schaffte sofort Klarheit. Fremde Hunde, die sich in unserer Nähe aufhielten oder an uns vorbeiliefen, wurden zu meiner Überraschung wahrgenommen, aber als nicht interessant bewertet. Kein losschießen und kein Theater. Milka war nicht mehr angeleint, ging auf Erkundungstour, aber immer in Reich- und Sichtweite. Und sie fand es einfach klasse! Die vielen Gerüche! Von den Pferden hielt sie sich fern und wahrte den Sicherheitsabstand. Sie wurde immer sicherer und mutiger und ging allein auf die Pirsch. Und dann gab es wohl doch einen Hund unter vielen, der sich mit ihr messen wollte. Ein weißer Pudel, gleiche Größe wie Milka, und einer, der es wissen wollte! Ich glaube er erinnerte Milka an ihre Geschwister. Kneifen, wenn Milka eine Chance sieht, sich zu wehren und vielleicht als Siegerin aus diesem Konflikt hervorzugehen, wird sie nie. Und so kam es zu einer kleinen Auseinandersetzung. Die Hunde, auf die sie danach bei unserem Rundgang über den Hof traf, beschnupperte sie kurz, ließ sich aber sofort zum Weitergehen bewegen. Später saßen wir noch eine ganze Weile auf einer Bank und nahmen eine Erfrischung zu uns, denn die Sonne hatte es gut mit uns gemeint. Auch da lagen Milka und Jessie brav bei uns, wenn man davon absieht, dass Milka mal kurz Richtung Küche verschwunden war. In der Halle, im Round-Pen (Western-Reiter wissen, was ich damit meine) durfte Milka dann so richtig Gas geben und hatte jede Menge Spaß. Mit einem müden und glücklichen Hund traten wir die Heimfahrt an.

 

Zwischen diesen beiden erlebnisreichen Tagen, dem Schließen neuer Freundschaften, gab es allerdings für mich auch einen kleinen Tiefschlag. Zickenterror im Revier! Gleich zu Anfang des Spaziergangs mit Milka das erste Aufbäumen vor Nachbars Zaun, hinter dem die kleine Chihuahua-Hündin einen Affentanz veranstaltete. Nächstes Hoftor in Sicht. Dort wartete der Labbi-Freund Lolle und Milka fing schon an zu quietschen und war kaum zu bremsen. Immerhin war aber diesmal nur die große Freude der Grund. Wieder einige Meter weiter Schäferhündin Fee, die Randale machte und meine Milka natürlich gleich mit. Nicht genug, dass uns an dieser Stelle auch noch eine Frau mit Fahrrad und Border-Collie entgegenkam. Milka war so langsam auf 180 und ich auch. Der Border-Collie wurde angeleint, aber es gelang mir nicht Milka gesittet daran vorbei zu führen. Und das alles morgens auf der ersten Gassi-Runde! Was nun an diesem Tag der Grund für das aufbrausende Temperament war, kann ich nur erahnen. Vielleicht das Bellen von Bya-ra in der Ferne, das Milka sicher nicht verborgen geblieben war. Aber bereits als wir unser Grundstück verließen fand ich ich, dass Milka irgendwie nervig war, hin- und hergerissen. Nachbars Sheltie war im Garten nebenan, Mama Bya-ra mit dem Freund meiner Tochter bereits ein Stück vorausgegangen. Und mein Hundekind durch den Wind!

 

Noch ein Highlight gab es diese Woche: Arabella hat uns besucht!

 

Arabella ist die älteste Tochter von unserem Gesar, also eine Halbschwester von Bya-ra, denn sie stammt aus der Verpaarung von Gesar mit Tang-la-Su Yossi-la. Er deckte damals – 1996 – zum ersten Mal. Der Wurf (2 Rüden, 1 Hündin) kam am 2. Dezember 1996 zur Welt.

 

Arabella damals und heute: