30. Juli 2014

Testen verschiedener Kombinationen …

 

… bei den Spaziergängen mit drei von sechs Hunden.

 

Gestern, wie beschrieben: Yeshi und Mon-sha zusammen und Milka alleine

 

Heute: Mon-sha alleine und Milka mit Yeshi

 

Kein Gezerre, aber dafür Probleme mit freilaufender ungehorsamer Jagdhündin, die im Wald an einer unübersichtlichen Stelle auf uns zugeschossen kam. Milka hat geschrien wie am Spieß: "Hilfe! Böser großer grauer Hund frißt mein Kind!“ Oder so ähnlich. Es ist der Schrei, den ich nur während der Scheinschwangerschaft von ihr kenne bzw. als sie ihren ersten Wurf hatte und die vor einigen Stunden geborenen Babys zum ersten Mal alleine lassen musste um Pippi zu machen. Völlig hysterisch! Milka, du musst lernen Yeshi zu vertrauen. Ich tue es auch! Er läuft immer ein Stück voraus, und außer in der Nähe von Straßen, immer frei. Ich habe volles Vertrauen zu meinem Schatz. Dieser Hund gibt mir etwas, was ich von meinen Mädchen nicht so kenne – und was auch Mon-sha mir nie geben wird, obwohl die Beziehung zu einem Rüden vielleicht etwas anders ist als zu einer Hündin. Auf jeden Fall hat der Spaziergang in der Kombi Milka und Yeshi den Vorteil, dass es kein Leinengezerre gibt, was sehr armschonend ist. Aber bei Rüde + Hündin ist jede Hundebegegnung immer mit einem Fragezeichen versehen. Beide hatten sich übrigens gleich zu Anfang in ein großes Wasserloch, das ich wahrlich nicht mehr als Pfütze bezeichnen kann, geschmissen und besonders Milka sah danach aus wie ein kleines Ferkel. Mittags landete sie daher gleich in der Badewanne, was aber ohnehin in der Planung war. Diesmal habe ich genau wie bei den Jungs die PSH-Arganöl-Serie verwendet. Mami hat(te) jede Menge Filz, besonders an Beinen, Brust und Hals und ich werde noch einige Tage nacharbeiten müssen bis auch der letzte Knoten eliminiert ist.

 

Mon-sha war übrigens heute wieder ganz normal und ich kann nicht klagen. Beim Spaziergang mit ihm alleine freilaufend gab es null Probleme. Nur an der Leine, sobald ihm irgendwelche Düfte in die Nase steigen, schießt er ruckartig los. Ansonsten ist es aber auch nicht so, dass ich kleine Ansätze von aufmüpfigem Verhalten nicht sofort stoppen könnte. Es genügt eine kurze Ermahnung. Bloß wie lange noch?

 

Mon-sha heute unterwegs: 

29. Juli 2014

Mon-sha …

 

Heute Abend hatte ich zum ersten Mal ein dummes Bauchgefühl und fürchte, dass Mon-sha nicht bei uns bleiben kann, auch wenn es mir sehr schwer fallen wird ihn ein zweites Mal gehen zu lassen und ich tatsächlich damit geliebäugelt hatte auf Deckrüden umzusteigen und vorerst auf ein kleines Hundemädchen zu verzichten. Oder zumindest zu warten bis ich ihn im Alter von einem Jahr auf Erbkrankheiten untersuchen und evtl. ankören lassen kann.

 

Ich kann gar nicht sagen, was passiert ist und warum mir plötzlich Zweifel kommen. Es waren Beobachtungen, die ich vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt ignoriert oder lockerer gesehen hätte. Es waren auch nur wenige kurze Augenblicke, die mich verunsichert haben.

 

Heute Vormittag war ich mit den beiden Jungs im Wald spazieren, und zwar sehr ausgiebig bis zu 1 ½ Stunden. Die beiden hatten fast die ganze Zeit Freilauf, da ich das Auto auf einem Waldparkplatz abgestellt hatte, um Straßenverkehr zu meiden und den Jungs die Möglichkeit zu geben nach zwei anstrengenden Tagen mal so richtig Gas zu geben, was sie auch dankbar annahmen, den Wald unsicher machten und viel Spaß hatten. Das Laufen ohne Leine war kein Problem, denn Yeshi orientierte sich an mir, blieb öfter stehen und schaute nach mir und Mon-sha wiederum orientierte sich an Yeshi – und wenn ich Glück hatte auch mal an mir. Alles gut und schön! Zu Hause angekommen drehten sie dann in der Wohnung nochmal richtig auf bis sie endlich zur Ruhe fanden, wobei ich mit sanfter Gewalt nachhelfen musste. Es ist normal, dass junge Hunde nach so einer Tour eine Weile brauchen bis sie runterfahren. Eigentlich! Aber irgendetwas störte mich an ihrem Verhalten … an Mon-shas Verhalten. Irgendetwas war anders als sonst. Erst am Abend, als meine Tochter Kar-mi abholte und Mon-sha und Yeshi sie überschwänglich begrüßten, fiel mir auf, dass sich Mon-shas Verhalten Yeshi gegenüber verändert hat. Es waren deutliche Ansätze von Macho-Gehabe und von Dominanzproblemen, denn er stieg seitlich bei Yeshi auf. Zum ersten Mal war es keine Rammelei, kein Spiel, sondern es ging rein um die Rangordnung. Im Prinzip geschah dann genau das, was ich auch bei den beiden schon beobachtet hatte, als sie noch Welpen waren. Yeshi duckte sich weg und entglitt dem Ganzen, weil ihm das einfach zu dumm war. Genau wie früher, wenn vier Welpen am Rangeln waren und plötzlich ein Yeshi aus dem Getümmel herausgekrabbelt kam, der damit nichts zu tun haben wollte. Yeshi trägt das auch heute noch mit Fassung. Aber wie lange noch? Und was war der Auslöser? Vielleicht Milkas bevorstehende Hitze? Läufigkeiten hatten auch zwischen meinen Mädels immer eine Revolution ausgelöst. Es hat sich erst verflüchtigt seit nur noch Milka in der Zucht steht. Oder beginnt Mon-sha nach 3 Wochen nun doch zu testen? Nicht mich, aber Yeshi? Sein Bruder, zu dem er eigentlich bisher aufgeschaut hat?

 

Trotzdem werde ich auf der Suche nach einem neuen Zuhause für Mon-sha nichts überstürzen und mir keinen Druck machen. Wünschenswert wären eingefleischte Tibi-Leute mit einem älteren Hund, an dem sich Mon-sha orientieren könnte. Am besten mit Leute mit Rüdenerfahrung. Und die genauso ticken wie ich! Die Chemie muss stimmen, wobei auch das keine Garantie für ein gutes Gelingen ist, wie ich leider erfahren musste.

 

Noch scheue ich mich davor gezielt und offiziell nach einem neuen Zuhause für ihn zu suchen. Anfragen gab es bereits für ihn, aber nichts was mich überzeugte, denn diesmal muss es 100%ig passen. Ich muss auf das Schicksal vertrauen!

 

Was Mon-shas Gesundheit angeht, die für mich einer der Gründe war noch abzuwarten, scheinen wir auf einem guten Weg zu sein, denn dank Gaben von Rhus toxicodendron (3 Tage lang je eine Tablette) ist das Hinken verschwunden. Selbst heute nach der langen Tour durch den Wald ist es nicht mehr aufgetreten. Er sollte die Tabletten aber noch 2 – 3 Monate einmal pro Woche bekommen. Zusätzlich könnten Schüsslersalze helfen. Im Buch „Homöopathie für Hunde“ von Dr. med. vet. Barbara Rakow habe ich eine Beschreibung von Symptomen gefunden, die perfekt mit Mon-shas Problem übereinstimmt. Rhus toxicodendron ist ein Mittel für Bänder und Sehnen und kann zur Behandlung von Lahmheiten durch lose Bände eingesetzt werden. Wenn man das Mittel über 2 – 3 Monaten gibt kann man den gesamten Bandapparat festigen. Besonders bei jüngeren Hunden. Weiter trifft auch die Beschreibung zu, dass die Hunde während der ersten Schritte nach dem Liegen lahmen, einknicken, sich nach wenigen Schritten einlaufen. Wenn sie länger laufen verschlimmert sich die Lahmheit wieder. Haben die Hunde gelegen und stehen wieder auf ist die Lahmheit wieder deutlich. Passt!!!

 

Nun wünsche ich mir, dass Mon-sha eine glückliche Zukunft beschieden ist – ganz egal ob bei uns oder in einem neuen Heim.

 

 

28. Juli 2014

Mon-sha und Yeshi in Puschendorf
Mon-sha und Yeshi in Puschendorf

Aaaalles gut!!!

 

Ein anstrengender und spannender Ausstellungs-Sonntag und ein Aufatmen nach der Augenuntersuchung der beiden Jungs sind heute Thema! Text von mir, aber Fotos diesmal von der Besitzerin vom F-Wurf-Papa. Man kann sich im Ring beim Vorführen so unheimlich schlecht selbst fotografieren. Danke, Anke, für die tollen Bilder!

 

Es war ein langer, anstrengender und warmer Tag, der in aller Frühe begann, denn wir hatten fast 3 Stunden Fahrt vor uns. Das bedeutete Aufstehen um Viertel vor 5, wofür ich verständnislose Blicke von meinen Hunden erntete. Ich konnte auf Grund der Wärme sowieso nicht gut schlafen. Das Heizkissen namens Milka in meinem Bett trägt den Rest noch dazu bei. Sie ist auch die einzige, die dieses Vorrecht genießt – und auch die einzige, die Wert darauf legt. Um 6 Uhr holte meine Freundin und Trainerin Jutta uns, d.h. Yeshi, Mon-sha und meine Wenigkeit hier mit Sack und Pack ab. Eine Fahrt ohne Hindernisse – Die Autobahn war frei – inkl. einiger kleiner Pinkelpausen. Die Jungs waren natürlich etwas daneben, denn für Mon-sha war alles Neuland. Der kleine Schatz wurde sozusagen ins kalte Wasser geschmissen. Aber er orientiert sich meist an seinem Bruder und der scheint ihm eine gewisse Sicherheit zu vermitteln, weil er doch etwas reifer und erwachsener wirkt. Mon-sha ist dagegen vom Verhalten wie vom Aussehen her noch eher ein Baby. Wir lagen gut in der Zeit und kamen pünktlich noch vor Beginn des Richtens in Puschendorf an. Wir wussten bereits, dass die Tibet-Terrier als letztes an der Reihe sein würden, konnten uns also erst einmal Zeit lassen, erst den Ausstellungskäfig und sämtliche Utensilien in die Halle bringen, die Ausstellungsunterlagen holen und uns danach ganz den Hunden und dem ersten Gassigang widmen. Trotzdem, wenn man bedenkt, dass Mon-sha zum ersten Mal inmitten vieler fremder Hunde und Menschen und ungewohnter Umgebung sein Bestes geben sollte, muss man ihn loben. Beide Buben waren im Großen und Ganzen sehr brav und eine gewisse Aufregung am Anfang muss man ihnen schon zugestehen. Dass beide Jungs allerdings zur gleichen Zeit im Ring laufen mussten, das war auch für Jutta und mich ungewohnt und machte es kompliziert, denn beide mussten auf die Minute genau fit und top gepflegt und gestylt sein. Schwesterchen Fiona kam bald dazu und besuchte ihre Brüder. Erst noch auf Entfernung, denn sie sollte die beiden nicht verrückt machen vor ihrem großen Auftritt. Was dann aber doch passierte, denn die beiden haben gute Nasen und besonders Mon-sha ist kein Kostverächter. Wir hatten einen guten Platz mit Blick auf den Ring, konnten uns noch Zeit lassen und Frühstücken gehen, mit den Jungs draußen auf dem Parkplatz ausgiebig üben, aber am Ende wurde es doch zeitlich sehr eng und auf einmal ging alles Hopplahopp, Jutta bastelte noch an Yeshis Scheitel, während wir schon im Ring erwartet wurden. Wir hatten lange überlegt und ausprobiert, wer von uns beiden welchen Hund im Ring vorführen sollte. Ich entschied mich für Yeshi, da er einfach eine sehr starke Bindung zu mir hat und ich mir nicht zutraute Mon-shas Aufmerksamkeit zu erlangen. Was zu Hause funktioniert, klappt auf fremdem Terrain noch lange nicht. Auch Yeshi war irgendwie nörgelig und zeitweise im Ring nicht so zu gebrauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Und Frauchen war hundemüde, kaum geschlafen, aufgeregt und die Temperatur in der Halle viel zu warm. Yeshis Unlust hatte zwei Gründe, was mir aber erst später so richtig bewusst wurde, als wir alles mehr oder weniger überstanden hatten. Wenn mein Yeshi Hunger hat und sein Mittagessen nicht bekommt, zudem das Frühstück bereits 2 Stunden zu früh serviert wurde, dann wird er ungeduldig und motzig. Zudem war es ein Fehler, dass wir sehr viel vorher draußen in der prallen Sonne geübt hatten, wobei es uns nur darum ging, dass die beiden Brüder daran zu gewöhnen miteinander bzw. hintereinander zu laufen ohne zu kletten. Für Yeshi war das wohl zuviel, denn im Ring lief er nicht so wie sonst und fiel in den Passgang, was bei ihm noch nie vorkam. Das bestätigten mir alle, die ihn kennen und im Training und auf Ausstellungen gesehen haben. Dieser Hund hatte einfach null Bock. Und das zeigte er mir deutlich, denn er schmiss sich einmal auf den Boden mit einem Gesicht, als wollte er sagen: „So, Frauchen, mach deinen Mist alleine! Ohne mich! Bäääää!“ Die Richterin, Frau Kastl, wirklich eine ganz liebe, war trotzdem sehr angetan von meinem kleinen Charmeur und ließ mich noch einmal mit ihm etwas schneller laufen, damit sie seinen Trab beurteilen konnte. Der Richterbericht kann sich durchaus sehen lassen. Yeshi erhielt ein V2 und das Res. CAC – J und das Res. Anwartsch. Dt. Jug. Champ. VDH. Ich weiß nicht, ob er Chancen auf Platz 1 gehabt hätte, wenn ich nicht wieder so daneben gewesen wäre. Und ich frage mich warum ich es in letzter Zeit nicht mehr schaffe mir vorher anzuschauen was der jeweilige Richter wünscht, wann man den Hund vor dem Richtertisch aufbauen muss, wann und wie und wo einzeln gelaufen wird usw. Das ging doch früher mit Bya-ra. Ich bin vielleicht zu abgelenkt. Keine Ahnung. Jedesmal wieder diese kleinen Anfängerfehler, obwohl ich doch genau weiß, wie es läuft. Ich gehe hart mit mir ins Gericht, denn ich möchte es ja selber schaffen, weil es mir Spaß macht. Mon-sha lief mit Jutta und da sieht man den Unterschied zwischen Hundetrainerin mit guten Nerven und aufgeregter Züchterin, der das Abschneiden so unheimlich wichtig ist. Mon-sha präsentiert sich noch nicht so wie Yeshi, der sich ja selbst für unwiderstehlich hält und außerdem ist Mon-sha noch sehr zart. Die Richterin hatte den gleichen Eindruck von ihm wie ich. Die Ellbogen und damit die Bänder sind noch sehr lose. Mon-sha erhielt ein sehr gut 3. Viel gesehen habe ich allerdings nicht von ihm im Ring, da Yeshi und ich in Meinungsverschiedenheiten verstrickt waren. Tja … später, nachdem er endlich sein Mittagsmahl eingenommen hatte, war er von einer Sekunde auf die andere ein braver ausgeglichener Hund. Daraus lernen wir: Yeshi nicht hungern lassen, sonst streikt er. Und nur kurz üben, lediglich zwecks Motivation, weniger ist hier mehr! Passgang ist ein Schongang. Er war einfach müde und hungrig und die Hitze machte nicht nur mir zu schaffen. Gegen 15 Uhr, nachdem wir die Berichte erhalten hatten und noch Familienfotos von den drei Geschwistern gemacht worden waren ging es Richtung Heimat. Nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Hitze, Stau … aber der Oberhammer war Mon-sha, der sich wie auch immer neben der Gitterabsperrung auf den Rücksitz vorgearbeitet hatte. Ich habe keine Ahnung wie er mit seinem Dickschädel da durch gekommen ist. Nichts Böses ahnend drehte ich rein zufällig den Kopf zur Seite und was saß da auf der Rückbank, so als wäre es die normalste Sache der Welt??? Ich dachte ich bin im falschen Film. Dass ihm einiges missfiel, das hatte er deutlich kund getan. Ohnehin ist er meist beim Autofahren nicht glücklich und mault. Notgedrungen wurde der Ausbrecherkönig nebst Kompagnon auf dem Rücksitz festgetackert. Seinen Willen hatte er für dieses Mal durchgesetzt. Müde und abgespannt kamen wir gegen 18 Uhr zu Hause an und heute hätten wir alle einen Ruhetag nötig gehabt. Aber es stand ein wichtiger Termin auf dem Kalender. Yeshi und Mon-sha waren zur Augenuntersuchung bei Frau Dr. Hafemeister in Dreieich angemeldet. Die beiden sind zwar erst 9 Monate alt und eigentlich wäre eine Untersuchung erst zum Zeitpunkt der Körung nötig, aber ich wollte soweit es jetzt schon möglich ist, sicher gehen und das Risiko, dass eine erbliche Augenerkrankung vorliegt, mindern, denn diese zeigen sich meist schon sehr früh. Es gibt Grund zur Freude, denn bei beiden Buben sind die Augen in Ordnung. Wunderbar! Und ich muss die zwei und auch Herrchen loben, bei dem sie seltsamerweise relativ ruhig und gesittet liefen … Beide haben sich bei der Untersuchung vorbildlich verhalten, bekamen viel Lob, und besonders Mon-sha war in sich ruhend und döste auf dem Boden liegend und auf die Tierärztin wartend mit einem großen Seufzer vor sich hin. Dagegen war Yeshi wieder ständig am jammern und quietschen. Da kommt doch immer mehr Ur-Opa Gesar durch, der dabei auch penetrant sein konnte.

 

Richterberichte:

 

Yeshi

 

Typvoll und maskulin, korrekte Kopfproportionen, gerade Front, noch etwas wenig Vor- und Unterbrustqualität, hoch angesetzte Rute, sehr gut gewinkelt, wenn in richtiger Geschwindigkeit geführt, dann im Trab, altersgerechtes Haar

 

V2 – Res. CAC-J – Res. Anw. Dt. Jug. Ch. VDH

 

Mon-sha

 

9 Monate alt, insges. etwas leicht aufgebaut, pass. Kopf mit ausreichend maskulinem Ausdruck, altersgerechte Rumpfentwicklung, Ellbogen noch deutlich ausgedreht, quadratisch, korr. Rute, sehr gute Winkelungen, gepflegtes altersgerechtes Haar.

 

Sg 3

 

Alles in allem würde ich sagen: Darauf kann man aufbauen! Mon-sha braucht noch etwas Zeit.

 

In der Planung sind folgende Ausstellungen:

6.9. Gießen, 28.9. Werl, 8.11. Karlsruhe

 

Yeshi, Mon-sha und Fiona - Die F-Wurf-Kinder im Alter von 9 Monaten in Puschendorf:

25. Juli 2014

Eine schlaflose Nacht …

 

… lag gestern hinter mir und am Morgen war ich alles andere als fit. Milka hatte die ganze Nacht über Durchfall. Ich hoffe wir sind jetzt langsam durch mit allen. Scheinbar liegt doch was in der Luft, denn man hört auch von anderen Seiten, dass Magen-Darm-Geschichten bei Mensch und Tier umgehen. Den Hunden geht es dabei aber nicht schlecht, weshalb ich auch Giardien & Co. nicht als Grund ausgeschlossen hatte, aber das Bild, das sich mir in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bot – Kot dünn bis fast wässrig – ist dafür eher untypisch.

 

Vorestern waren wir ja lange und viel im Wald unterwegs und ich machte mir schon etwas Sorgen um Mon-shas Beinchen, nicht dass ich ihn überfordere und er dann am Sonntag auf der Ausstellung im Ring zu Humpeln beginnt und wir disqualifiziert werden. Deshalb und weil Üben angesagt ist, gab es gestern einen Gartentag. Nur spielen, relaxen und Einzelübungen für die Jungs im Hof. Ach jaaaa, und siehe da! Mein lieber kleiner sturer Mon-sha, mein Mohrenköpfchen, wie ich ihn früher schon genannt habe und es auch jetzt noch gerne mache, weil sein Gesicht immer noch so dunkel ist, kann mit dem Anreiz von Wiener Würstchen plötzlich alles, was verlangt wird. Er läuft wie eine Eins locker an der kurzen Leine! Und das obwohl Nachbars Sheltie-Hündin nebenan im Hof war. Da kann man mal sehen, wie dieser kleine Hund einen sonst auf den Roller nimmt! Von wegen „Ohren auf Durchzug!“

 

Heute beim Spaziergang – Diesmal mit jedem Bub einzeln – hat sich gezeigt, welch toller Hund Mon-sha ist. Und irgendwie versteh ich nun gar nicht mehr warum es in seiner Familie nicht geklappt hat. Im Gegensatz zu Yeshi, der immer etwas skeptisch und vorsichtig gegenüber fremden Hunden ist und selten so richtig ins Spielen kommt, sondern eher den Coolen herauskehrt, geht Mon-sha aufgeschlossen und spielfreudig auf jeden Hund zu und hat heute einen schwarzen ein Jahr alten Labbi Rüden kennengelernt. Trotzdem unangeleint aus dem Spiel heraus noch aufrufbar und auf mich achtend. Das Leinengezerre auf dem Gehweg hielt sich einigermaßen in Grenzen. Zumindest reagiert er jetzt schon – nicht immer, aber immer öfter - auf mein Schnalz-Signal und holt sich sein Fleischwurststückchen ab. Wir wachsen langsam zusammen.

 

Es ist interessant die einzelnen Charaktere zu beobachten. Yeshi ist seiner Mama sehr ähnlich, ein Hund mit Führungsqualitäten und damit eine Konkurrenz für Milka, was man auch zweitweise beim Umgang der beiden deutlich sieht. Dank Mon-shas Anwesenheit ist Yeshi jetzt abgelenkt und sucht sich nicht ständig seine Mama als Opfer zum Pöbeln aus. Sie aber nutzt jede Gelegenheit die anderen Rudelmitglieder auf ihre Seite zu ziehen und ihn zu mobben. Mon-sha kann ihr sowieso nicht das Wasser reichen und das weiß sie. Sie sieht ihn glaube ich mehr als jugendlichen Rüden und nicht als ihr Kind und Emporkömmling. Kar-mi dagegen – und das ist echt witzig – war ja schon immer mit Milka ein Herz und eine Seele, vermutlich weil Milka ihre innere Ruhe auf sie überträgt, denn Kar-mi ist so ein kleines Hibbelchen. Genauso liebt sie nun Yeshi, der Milkas Ruhe geerbt hat. Mon-sha mag sie gar nicht, ihren kleinen Halbbruder. Ich vermute mal, weil die beiden sich charakterlich sehr ähnlich sind. Ich erkenne in Mon-sha viele Züge von Kar-mi wieder. Es ist eine wilde Mischung der Gene!

 

Mon-sha abzugeben wird ein großes Problem für mich werden. Was, wenn es wieder schief läuft? Ich könnte mir das nie nie nie verzeihen. Zuerst muss er richtig gesund werden, denn ich verkaufe keine „kranken“ Hunde und solange das zeitweise Hinken nicht geklärt ist und der Darm geschwächt ist und er allzu leicht zu Durchfällen neigt, bleibt er hier. Auch wenn er eine kleine Sparbüchse ist, in den ich jetzt erst einmal reinbuttern muss. Die Muskulatur sollte aufgebaut werden. Im Gegensatz zu Yeshi ist er etwas zu zart und zu knochig, wofür wohl die Ernährung der Grund ist, obwohl er eigentlich breiter gebaut ist und eine ganz tolle Brusttiefe hat. Auf der einen Seite der Mäkeltibi Mon-sha – und auf der anderen der mit Rohfutter groß gewordene Yeshi. Welpen bzw. Junghunde wachsen viel gleichmäßiger, wenn sie gebarft werden und Probleme, die oft auftreten, wie Wachstumsschmerzen sind so fast ausgeschlossen.

 

Der erste Hund ist für die Ausstellung am Sonntag vorbereitet. Mon-sha ist gebadet, geföhnt, gebürstet und gekämmt. Ich war etwas unschlüssig welches Shampoo am geeignetsten ist, denn ich habe ihn ja noch nie selbst gebadet und weiß nicht wie das Fell auf die einzelnen Pflegeprodukte und das Verhältnis von Wasser und Shampoo bzw. Conditioner reagiert. Für die Nachwelt: Ich habe PSH Arganöl-Shampoo im Verhältnis 1 (Shampoo) : 4 (Wasser) verwendet und im Anschluss den PSH Arganöl-Conditioner als Spray im Verhältnis 1 : 10 und diesen im Haar belassen. Was hat dieser kleine Hund für eine Wahnsinns-Wolle! Ich hatte das dumme Gefühl, dass das Haar während des Bürstens immer mehr statt weniger wurde. Es war mir leider noch nicht möglich ihn so frisch gebadet zu fotografieren, da er sich jetzt für ganz besonders toll hält und wieder mal seinen Bruder berammelt. Vielleicht klappt es morgen mit einem Foto von meinen beiden hübschen Buben. Yeshi ist morgen auch fällig!

23. Juli 2014

Land unter …

 

… und das hatten wir wirklich ewig nicht mehr.

 

Im Moment folgt eine Katastrophe der anderen. Mon-shas Durchfall hatte sich durch Globuli (Mercurius und Oukoubaka) und eine kleine Diät wieder gelegt und ich habe angefangen halbwegs normal zu füttern, nur das normale Rohfutter etwas verlängert mit Kohlenhydraten (Kartoffelbrei, Reis & Co.) und zwar nach Absprache mit der Barf-Spezialistin, von der ich das Futter erhalte. Durchfall ist im Prinzip nichts anderes als eine Reinigung des Körpers. Man muss daher bedenken, ob es sich um einen „gesunden bzw. erwünschten“ Durchfall handelt, bei dem eine Entgiftung des Körpers stattfindet und den man nur stoppen sollte, wenn es ausartet. Mon-sha erhält einige Mittel zur Stärkung verschiedener Organe, die durchaus eine solche Entgiftung anregen können. Was aber nicht ins Bild passt ist, dass auch Yeshi einige Tage etwas Probleme mit zu weichem fast durchfallartigem Kot hatte, was ich aber sofort durch Colon suis Ampullen von der Firma Heel wieder in den Griff bekommen habe. Sie helfen fast immer, unabhängig davon welchen Grund der Durchfall hat, also z.B. auch bei Giardien usw. Heute Mittag nun der Schock! Milka hat plötzlich den gleichen brühigen schleimigen Kot wie ein paar Tage vorher Mon-sha. Also doch etwas was übertragbar ist??? Giardien vielleicht? Oder ein dummer Zufall? Ich sehe schon unsere Ausstellung am Sonntag schwinden, wenn ich das ganze Drama nicht umgehend in den Griff bekomme. Und Milkas Agility, das so oft ausgefallen war und deshalb ersatzweise auf die Abendstunden verlegt worden war und auf das wir uns soooo gefreut hatten, fiel damit heute ebenfalls ins Wasser. Und ich hatte es ihr fest versprochen! Sorry, mein Mädchen!

 

Das ist definitiv nicht mein Tag heute! Die Spaziergänge mit Mon-sha und Yeshi entwickeln sich zum Alptraum. Mir tut schon alles weh von diesem wilden Gezerre und Yeshi leidet mit darunter, weil er seinen Freilauf nicht bekommt, sondern wegen dem sturen Brüderchen lange Strecken an der kurzen Leine bei-Fuß laufen muss. Meine Bandscheiben beschweren sich. Einmal ziehen und zerren zuviel. Ich habe heute Rücken.

 

Aber ich habe mir vorgenommen nicht klein beizugeben und ich werde ja wohl mit diesem Knirps hier fertig werden. Allein mir fehlt die Zeit und die Geduld und bald auch die Kraft. Bei Mon-sha ist alles vorbei und die Hormone bringen ihn völlig aus der Fassung sobald er etwas Weibliches wittert. Aber zur Not nimmt er auch Rüden, egal ob kastriert oder unkastriert oder auch die Katze. Praktisch alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Ich denke mal, dass das im Endeffekt auch der Grund war, warum die Familie mit ihm nicht klar kam, obwohl er eigentlich ein lieber netter Hund ist. Ich weiß nicht, ob es uns durch intensives Üben gelingt, dass er, auch wenn er sich so hormongesteuert benimmt, trotzdem jederzeit ansprechbar ist. Vielleicht macht es Sinn einmal einen Hormonchip zu setzen, wenn er alt genug dafür ist. Einfach mal um zu testen, ob er sein Verhalten dann ändert. Im Notfall – wenn es kein reines Erziehungs- sondern ein hormonelles Problem ist – müsste man in den sauren Apfel beißen und er müsste seine sehr ausgeprägten Kronjuwelen opfern. Schade, wenn NUR das der Grund wäre und er eigentlich bei seiner Familie und den Kindern hätte bleiben können … Beim Ringtraining gestern Abend, bei dem auch ein kleines hübsches Lhasa-Mädchen anwesend war, konnte man sehr gut den charakterlichen Unterschied zwischen den beiden so ungleichen Brüdern beobachten. Beide baggerten die Kleine an und die Prinzessin fühlte sich dabei sehr wohl. Kein Wunder, wenn man von zwei jungen Männern so umgarnt wird. Yeshi behielt aber dabei – wie immer – einen klaren Kopf während Mon-sha nicht mehr Herr seiner Sinne war, was das Arbeiten mit ihm fast unmöglich machte.

 

Ich habe inzwischen viele Videos auf meinem Handy vom Treiben meiner kleinen tibetischen Family und hoffe, dass ich es irgendwann noch schaffe, diese hier zu veröffentlichen. Es ist eben immer sehr umständlich, denn sie müssen erst bei my-video hochgeladen werden. Und das dauert ewig. Am Ende des stressigen Spaziergangs heute Morgen mit den beiden Brüdern durften die zwei im Bach planschen und es entstand ein kleines Video, auf dem man sehen kann wieviel Spaß die beiden miteinander haben. Es tut mir selbst in der Seele weh, dass ich so streng und hart mit Mon-sha umgehen muss, sehe aber auch, dass es bei ihm Wirkung zeigt, denn seltsamerweise fühlt er sich danach mehr zu mir hingezogen und war heute Abend der erste und einzige, der von sich aus seinen Platz aufgesucht hat, sich hingesetzt hat wie ein kleiner Soldat, um auf sein Futter zu warten. Aber ganz ehrich … Ich war heute Mittag den Tränen nahe und habe ihn ganz lieb in die Arme genommen.

 

Was mir gerade zusätzlich den letzten Nerv + Schlaf raubt ist Yeshis nächtliche Kratzerei. Er kratzt und kratzt und ich kann nur vermuten, dass es sich um die ersten Grasmilben handelt, die ihn plagen, denn Zecken konnte ich keine finden. Und … gegen Grasmilben gibt es bis heute kein 100%ig wirksames Mittel. Ich versuche es jetzt mit Apis C30, alle 3 Tage 3 Globuli. Das hat bei Milka letztes Mal ganz gut geholfen und den Juckreiz reduziert. Nur Vorsicht! Nicht vor oder während der Schwangerschaft geben!!!

 

Für heute soll es genug sein. Ich hoffe hier kehrt bald wieder Ruhe ein in unserem Hause. Nach der Ausstellung in Puschendorf gönnen wir uns eine kleine Ausstellungspause. Ich setze mich durch die Termine sehr unter Druck und benötige jetzt etwas Zeit für Mon-shas Grunderziehung.

 

Wir wollen dabei nicht vergessen, dass wir mit der mittlerweile 19 Jahre und 3 Monate alten Ur-Oma Indra so ganz nebenbei noch eine kleine Nebenaufgabe haben. Die hochsommerlichen Temperaturen machen dem alten Mädchen auch zu schaffen, denn sie kann oft nicht mehr aufstehen, ruft, weint und jammert dann und falls wir nicht schnell genug zur Stelle sind erklingt der Feldwebelton. Unsere Hunde wurden bisher alle recht alt und ich hoffe es bleibt auch dabei, aber natürlich ist dies nicht nur wunderschön und man muss dankbar dafür sein, sondern stellt auch eine erhebliche Belastung dar.

 

 

22. Juli 2014

Erst mal duschen …

 

… nach den Spaziergängen bei feuchtwarmem Wetter. Das Duschen gilt jetzt ausnahmsweise mal für Frauchen, auch wenn Yeshi dem sicher auch nicht abgeneigt gewesen wäre. Rein von den Temperaturen her wäre das Wetter durchaus erträglich, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit komme ich mir vor wie in einem Treibhaus und bin eigentlich dauerhaft geschwitzt, schon ohne dass ich mich großartig bewege. Da kann man sich vorstellen, wie ich mich fühle nachdem ich mit den beiden Jungs spazieren war. Zwei Rüden im gleichen Alter … Also ich weiß wirklich nicht, ob das auf lange Sicht eine gute Idee ist, auch wenn sich die beiden super verstehen und froh sind einen Spielgefährten zu haben, aber wer weiß ob sie das bis zum Ende ihrer Tage auch bleiben. Wenn die beiden älter sind, wird es irgendwann knallen und das macht die Sache kompliziert. Das Gassigehen mit beiden zusammen kann man wirklich als „harte Arbeit“ bezeichnen. Und ich bin froh, dass Yeshi doch schon recht gut erzogen ist und sich Mühe gibt alles richtig zu machen. Er schaut mich dann immer fragend an und möchte eine Bestätigung wie toll er ist, gerne auch in essbarer Form. Dieses „Frauchen, ich möchte dir gefallen“, das scheint Mon-sha noch fremd zu sein. Er zerrt wie ein Besessener an der Leine, wenn ihn etwas interessiert und er dort unbedingt hin möchte. Natürlich kommt das bei jedem Hund mal vor, auch bei Yeshi, und sogar Milka kann sehr penetrant sein, wenn sie ihren Kopf durchsetzen möchte. Milka ist derzeit wirklich eine echte Zuckerpuppe, so lieb, und gibt sich solche Mühe perfekt zu sein, wenn ich mit ihr spazieren gehe. Nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit bei ihr. Heute war sie wirklich super! Das nenn ich dann mal „Leinenführigkeit“, wenn ich dazu nur den kleinen Finger benötige. Mon-sha dagegen schafft es noch, dass ich eines Tages einen Tennisarm bekomme. Ich weiß gar nicht, wo ich erziehungstechnisch bei ihm anfangen soll. Es beginnt beim Verlassen des Hauses. Er wäre schon um die nächste Ecke geschossen, da stehe ich noch an der Haustüre. So geht’s nicht! Schon gar nicht mit mehreren Hunden. Jetzt muss er Geduld und Warten lernen. Sitzen bis ich die Haustüre geöffnet habe und ihn freigebe. Bis VOR die Haustüre! Dort wird wieder gewartet bis ich abgeschlossen habe und das Kommando zum Weitergehen die Treppe hinunter gebe. Und bitte laaaangsam und nicht im Sturzflug! Unten angekommen schießt er blitzschnell zum Tor. Ich hänge an der Leine. Mein Arm ist inzwischen einen Meter länger. So, nun wiederholen wir den ganzen Spaß noch einmal. Es kostet Nerven und Geduld und Zeit, die auch bei mir begrenzt ist, denn es warten noch weitere Hunde auf ihre wohlverdienten Spaziergänge. Heute hatte ich mich entschieden die beiden Jungs ins Auto zu packen und in den Wald zu fahren, denn den Bürgersteig mit beiden an der Straße entlang, das ist Nervenkrieg, und unseren alltäglichen Fußweg zum Wald möchte ich etwas meiden, da Yeshi sich auf der großen Wiese zu viele Zecken holt. Er hat sich gestern die halbe Nacht gekratzt und auf dem Boden liegen überall schwarze Flocken. Eine Mini-Zecke habe ich ihm nachts vom Bein entfernt. Was soll man auch sonst nachts so treiben? Bei 26 Grad im Zimmer war mein Schlaf ohnehin schon unruhig bis gar nicht vorhanden. Nächste Lektion für Mon-sha: Wir hüpfen nicht wie bekloppt aus dem Auto, sondern warten sitzend bis Frauchen es erlaubt und den Buben aus dem Auto hebt. Und auch dann wird nicht sofort losgestürmt, sondern wieder gewartet bis das Auto abgeschlossen ist und Frauchen das Signal zum LosGEHEN gibt. Gehen!!! Nicht überfallartig kreuz und quer an der Leine zerrend hin stürmen. Ein Wunder, dass er mir den Arm noch nicht ausgekugelt hat bei diesen Aktionen. Da habe ich ja Glück, dass der junge Mann mit 8,6 kg etwas leichter ist als sein Bruder und es auch noch an Substanz fehlt. Irgendwie kam ich mit den beiden Knalltüten vom Parkplatz in den Wald und zu einem mir bekannten Weg, der etwas abseits liegt und daher nur selten von Fahrradfahrern genutzt wird. Ich ließ meine beiden Halbstarken von der Leine und die nutzten die Gelegenheit und gaben so richtig Gas und tobten sich aus. Mon-shas Beinchen hielt stand. Kein Humpeln. Und auf Abruf mit „Schau mal her!“ kamen beide sofort angedüst. Na, wenigstens das funktioniert! Auf dem Programm stehen für Mon-sha noch einige für mich ganz wichtige Lektionen, wie z.B. das Kommando „Stopp!“ Es kann lebensrettend sein. Außerdem das Schnalz-Signal, das ich aus kurzer Entfernung benutzte, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Das kannte er als Welpe, aber leider ist davon nichts mehr in seinem Köpfchen haften geblieben und ich muss es neu konditionieren. Mon-sha ist jetzt seit etwa 2 Wochen bei uns und ich erwarte eigentlich, dass er jetzt beginnt uns zu testen, aber bisher gab es nur in einem Punkt ein Problem. Und zwar wenn der Australien Shepherd Rüde meines Schwiegersohnes, Yeshis bester Kumpel, seine Nase ans Gartentürchen steckt. Da wird Mon-sha fuchsteufelswild und ich musste massiv eingreifen und aufpassen, dass er mich in seiner Rage nicht noch mit erwischt. So ein Theater! Das ist ein No-go!!! Eine weitere Schwachstelle haben wir mit Kar-mi, obwohl sie seine Halbschwester ist, sieht sie ihn wohl aus Eindringling und Nervensäge und er lässt aber auch nicht locker und pöbelt sie immer wieder an, weil er spürt, dass sie nicht souverän ist und nichts entgegenzusetzen hat außer zu Keifen wie ein altes Waschweib. Das Thema „Couch“, mit dem Mon-shas Familie solche Probleme hatte, habe ich hier wohl gleich im Keim erstickt. Drei Versuche, bei denen er den Kürzeren zog, ohne dass ich dabei außergewöhnlich streng werden musste, und die Sache hatte sich erledigt. Heute kommt hier und da mal ein fragender Blick von einem vor der Couch sitzenden Mon-sha, ein „Nein“ von mir genügt und er trollt sich wieder. Tatsache ist, dass Mon-sha hormonell gewaltig unter Strom steht, wenn es um die holde Weiblichkeit geht während Yeshi seine sieben Sinne auch dann noch unter Kontrolle hat. Beim Ringtraining heute Abend war ein kleines Lhasa-Mädchen anwesend und beide Jungs flirteten und ließen sich ganz verrückt machen. Mon-sha hatte wesentlich mehr Probleme sich auf das Training zu konzentrieren als Yeshi. Aber so habe ich ihn schon eingeschätzt, als er noch klein war, denn kaum die Augen auf versuchte er damals schon sein Schwesterchen zu beglücken. Ja, ja, die Hormone … Yeshi war beim Ringtraining mal wieder der Knaller, als er versuchte seine Pfoten im Wassernapf zu baden statt daraus zu trinken, denn er hatte Planschbeckenverbot, weil er so pitschnass beim Training nicht zu gebrauchen ist. Aber mein Yeshi ist erfinderisch!

 

In den nächsten Tagen haben wir einen vollen Terminkalender: Morgen Agility, Freitag und Samstag die Jungs baden, Sonntag Ausstellung in Puschendorf und am Montag kommt die Stunde der Wahrheit! Ich lasse die beiden Buben beim DOC-Tierarzt für Augenheilkunde auf erbliche Augenkrankheiten untersuchen. Etwas was mir sehr im Magen liegt, denn das Ergebnis kann all meine Pläne über den Haufen werfen.

 

Mon-sha und Yeshi:

Sommer - Sonne - Und die Jungs!
Sommer - Sonne - Und die Jungs!

Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten ...

20. Juli 2014

Harte Zeiten und kein Plan

 

Kartoffelflocken von vet-concept, Hipp Frühkarotten und ein halber TL Heilerde … Das war Mon-shas Abendmahl heute nach einem Fastentag. Eigentlich noch viel zu kurz, denn die Fastenzeit sollte 12 bis 48 Stunden betragen, sagt man. Aber mir tat der Bub so leid, denn als einziger des Rudels kein Futter zu bekommen, das ist mehr als hart, sogar für einen Mäkeltibi, von dem hier bei uns allerdings nichts zu erkennen ist. Er ist ein Freßsack wie sein Bruder. Seit Tagen schon – oder besser gesagt: Seit Mon-sha bei uns ist – oder schon vorher? – schwächeln seine Därme und etwa einmal am Tag war der Kot breiig bis fast flüssig oder auch schleimig. Gestern konnte man dann wirklich von richtigem Durchfall sprechen. Alle 2 Stunden etwa maunzte er wie eine Katze, weil er nach draußen musste. Auch heute Nacht waren wir noch einmal unterwegs. Gegen Morgen trat Besserung ein. Ich hatte 2 x Mercurius sol. gegeben, D12, je 5 Globuli. Ich vermute die entzündungshemmenden Tabletten, die Mon-sha wegen seines Hinkens bekommen hat, haben dem ohnehin schon sensiblen Darm den Rest gegeben. So zieht ein Übel das andere nach sich. Eine harte Zeit für Mon-sha und nicht zuletzt auch für mich und das Rudel. Es existiert kein halbwegs regelmäßiger Tagesablauf mehr, der sich zuletzt eingespielt hatte. Mon-shas Krankheiten bedeuten für mich ein weiteres zusätzliches Gassigehen, denn im Gegensatz zu den anderen Hunden darf er vorerst nur kurze Strecken an der kurzen Leine laufen. Bei den momentanen Temperaturen und der unangenehmen Schwüle ist mir das x-mal Gassigehen ehrlich gesagt schon fast etwas zuviel. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Im Garten ist mir der kleine Mann schon ein paar Mal mit den anderen abgedüst und außer Bya-ra und Milka war keiner mehr zu stoppen. Yeshi rennt sich regelrecht in einen Rausch. Ich habe allerdings mit Verblüffung festgestellt, dass Milka mir auf mein Kommando „Stopp“ hin hilft Yeshi zu blocken und auszubremsen. Gutes Mädchen! Genau wie Yeshi eingreift, wenn ich Milka rufe und sie nicht sofort gehorcht und zu mir kommt. Dann zieht Yeshi sie am Ohr zu mir. So toll es ist, wenn die Hunde mich unterstützen, aber es birgt auch das Risiko, dass sie beginnen eigenmächtig zu handeln und einzugreifen, ohne mich vorher zu fragen. Die Erziehung und das Üben für die Ausstellung kommen bei Mon-sha auf Grund der oben geschilderten Gründe momentan natürlich viel zu kurz, denn ein Hund, der sich nur begrenzt bewegen darf und jetzt auch nicht mehr mit Leckerchen belohnt werden kann, tut sich mit dem Lernen schwer und Frauchen ebenfalls. Und dabei wäre es jetzt gerade so wichtig, dass Mon-sha in seinen Lektionen vorankommt, damit das Spazierengehen mit mehreren Hunden zur gleichen Zeit leichter für mich wird. Noch hat er Tage, wie heute z.B., da zieht er wie ein Hornochse an der Leine. Das beginnt schon bevor wir überhaupt das Haus verlassen haben. Mein gerade neu gewonnener Tagesrhythmus ist dahin. Kein Rudeltraining mehr im Garten, Milkas Agility ist jetzt schon mehrmals ausgefallen, Yeshis Spaziergänge sind stark verkürzt und er macht den Molli … Wie unbefriedigend! Wann habe ich eigentlich das letzte Mal mit ihm so richtig gespielt??? Mich plagt das schlechte Gewissen nicht jedem Hund gerecht werden zu können, aber auch der Gedanke Mon-sha nicht wieder abgeben zu können – ohne eben diese schlechte Gewissen zu belasten. Im Moment jedenfalls ist er erst einmal wieder ganz meiner. Gemeldet bei der Stadt, bei Tasso, OP- und Haftpflichtversichert. Bei all dem planlosen Durcheinander staune ich über meine Bya-ra. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass sie diejenige ist, der ich den Nachwuchs in Form von zwei Halbstarken überlassen kann, wenn ich außer Haus bin. Sie liebt die Jungs, auch wenn sie manchmal nerven. Sie ist eben die Oma und da haben die Jungs Narrenfreiheit. Als Mutter war sie viel strenger. Sieht aber so aus, als müsste ich mir bald etwas einfallen lassen, wie ich alle Hunde auf einmal in meinen Fiesta packen kann, damit ich die Möglichkeit habe alle mit zum Hundetraining zu nehmen oder irgendwo im Grünen spazieren gehen zu können. Oder ich brauche einen größeren Zweitwagen. So artet es nach und nach aus und bei dem Gedanken fällt mir gerade etwas ein:

 

Was kostet eigentlich ein Tibet-Terrier ??!!!

(eine - nicht so ganz - ernst gemeinte Aufstellung)

 

Die Frage, was ein Tibet Terrier kostet, ist die Frage, die jedem Interessenten auf der Seele liegt, und die man sich einen Züchter oft nicht zu fragen wagt.

 

Diese wichtige Frage nach den Kosten eines Tibet Terriers ist allerdings nicht durch eine einfache Zahl zu beantworten:

 

Zunächst:

 

Ein niedlicher ca. 10 Wochen alter Tibet Terrier Welpe von einem verantwortungsbewußten dem VDH angeschlossenen Züchter

fachgerecht aufgezogen und einfach nur knuddelig:

1.000,00 €

 

- Grundausstattung bestehend aus Körbchen, Decken, Halsband,

Leine, Näpfe und Welpen Spielzeug:

125,00 €

 

- Tierarztkosten für Nachimpfungen und Entwurmen:

75,00 €

 

- Haftpflichtversicherung für ein Jahr:

60,00 €

 

- Futter und Leckerli für ein Jahr:

600,00 €

 

Bis hierher 1.860,00 €

 

In der 1. Nacht drei Paar zerkaute Herrensocken und

Damenspitzenunterwäsche:

80,00 €

 

In der 2. Nacht schläft der Tibet Terrier Welpe nicht

mehr im Schlafzimmer, sondern im Flur: Ersatz für den

angekauten und vollgepieselten Perserteppich:

800,00 €

 

Für die 3. Nacht muss eine Hunde-Schlafbox her:

150,00 €

 

Auf dem Parkplatz der Hundeschule den Welpen 15 min. allein

im Auto gelassen. Sicherheitsgurt austauschen und den Schalt-

knüppel ersetzen lassen:

400,00 €

 

Eine Transportbox fürs Auto kaufen, weil die Hunde-Schlafbox

nicht in den Kofferraum passt:

150,00 €

 

Größeres Halsband, zerkaute Lederleine durch Nylon ersetzen,

neues Spielzeug und jede Menge Kauknochen:

100,00 €

 

Gartenzaun erhöhen, Bordstein setzen gegen die Untertunnelungs-

versuche des hochbegabten kleinen Tiefbauingenieurs:

2.500,00 €

 

Der Landwirt vom Dorfrand muss seinen Weidezaun wieder auf-

richten, denn unser Liebling hat seine Hüteinstinkte an der

Jungbullenherde erprobt:

1.000,00 €

 

Eine Runde Freibier für die Helfer der freiwilligen Feuerwehr,

die die Bullen auf der Bundesstraße eingefangen haben:

250,00 €

 

Agility Parcours für den Garten, z.T. im Eigenbau, um das

Trainingsprogramm zu optimieren und den Hund endlich von

den verdammten Viechern abzulenken:

1.000,00 €

 

Pacht für eine kleine Schafweide für 1 Jahr, fünf Mutterschafe,

damit der Hund seiner Bestimmung nachgehen kann:

800,00 €

 

Ausbruchssicherer Zaun für vorgenannte Weide:

1.000,00 €

 

Trotzdem haben die Schafe die Vorgärten der Nachbarschaft

erkundet, Stauden- und Erdbeerbeete restaurieren:

400,00 €

 

Du möchtest einen 2. Tibet Terrier, denn die Hüte-Arbeit

mit zwei Hunden ist ungleich interessanter ??!!

(Halsband, Tierarzt usw, s.o..):

1.860,00 €

 

Anwalts und Gerichtkosten für den Prozess gegen die Nachbarn:

4.000,00 €

 

Spende an den örtlichen Tierschutzverein, wegen ausgeübter

Nachsicht trotz vorsätzlicher Quälerei von Klauentieren:

250,00 €

 

Du brauchst mehrere Schafe, denn das Training mit immer

der gleichen Gruppe Schafe ist nicht effektiv:

600,00 €

 

Am besten kaufst Du gleich einen günstigen Restbauernhof

auf dem Lande, dann kannst Du auch endlich mehrere

Tibet Terrier halten und selbst züchten:

250.000,00 €

 

Jährliche Reisekosten für die Teilnahme an Trials, Hüte Seminaren,

Agility Turnieren und Hundeausstellungen am Ende der Welt:

6.000,00 €

 

Campingfahrzeug mit Platz für mindestens vier Hunde, damit

das Reisen endlich billiger wird:

38.000,00 €

 

Endsumme: 308.160,00 €

 

Die vorliegende Aufstellung basiert auf Erfahrungswerten.

 

Der Preis für einen Tibet Terrier ist nach oben unbegrenzt.

 

Obwohl sich finanzielle Probleme wegen größerer Urlaubsreisen, anspruchsvollen Ehepartnern oder Daueraufenthalten der Schwiegermutter durch die Tibet Terrier Haltung meist von selbst erledigen, ist diese Hunderasse somit den Privilegierten vorbehalten.

 

Denk daran, wenn Dir auf dem nächsten Spaziergang ein ziemlich verdreckter Mitbürger in Gummistiefeln und mehreren langhaarigen Hunden im Schlepptau begegnet: es handelt sich keinesfalls um einen Asozialen, sondern mindestens um den Filialleiter der örtlichen Sparkasse.

 

Der wird Dich beim Gespräch unter vier Augen, lächelnd über die Auszüge Dei-nes gesperrten Girokontos gebeugt, fragen:

 

"Ja wussten Sie denn nicht, was so ein Tibet Terrier kostet?"

 

Man könnte auch ohne Tibet Terrier leben, aber es lohn sich definitiv nicht !!!

 

Etwas Wahres ist schon dran …

 

 

 

15. Juli 2014

Erschwerte Bedingungen

 

So zwei- bis dreimal am Tag komme ich mit meiner Bande, sie sich durch den Neuzugang erst einmal wieder strukturieren muss, schon in Situationen, bei denen ich das Gefühl habe, dass mir alles etwas aus den Händen gleitet. Mein „Halbstarker“ Yeshi ist noch dabei seinen Platz im Rudel zu finden und er bildet sich ein dieser wäre an der Spitze. Mr. Größenwahn! Er spielt sich ganz schön auf hier und nimmt, wo er geht und steht Haltung an. Es könnte ja wichtig sein. Herr sämtlicher Futternäpfe und Ressourcen! Dabei hat er zurzeit eine ganz blöde Phase der Pubertät erreicht, in der er gerade beginnt alles neu zu bewerten und überall Gespenster zu sehen. In solchen Momenten sucht er meinen Schutz. Ansonsten hält er sich manchmal aber auch für eine Dogge – zumindest im eigenen Garten, wenn es darum geht Heim und Hof zu verteidigen. Außerdem gibt es zwischen Mama Milka und den Jungs noch etwas zu klären, wobei ich die lautstarken Diskussionen, die die drei in solchen Augenblicken führen, einfach nicht deuten kann. Spielen die Jungs miteinander, Mon-sha liegt unten und jault etwas übertrieben – Er ist ein Mimose wie Milka – dann steht Milka blökend daneben und nicht Yeshi bekommt eine auf den Deckel, obwohl in meinen Augen er der Schuldige wäre, sondern der kleine Mon-sha. Das alles ist aber nicht ernst und nicht böse und kurz drauf ist das Spektakel vorbei und Mon-sha steht etwas unsicher wedelnd vor seiner Mutter. Anfangs bin ich dazwischen gegangen, weil mir Milkas Theater zu viel war, auch zu laut, falsch und sinnlos erschien. Mittlerweile lasse ich es laufen, denn ganz offensichtlich hat Milka doch einen Grund so zu reagieren. Ich vertraue ihr, dass sie das Richtige tut.

 

Die erschwerten Bedingungen! Nicht genug, dass sich Mon-sha hier wieder einleben muss und zum Glück wenig bis gar nicht mehr trauert, denn scheinbar fühlt er sich im Rudel wohl, hat der Tierarzt ihm jetzt eine Woche Ruhe verordnet. Mir war es zu unsicher nur auf Traumeel und Co. zu vertrauen, denn natürlich zeigen die Mittelchen nur langsam Wirkung. Bei jeder kleinen Belastung fing Mon-sha wieder an vorne links zu lahmen. Gestern kurzfristig Termin beim Tierarzt. Entzündungshemmende Spritze und eine Woche Ruhe, nur Schritt gehen an der kurzen Leine! Nicht rennen, nicht spielen, keine Treppen laufen. Arme Socke! Man hatte aber die letzten Tage den Eindruck, dass er tatsächlich Schmerzen hatte, denn er wollte von selbst schon kaum noch spielen und zog sich traurig zurück. Deshalb hatte ich auch solche Probleme beim Gassigehen und deshalb war er auch so stur und machte dicht. Seit dem Tierarztbesuch taut er wieder richtig auf, ist lebenslustig und besonders abends schrecklich rammelig. Da muss Brüderchen herhalten. Inzwischen habe ich auch ein Ergebnis der Tierheilpraktikerin, die seine Haare mit ihrem VEGA-Testgerät untersucht hat. Mon-sha hatte immer wieder mal Probleme mit Durchfall. Einiges liegt da im Argen und er wird jetzt erst einmal stabilisiert. Die Ernährung durch Barf wird den Rest erledigen. Man muss sich nur mal Yeshis Fell anschauen. Kein Krümel Filz und immer glänzend wie eine Speckschwarte und das bei einem Feld-Wald-Wiesenhund, der mehrmals im Tag ins Wasser springt. Dank Ernährung durch Rohfütterung!

 

Eben dieser Feld- Wald- Wiesenhund hat heute wieder den Vogel abgeschossen, indem er den Kopf in einen Ameisenhaufen gesteckt hat. Au weia! Ich habe unter viel Gezappel versucht die Ameisen abzusammeln, habe wohl aber doch eine im Bart übersehen. Jedenfalls wurde Yeshi so langsam verrückt und versuchte durch den Schlamm zu robben, um die Biester loszuwerden. Ich war bedient! Zu Hause wartete der nächste Bub, der gassi gehen wollte und den ich im Moment nicht mit Yeshi zusammen nehmen kann, weil er mit seinem wehen Beinchen ja nur kurze Strecken laufen darf. Yeshi bekam seine kleine Badewanne im Garten gefüllt, durfte abtauchen – Das Wasser war danach braun – und im Anschluss daran war ich mit Mon-sha auf der Wiese hinter unserem Haus.

 

Mon-sha auf der Wiese:

12. Juli 2014

Meine Jungs und eine kleine erfolgreiche Norwegerin

 

Unvergessen, der erste Tibet-Terrier in unserem Haus, Stammvater meiner Zucht … Unser geliebter Gesar! Gestern hätte er Geburtstag gehabt. Über drei Jahre ist er jetzt schon nicht mehr bei uns. Er fehlt mir immer noch sehr.

 

Lieber Gesar! Du bist unvergessen und wirst immer in unseren Herzen bleiben. Du warst ein wunderbarer Hund! Und schau mal deine beiden hübschen Ur-Enkel! Sie wollen und werden in deine Fußstapfen treten!

 

Erinnerungen an Gesar:

Die Nachzucht macht dem Ur-Opa alle Ehre.

 

Femi (Stella) wurde gestern und heute wieder Rassebeste auf der Ausstellung in Norwegen. Meine Kleine! Ich bin soooo stolz auf dich!

Fotos von den Jungs Mon-sha und Yeshi:

Wir brauchen dringend eine größere Gartenbank.Ich musste anbauen!

Mon-sha, Milka, Bya-ra und Yeshi
Mon-sha, Milka, Bya-ra und Yeshi
... und Kar-mi
... und Kar-mi

Mon-sha, die arme Socke, leidet und ist sehr traurig. Nicht genug, dass er den Umzug und die Trennung von seiner Familie noch nicht ganz weggesteckt hat, hat er jetzt auch noch Schmerzen im Beinchen und weint und maunzt sofort, sobald man es nur leicht berührt. Mag sein, dass er etwas übertreibt. Er ist schon sehr empfindlich und weinerlich und wälzt sich gerade in Selbstmitleid. Ganz die Mama! Sie ist auch extrem schmerzempfindlich und eine echte Mimose. Umso erstaunlicher ist sein großes Vertrauen, denn auch wenn es weh tut und er weint, darf ich doch einen Verband anlegen. Er ist so ein lieber Schatz! Heute Morgen, nachdem er die Nacht über Ruhe gehalten und geschlafen hatte, war das Hinken vorübergehend verschwunden. Am Montag war es zum ersten Mal aufgetreten, nach einem langen Spaziergang. Traumeel schien zu helfen. Am nächsten Tag war von dem Hinken nichts mehr zu sehen. Bis zum nächsten langen Spaziergang. „Lang“ bedeutet ca. 45 Minuten! Das gleiche Spiel wieder. Auf dem Rückweg wurde er unkonzentriert und bockig und erst später wurde mir bewusst, dass dies keine pure Sturheit war, sondern vermutlich waren Schmerzen der Grund. Die Tierheilpraktikerin hatte ihn vorgestern mit Akupunktur behandelt, einen Verband angelegt und ich gebe weiter Traumeel-Tabletten gegeben. Nun muss er wirklich ruhig gestellt werden und Yeshi muss Rücksicht nehmen, denn nachdem er mit dem Bruder über den Hof gerannt ist, fing alles wieder von vorne an. Für den kleinen Kerl kommt es echt knüppeldicke! Wenn Traumeel nicht hilft, dann werden wir ihn doch dem Tierarzt vorstellen müssen. Ich weiß natürlich nicht, ob es sich um eine neue Verletzung handelt, die vielleicht im Spiel mit Yeshi passiert ist, denn Hinken war bereits bei den Vorbesitzern vor Wochen schon aufgefallen, aber nach zwei Behandlungen bei einer Osteopathin nicht mehr aufgetreten. Allerdings war dort von einer Verspannung auf der linken Seite die Rede. Alles sehr suspekt. Ich fürchte, dass er gar nicht in Puschendorf auf der Ausstellung laufen kann. Und Üben ist nur sehr begrenzt möglich. Sowas schmerzt das Züchterherz. Ich weiß nicht, ob ich dem armen Buben noch einen weiteren Besitzerwechsel zumuten kann. Er ist ein Sensibelchen und so eine Schmusebacke. Er braucht ganz viel Liebe. Für ihn kommen glaube ich nur Leute in Frage, die Erfahrung mit der Rasse haben und die ich persönlich kenne. Alles andere wäre ein zu großes Risiko.

 

Meine Jungs heute vor und während des Ringtrainings:

Meine wilden Jungs
Meine wilden Jungs
Yeshis Badespaß
Yeshis Badespaß

So sieht ein Hund aus, der vor dem Ringtraining erst mal planschen geht:

Nasser Yeshi beim Ringtraining
Nasser Yeshi beim Ringtraining

Mon-sha steht noch etwas unentspannt auf dem Tisch und traut sich noch nicht sich zu zeigen, aber das wird schon! Er war als Welpe das Naturtalent schlechthin und stand wie eine Eins!

Mon-sha beim ersten Ringtraining
Mon-sha beim ersten Ringtraining

10. Juli 2014

Mon-sha kann nicht bleiben! Oder???

 

Auch wenn einige meiner Bekannten und Freunde aus Tibi-Kreisen sich wünschen Mon-sha könnte bei mir und dem Rudel bleiben, habe ich gerade wieder festgestellt: Es ist eindeutig ein Hund zu viel!

 

Besonders weil es ein Hund ist, der noch erzogen werden muss. Um im Rudel zu leben bzw. mit dem Rudel spazieren zu gehen und nicht nur im Garten zu spielen genügt sein Können nicht und sein Sturkopf macht es mir nicht leicht. Es wäre einfach, wenn ich die Bande einfach nur von morgens bis abends in den Garten lassen könnte, aber ich habe den Anspruch, dass sie bis zu einem gewissen Grad „funktionieren“ müssen, dass sie genügend Bewegung, Auslauf und Kopfarbeit haben, und für Mon-sha müsste ich mir seeeehr viel Zeit nehmen und noch mehr Geduld aufbringen. Da aber auch mein Tag nur 24 Stunden hat, wird es auf Dauer echt eng. Noch habe ich Kraft, aber die ist nicht endlos. Bya-ra und Milka müssten unbedingt gebadet und gebürstet werden. Sie sind total filzig. Zum Glück hat Yeshi ein superpflegeleichtes Fell, so dass ich ihn sehr wenig kämmen muss, praktisch nur nach dem Baden vor den Ausstellungen alle 4 Wochen. Mein Haushalt liegt brach, die Renovierung, die wir vor den Welpen begonnen hatten und eigentlich fortgesetzt werden sollte, wenn alle Babys aus dem Haus sind, wurde verschoben. Die Finanzen bei dieser Anzahl von Hunden sind auch am kippeln. Unsere Stadt verlangt Unsummen an Hundesteuer. Alle zusammen fressen mir die Haare vom Kopf, die Plegemittelindustrie lebt zum Teil auch von meiner Unterstützung, und nicht zuletzt muss man immer Tierarzt- oder Tierheilpraktikerkosten in unbekannter Höhe mit einkalkulieren. Mit jedem Hund mehr kommen indirekt noch weitere Kosten auf den Hundehalter zu. Theoretisch wäre ein größeres Auto angebracht.

 

Zurück zum Thema „Erziehung“. Auch für Yeshi musste ich mir sehr viel Mühe geben und jetzt fällt auf, was ich da für einen tollen Hund habe. Er ist immer bei mir, auch wenn er mich nicht ansieht, er ist (fast) immer ansprechbar. Es ist MEIN Hund. Im Alter von 3 Wochen hat er mir dies deutlich gezeigt und mein Herz erobert, mein kleiner Charmeur. Ich liebe alle meine Hundekinder, aber zu manchen fehlt eben dieser bestimmte Draht.

 

Ich bin jetzt schon etwas an der Grenze, was ich leisten kann. Und bei Überforderung bin ich nicht mehr souverän und reagiere auch schon mal falsch oder zu heftig. Nicht gut! Ich war heute Vormittag, nachdem alle Hunde ihr morgendliches Mahl eingenommen hatten und im Garten waren und auch irgendwann endlich Frauchen gefrühstückt hatte, zuerst mit Yeshi eine Stunde unterwegs. Danach habe ich mir Mon-sha alleine vorgenommen, um auf dem Spaziergang zwischen Freilauf und intensivem Training abzuwechseln. Freilauf ist kein Problem, da er sich in unserer Umgebung noch unsicher fühlt und daher immer schaut, wo ich bin. Aber Dinge wie „bei-Fuß-gehen“ am Straßenrand sind eine absolute Katastrophe, aber nun mal lebensnotwendig. In vielen Bereichen fang ich nun gerade wieder bei Null an. Endlich gab es nur noch selten lautes Bellen und Heulen, wenn ich mit einem Hund das Haus verlassen habe und den Rest des Rudels zurück ließ. Anfangs benahm sich Yeshi unmöglich und protestierte was das Zeug hielt, aber nur weil ich ihn durch ein Gitter von den Mädels separiert hatte, damit er sich nur im Welpenzimmer und nicht in der ganzen Wohnung aufhalten konnte. Vor ihm war ja lange Zeit nichts sicher! Das Theater beginnt nun mit Mon-sha von neuem und ich kann mich in einem Punkt sogar froh und glücklich schätzen, dass man meine Hunde durch den Baulärm auf der Straße nicht hört. Arme Nachbarn! Ich muss mir dringend etwas einfallen lassen. Die bisherige Zeiteinteilung passt jetzt nicht mehr. 100 mal Gassigehen, das ist nicht drin.

 

Die Entscheidung vorerst mit den beiden Jungspunden getrennt gassi zu gehen habe ich gestern nach heftigem nervendem Leinengezerre getroffen. Ich war zum ersten Mal mit beiden Jungs zusammen spazieren - testweise. An der Leine sind die beiden zusammen kaum händelbar. Echte Zugpferde. Im Winter spanne ich sie vor den Schlitten. Korrigiere ich Mon-sha denkt Yeshi „Hä, was hab ich falsch gemacht?“ und lobe ich Yeshi, dann glaubt Mon-sha sein Ziehen an der Leine wäre erwünscht. Zusammen mit dem Bruder bekomm ich auch Yeshi nicht mehr so richtig geregelt. Jedenfalls nicht auf dem Hinweg. Ich habe auf dem Rückweg dann auch mal massiv durchgegriffen, denn ich kann zwar verstehen, dass die Umgebung für Mon-sha neu ist und er neugierig ist und viel schnüffeln will, aber ich lass mich nicht von ihm auf den Arm nehmen, denn da war eine ganze Portion Sturheit dabei. Zum einen Ohr rein - zum anderen Ohr raus. Und siehe da, am Ende des Rückwegs konnte er neben Yeshi sogar langsam an der Leine richtig "Fuß gehen". Ich fordere dieses konsequente „bei-Fuß-gehen“ am Anfang nur ein kurzes Stück, nur ein paar Meter, aber darauf bestehe ich. Auf einer großen Wiese habe ich beide Jungs frei laufen lassen und sie sind gerannt wie die Verrückten, ließen sich auch beide mehrmals super mit "Schau mal her!" abrufen. Wenn einer der beiden gehorchte, kam der andere automatisch mit. Wer weiß wie sich Tibis benehmen, die nach einem Spaziergang im strömenden Regen nach Hause kommen, kann sich bildlich vorstellen, was hier los war. Die beiden waren, so nass wie sie waren, nicht mehr zu bremsen und drehten in der Wohnung nochmal voll auf. Ich habe dann wirklich zum letzten Mittel gegriffen, gleichzeitig mit meinem Kommando "Schluss!" knallte die Rappeldose auf den Boden. Alle guckten dumm und ab da war absolute Funkstille. Es war wichtig das Toben zu unterbrechen, denn es wurde sogar Yeshi zu viel und er fing an vor Mon-sha zu flüchten. Ja, ich weiß, ich weiß … Rappeldosen gehören nicht unbedingt zur „sanften“ Methode. Aber mit Stimme und Ablenkung oder sonstigen Tricks war da nichts mehr zu machen.

 

Beide waren nach dem Spaziergang im Regen übrigens auf dem Kämmtisch und wurden kurz übergebürstet und geföhnt. Nebenbei habe ich Mon-shas Ohren entfilzt. Fand er nicht so prickelnd, aber er war im Prinzip ganz brav. Er lässt sich genauso unkompliziert baden, föhnen und kämmen wie sein Bruder. Das liegt wohl in den Genen.

 

Der Spaziergang mit Mon-sha heute – alleine – war echt anstrengend. Nicht das lockere Laufen ohne Leine war das Problem. Wenn es mir nur darum ginge, wäre es tatsächlich ein ganz entspannter Spaziergang gewesen. Mal abgesehen davon, dass er unterwegs von einem großen Rüden (Herdenschutzhundrasse) eins auf den Deckel bekommen hat. Ja, wenn man die Nase überall reinsteckt, kann das passieren. Das muss man eben lernen. Mon-sha hat nun auch Yeshis heißgeliebten Bach kennengelernt, aber teilt nicht seine Begeisterung. Zu Beginn und am Ende des Spaziergangs, wenn wir uns dem Wohngebiet nähern oder am Straßenrand laufen, muss ich meine Hunde generell an die Leine nehmen und genau da hatten wir diverse Diskussionen oder besser Meinungsverschiedenheiten. Mit dieser Ignoranz kann Mon-sha mich zum Wahnsinn treiben! Welcher Hund war das noch gleich, der während der Pubertät genauso war … und auch heute nochmal??? Da steckt doch mehr Mama Milka in dem Sohnemann als ich für möglich gehalten hatte. Stur, unkonzentriert, freiheitsliebend … Yeshi ähnelt da doch mehr seiner großen Schwester Kar-mi: Als junger Hund leicht erziehbar und Ressourcen werden aufs heftigste verteidigt. Die wiederum sind Mon-sha wurscht. Yeshi hat aber Mama Milkas innere Ruhe, die Kar-mi früher gefehlt hat.

 

Heute Nachmittag hatte Monchichi seine erste Akupunktur-Behandlung, denn was der Ur-Oma und allen anderen gut tut, das hilft auch dem jungen Mann ins Lot zu kommen. Wobei er sich eigentlich ganz normal verhält, nicht auffällig ist, sogar recht schmusig und sich auch beim Nadelpieksen absolut super benommen hat. Ein toller schnuffiger Kerl! Klar, auch er hat seine Macken. Aber wer hat die nicht??? Die Tierheilpraktikerin untersuchte auch den Grund für sein Hinken lins vorne. Es war mir zum ersten Mal nach dem ersten etwas längeren Spaziergang aufgefallen. Es tritt auf, wenn er danach lange gelegen hat. Genau wie heute wieder! Scheinbar hat er am „Handgelenk“ irgendwann mal einen Schlag bekommen und die Sehne ist jetzt immer gereizt, wenn wir lange laufen. Die Stelle fühlt sich auch warm an. D.h. Verband drum, Traumeel-Tabletten von innen und Salbe außen, die Tabletten eine Woche lang. Wir hoffen, dass er der Salbe und dem Verband wenigstens über Nacht eine Chance lässt zu wirken, denn er arbeitet daran, sich davon umgehend zu befreien. Während ich diesen Text hier schreibe, sehe ich gerade Yeshi mit dem Verband entschwinden. Mein Hund kann eben alles gebrauchen.

 

Mon-sha bekam heute zum ersten Mal eine Barf-Portion (Rind) aus dem Hunde- und Katzenparadies in Frankfurt serviert. Er brauchte ewig bis er seine Schüssel leer hat, celebriert es regelrecht und kaut jedes Fleischstück mindestens 32 mal!

 

Tja … so ist das! Meine Überschrift heute sagte klar und deutlich, dass dieser Hund nicht bleiben kann. Und nun hatte ich vorhin so einen liebenswerten Kuschelhund, dass ich schon wieder schwanke. Ich muss einen Weg finden morgens mit dem gesamten Rudel zu laufen und suche dafür eine Wegstrecke fernab aller Straßen und jeglichen Autoverkehrs, außerdem einen Trainingsplatz (Wiese mit Zaun!) für nachmittags. Wer kann helfen?

 

Neue Fotos vom Spaziergang mit Mon-sha von heute. Weitere folgen.

8. Juli 2014

Mon-sha – Die ersten Tage im neuen (alten) Heim

 

Eigentlich wollte ich heute schreiben, wie toll es schon läuft mit dem jungen Mann und seinem Rudel im neuen (alten) Zuhause und wie die beiden Brüder sich nach anfänglichem Funkenflug vertragen und wie ausgelassen sie spielen. Aber heute früh habe ich gemerkt wie mir langsam die Nerven versagen, denn zu dem Problem Mon-sha kommen noch weitere dazu, von denen man auch als Nichthundehalter manchmal heimgesucht wird und gegen die man wenig bis gar nichts unternehmen kann. Es ist in dem Moment gerade diese Machtlosigkeit, die mich verrückt macht und mit der ich nicht umgehen kann. Nicht zuletzt geht der Baulärm vor meiner Türe so langsam an die Substanz. Ab morgens um 7 Uhr und das seit etwa 2 Monaten. Kein Ende abzusehen! Gerade werden die Löcher auf der Straße, die vor einer Woche wieder gefüllt und geteert wurde, wieder neu aufgerissen. Ich kann kein Fenster öffnen, verstehe mein eigenes Wort nicht mehr und die Hunde behaupten auch taub zu sein. Am Sonntag blieben wir freundlicherweise von den Straßenarbeiten der Stadtwerke verschont. Stattdessen hatte man den ganzen Nachmittag das Gefühl an der Autobahn zu sitzen, denn die benachbarte Jugendherberge hatte An- und Abreisetag. Und genau an der Ecke unseres Grundstücks biegt man ab zur Jugendherberge. Da wurde rangiert und gewendet, gebremst und wieder angefahren, um in der engen Kurve dem Gegenverkehr auszuweichen. Ich hatte das Gefühl die Autos fahren auf der Terrasse durch meine Kaffeetasse.

 

Heute Morgen jedenfalls hätte ich am liebsten die Koffer gepackt und bloß weg hier … weit weit weg. Natürlich niemals ohne meine Hunde.

 

Aber ganz von vorne:

 

Mon-sha: Am Samstagnachmittag angekommen, am Sonntag einen „ruhigen“ Tag im Garten verbracht, gestern gleich richtig gearbeitet, trainiert, geübt und eine Runde gassi gewesen. Mon-sha liebt das Spazierengehen, er strahlt regelrecht und er lernt schnell, mein kleiner Heimkehrer. Er hat ein gutes Sozialverhalten, ist sehr spielfreudig und positiv eingestellt, und jetzt lernt er auch Abwarten, was ihm nicht so leicht fällt, und er lernt viel schneller als ich erwartet hatte. Natürlich helfen die anderen Hunde als Vorbilder, sofern sie denn funktionieren. Heute früh waren es nämlich die Großen, die ihre Rüssel in ihre Näpfe gehängt haben bevor ich das Okay gegeben hatte. Der Mäkel-Tibi Monsha! Hier frisst er wie ein Scheunendrescher 600 g Nassfutter am Tag, als hätte er etwas nachzuholen. Ab Donnerstag wird gebarft.

 

Gestern Nachmittag nach dem Hundetraining mit Jutta Knorr, bei dem wir bei Mon-sha und Yeshi (und bei mir!) den Blickkontakt und das lockere an der Leine laufen und weitergehen (nach Animal learn) geübt haben, waren nicht nur die Hunde, sondern auch Frauchen mit der Konzentration am Ende. Auf der Wiese war es auch recht warm und zwei Junghunde zur gleichen Zeit bespaßen, das ist schon eine Herausforderung, auch wenn Yeshi seine Lektionen eigentlich gut beherrscht. Auch Mon-sha kennt die sehr sanfte Animal-Learn-Methode und wurde danach erzogen, aber hier ist die Ablenkung groß und er war nach dem Unterricht nicht nur platt, sondern zum ersten Mal auch innerlich ruhend und nicht nur einfach müde von körperlicher Bewegung. Da dachte ich doch und meinte es gut mit meinen vielen – Wieviel sind’s denn nun? Sechs inklusive Ur-Ömchen und ohne den Aussie im Haus - Vierbeinern, ich lasse sie alle noch einmal zum Spielen und Entspannen in den Garten. Von Entspannung konnte aber, was mich betrifft, keine Rede sein. Irgendwo war ich ständig gefordert und der Super-Gau und schlimmer als alles Jungvolk war Ur-Oma Indra. Ich erinnere mich daran, wie die Trainerin sie noch bedauert hat, weil sie so kränklich und schwach aussah, als sie in der Küche auf ihrem Kissen lag. Ja, von wegen … Ich habe das Ömchen bestimmt 20 mal im Garten ans andere Ende auf den Rasen gesetzt, damit der Weg zum Hof recht weit ist, denn dort frisst sie mit Vorliebe kleine Steine. Jetzt weiß ich auch wo Yeshi diese dumme Angewohnheit her hat. Aber kaum hatte ich mich umgedreht, war die Oma schon wieder vorne im Hof angekommen. Sie kann sehr zielstrebig sein, wenn sie etwas will. Auch mit 105 noch! Und dann setzte sie noch einen drauf! Ich war gerade kurz im Haus, da hörte ich Ömchens glockenhelle Rufe. Klingt wie eine Autohupe. Ich fand sie gar nicht gleich und musste erst suchen und der nicht zu überhörenden Hupe folgen. Oma war die Kellertreppe runtergefallen und versuchte sich unten angekommen mühsam zu sortieren. Nix passiert! Oma ist aus Gummi! Ach ja, und übrigens, die Ur-Oma hat behauptet sie will noch zwei Jahre dran hängen, denn sie hat ja jetzt zwei Jungs im Haus. Da kann sie nicht gehen!

 

Ich könnte jetzt noch endlos weiterschreiben, z.B. vom Spaziergang heute Morgen, bei dem Mon-sha Durchfall hatte und das direkt vor einer Einfahrt. Es war ohnehin ein wildes Gezerre an der Leine. Der Bub hat jetzt schon zeitweise Stress und ich auch. Mon-sha ist immer noch ein ganz lieber Schatz, auch unter Strom. Aber er lässt sich wunderbar über dem Gesicht abstreichen, genießt es und kommt zur Ruhe. Es war aber auch extrem schwierig für uns beide vernünftig das Haus zu verlassen, denn durch die Bauarbeiten auf der Straße direkt vor unserem Haus war der Lärm so ohrenbetäubend, dass mein Hund mich gar nicht mehr hören konnte. Das sind wirklich erschwerte Bedingungen im Moment. Nicht umsonst tragen die Bauarbeiter Ohrenschützer. Ich möchte gerne IN RUHE mit meinen Hunden trainieren. Ich habe wirklich einen Augenblick überlegt für eine Weile umzusiedeln und mir vielleicht ein Ferienhäuschen zu mieten, denn die Aktion auf der Straße wird noch Monate dauern. Bis dahin bin ich reif für die Klapse!

 

Und noch was: Die beiden Brüder, die zwei Spinner, markieren fleißig meine Wand. Obwohl ich die bevorzugte Stelle an der Wand mit Dog-Stop besprüht habe. Vermutlich können sie die Beschreibung nicht lesen.

 

Und eine interessante Feststellung habe ich heute gemacht:

 

Bei kleinen harmlosen Rangordnungskämpfen zwischen den Jungspunden unterwirft sich Yeshi und Mon-sha steht brummelnd über ihm. Und noch eines: Sobald Mama Milka die Stimme erhebt ist sofort Schluss. Es hat mich schon überrascht, dass die beiden ihr noch gehorchen, wenn es drauf ankommt.

 

Wir waren fleißig und ich habe Mon-sha das Abbruchsignal „Schluss“ und das Freigabesignal „okay“ beigebracht. Mit Leckerlie in der Hand. Es war ganz leicht. Er hat es sofort verstanden. Außerdem hat er Bällchen apportiert wie ein Weltmeister. Dabei legt er sogar das Bällchen ordentlich in meine Hand. Dass er nach einer Weile anfängt das Bällchen nicht mehr herzugeben, war eines der Probleme, das die Familie hatte und Hundetrainer rieten vom Apportieren ganz ab. Ich provoziere das ganze jetzt, denn ich will wissen, was es damit auf sich hat. Bis jetzt macht er keine Probleme. Ein einziges Mal hat er versucht das Bällchen mit den Zähnen festzuhalten. Seitdem nehme ich es hinter meinen Rücken, wenn er es gebracht und seine Belohnung erhalten hat, fordere Blickkontakt, lasse ihn absitzen und spiele erst weiter, wenn er ruhig ist. Klappt wunderbar … bis jetzt!

 

Wie traurig ist es aber anzusehen, wenn Mon-sha am Gartentürchen sitzt, weil er die Stimmen der Nachbarskinder gehört hat und denkt er wird nun endlich von seiner Familie abgeholt. Ich musste ihn zwangsweise vom Türchen pflücken. Sobald er groß genug ist dort drüber zu springen, ist er weg! Und es scheint von Tag zu Tag schlimmer zu werden. Ich glaub ich kann das alles nicht mehr … Ich könnte heulen! Ich kann ihm gar nicht die Zuwendung geben, die er bei seiner Familie bekommen hat. Streicheleinheiten, nach denen er sich ganz offensichtlich sehnt, muss ich auf mehrere Hunde verteilen. Genau wie die langen Spaziergänge. Er ist hier nur einer von vielen. Genau genommen: Einer zuviel! Das macht mich total fertig.

 

Genug gejammert, liebe Leser und liebes Tagebuch. Manchmal muss es einfach raus!

 

Fotos von Mon-sha:

 

Die ersten Tage im neuen (alten) Zuhause bei seiner vierbeinigen Familie

 

 

5. Juli 2014

Mon-sha is back

 

Yeshis Bruder Mon-sha ist wieder zu Hause – zum Leidwesen von „Chef“ Yeshi. Er lässt hier ganz schön den Boss raushängen, mein kleiner Black-and-tan-Boy. Mr. Größenwahn: „Meine Mädchen, meine Spielsachen, alles meins!“

 

Wir hatten die Entscheidung noch offen gelassen, ob Mon-sha heute nach dem Besuch bei uns wieder mit seiner zweibeinigen Familie nach Hause fährt oder ob er hier bei Mama und dem Rudel bleibt. Ich hatte zum Beobachten und zur Entscheidungsfällung auch meine Trainerin und Freundin Jutta zu Rate gezogen. Es war gut, dass sie heute ebenfalls mit anwesend war, denn ich weiß nicht, ob ich mich dazu hätte durchringen können, meinen Mon-sha hier zu behalten, da ich weiß, wie schwer die Trennung seiner Familie fällt. Und ehrlich gesagt, ich weiß auch, was da in nächster Zeit auf mich zukommt. Zwei Rüden im Rüpelalter! Yeshi ist nicht begeistert, dass sein Bruder, der Nebenbuhler, hier wieder einzieht. Er hat einen ziemlichen Killerblick drauf und Mon-sha darf gerade so Yeshis Luft atmen. Mehr nicht! Klar, es hat erst ein paarmal geknallt und wird noch öfter knallen zwischen den beiden, aber nicht so, dass man jedes Mal eingreifen müsste. Mama Milka konnte (noch) dazwischen gehen und klären. Sie hat sich anfangs sehr gefreut ihren Sprössling wieder zu sehen. Nur dass er ihr permanent am hinteren Ende klebt, nervt sie gewaltig. Genau wie Oma Bya-ra, die zeitweise mit ihm herumhüpft als wollte sie gleich gedeckt werden, dann aber auch wieder ein Machtwort spricht, wenn er sie ständig belästigt. Yeshi lässt seinen Bruder nicht aus den Augen, wenn der hier durch die Wohnung schleicht. Als Yeshi aber dermaßen anfing seine Ressourcen zu verteidigen – vor allem Mon-shas Spielzeug, das er sich angeeignet hatte – wurde es mir dann doch zu bunt und ich habe das Objekt der Begierde konfisziert. Man muss die Reibereien schließlich nicht zusätzlich noch provozieren. Mon-sha hatte zuweilen solche Angst vor Yeshi, dass er auf die Couch flüchtete und sich in ein Kissen vergrub. Vorher hatte er zwar schon einmal versucht testweise auf die Couch zu gelangen, akzeptierte aber mein hartnäckiges deutliches „Nein!“ nachdem ich ihn dreimal entfernt und auf den Boden zurückgesetzt hatte. Couch ist für Vierbeiner bei uns nicht erlaubt und ich dulde auch keine Ausnahmen. Auch nicht, wenn ein Mon-sha Angst vor Möchte-Gern-Boss Yeshi hat. Mon-sha nahm mein Angebot in meinem Schutz zu meinen Füßen zu liegen an. Wobei es sehr schwer ist hier die beiden Rüden einigermaßen gleich zu behandeln, was Zuwendung angeht. Trotzdem muss es eine Rangfolge unter allen Hunden geben und da gehört Mon-sha ganz eindeutig vorerst ganz ans Ende!!! Das Rudel erzieht ihn. Yeshi ist seiner Mama charakterlich sehr ähnlich, hat also Führungseigenschaften. Jedenfalls hat es den Anschein, als würde er nicht nur bluffen, wie Mon-sha. Der arme Kerl tut mir soooo leid. Er liegt gerade bei mir unter dem Schreibtisch und sucht meine Nähe. Er kann unmöglich hier bleiben, aber es wird hart ihn wieder abzugeben. Für alle Beteiligten. Außer für Yeshi natürlich.

 

Fotos von heute folgen.

 

Gestern hatte ich begonnen vom Chaos der letzten Tage zu berichten. Und mal wieder bin ich mit meinem Romanschreiben nicht fertig geworden. Daher liefere ich den Text jetzt noch nach:

 

4.7.2014

 

Wie man mit dem Chaos fertig wird

 

Auch bei uns gibt es Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass einiges aus dem Ruder läuft. Vorgestern hatte ich einen solchen Tag erwischt. Die Hundemeute (4 bekloppte Tibis und ein Aussie) jagte kreuz und quer durch meine Blumenbeete, der Garten eh mehr Dschungel als tageslichttauglich aus Zeitmangel, und Yesh,i immer wieder über den um die Rose gezogenen inzwischen plattgewalzten Hasendraht, versteckte sich im Rosenbusch. Meine Nerven! Und wenn mein Garten nicht durch Rennspiele zunichte gemacht wurde und ich mir mal wieder klar machte, dass dieser Garten anders strukturiert werden muss, dann gab es sicher gerade Gebelle am Gartenzaun oder Yeshi ärgerte massiv seine Mama. Nix Harmonie! Nur Stress. Ich habe mir in dem Tumult gerade noch den eventuellen Rückkehrer Mon-sha vorgestellt. Dann wäre das Chaos perfekt. Vielleicht würde ihm ja das Leben im vierbeinigen Hunderudel gut tun, aber täglich Ruhe und Eintracht kann wohl kein Mensch versprechen. Doch wie immer, wenn es so chaotisch wird und ich den ersten Frust und Ärger überwunden habe und kurz vorm Explodieren war, kann ich mich auch sehr gut zusammenreißen und souverän und extrem entschlossen handeln. Also tief Luft holen, Augen zu und durch! Für die Veränderung im Garten habe ich zwar noch keine Idee, denn das wäre schon eine Großaktion, mit der ich eine Garten- und Landschaftsbau-Firma beauftragen müsste, aber was die Hundeerziehung angeht, das liegt in meiner Hand. Die ständigen Pöbeleien von Klein-Yeshi seiner Mutter gegenüber und die Auseinandersetzungen, die zwar noch nicht ernst, aber doch bedenklich sind, da sie zeitweise schon etwas über normales Spielen hinaus gehen und bei denen es sich eher um einen Konkurrenzkampf handelt, möchte ich jetzt ein Ende setzen. Also bin ich nach dem Prinzip vorgegangen, dass unter Hunden gemeinsame Unternehmungen und Abenteuer – aus Hunde- und Wolfssicht wäre das theoretisch das gemeinsame auf die Jagd gehen - Bindung schaffen und vereinen. Wider meinen ursprünglichen Plan weiter mit Yeshi alleine spazieren zu gehen bis er soweit gefestigt ist, dass er seine Damen führen kann und souverän vorneweg geht, habe ich spontan Milka und Yeshi zusammen zum Spaziergang mitgenommen. Ich wollte einfach wissen, wie sie sich zusammen verhalten. Natürlich braucht man bei einem solchen ersten Versuch keine unangenehmen Hundebegegnungen und zum Glück bleiben sie aus. Zu meiner Überraschung orientierte sich Milka mehr an mir, als wenn ich mit ihr alleine unterwegs bin. Und Yeshi wiederum nahm Mama Milka als Vorbild. Es lief richtig gut und ich baute viele kleine Trainingseinheiten ein. Zum Schluss gingen beide noch im Bach baden. Leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug und habe nur noch Yeshi beim Schwimmen erwischt.

 

Fotos von Yeshis Spaziergängen:

... und in den Himbeeren:

3. Juli 2014

Mon-sha sucht ein neues Zuhause

 

 

Nun ist es amtlich! Die junge Familie mit Kindern gibt schweren Herzens auf und wird sich von Mon-sha trennen. Der junge Hund findet die nötige Ruhe im wuseligen Kinderhaushalt einfach nicht. Alle Bemühungen haben am Ende nicht gefruchtet. Die Chemie passt einfach nicht und man muss dem Hund zu Liebe nun diesen Schritt machen, auch wenn es weh tut und Tränen fließen.

 

 

Mon-sha ist ein 8 Monate alter Rüde, gerade in einer Phase, in der er natürlich seine Grenzen testet. Er braucht ein harmonisches Umfeld und Menschen, die ihre innere Ruhe auf ihn übertragen können und an die er sich anlehnen kann, denn er selbst schaukelt sich leicht hoch. Keine Kinder! Oder falls doch, dann nur ältere. Mon-sha ist ein sehr freiheitsliebender Hund, er braucht einen großen Garten, viel Bewegung und Auslauf, denn am liebsten ist er den ganzen Tag draußen, liegt dort in der Sonne und sucht die Ruhe, die er im Haus im Beisein der Kinder nicht findet. Menschen mit Hundeerfahrung und konsequente Erziehung sind in seinem Fall nun ein Muss, denn es darf nicht noch einmal etwas schief laufen. Ich denke er wäre auch ein guter Zweithund, wenn er sich an einem älteren gefestigten Hund orientieren könnte.

 

 

Mon-shas positive Eigenschaften: Er ist völlig lärmunempfindlich, kann sich sehr gut selbst beschäftigen, ist kein Dauerkläffer und ist verträglich mit allem (Hund, Katze, Pferd usw.).

 

 

Mon-sha wird uns am kommenden Wochenende besuchen, damit ich mir selbst ein Bild von ihm machen kann. Ob ich ihn dann gleich hier behalte oder ob er bis zum Umzug in ein neues Zuhause bei seiner Familie in der Nähe von Heidenheim bleibt werden wir spontan entscheiden. Ein Kennenlernen von Interessenten, die in Frage kommen, kann gerne nach und nach geschehen. Wir werden nichts überstürzen.

 

 

Bei Interesse verwenden Sie bitte unser Kontaktformular.

 

 

Mon-sha im Alter von 5 Monaten. Aktuelle Fotos werden nachgereicht. 

1. Juli 2014

Yeshi in Gudensberg 29.6.14

 

Der versprochene Bericht vom Sonntag:

 

Start war Sonntag in aller Frühe um 7 Uhr. Jutta (Trainerin und Freundin) holte mich und Yeshi ab. Sämtliche sperrigen Utensilien, die für eine open-air-Veranstaltung dieser Art nötig sind, wie z.B. der Ausstellungskäfig, die Klappstühle und neu dabei der Pavillon, hatten wir bereits am Freitag nach dem letzten Training ins Auto geladen, so dass nur noch diverse Kleinigkeiten wie Pflegetasche und Proviant für Mensch und Hund eingepackt werden mussten. Und los ging’s auf die Autobahn Richtung Kassel. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse bis auf eine kleine Umleitung. Aber das Navi führte uns sicher zum Ziel. Ich war vorher noch nie in Gudensberg gewesen und war überrascht, denn ich hatte nicht mit einer solch kleinen Ausstellung gerechnet. Man hatte sehr viel Platz, kein Gedränge, alles lief dort easy und in einem kleinen netten familiären Rahmen ab. Sehr angenehm. Sogar das Auto konnten wir direkt neben unserem aufgebauten Pavillon stehen lassen, ganz in der Nähe des Rings. Optimal! Und sogar der kleine Löseplatz auf dem Rasen war in Reichweite. Das Wetter war das einzige, was mir etwas Sorgen bereitete. Yeshi konnte am Vorabend nach der Badeprozedur nicht mehr gassi gehen, denn es schüttete wie aus Eimern und schließlich kam noch ein Gewitter dazu. Aber mein Bub scheint eine Riesenblase zu haben. Er hielt bis zum Morgen durch. Allerdings war er morgens bereits hier beim ersten Gassigang in aller Frühe auf der Wiese ein bisschen durch den Wind und auch als er begann das Ausstellungsgelände, den Sportplatz in Gudensberg, zu erkunden. Es war ein wildes Gezerre an der Leine. Schnüffel hier – Schnüffel dort. Überall neue fremde Gerüche und viele Hunde verschiedener Rassen – und: Nix spielen! Ich stellte ihn erst einmal kurz der Besitzerin von Yeshis Papa vor und war sehr froh, dass er ihr gleich gefiel, da ich auf ihre fachliche Meinung sehr viel Wert lege. Später wollte sie den jungen Mann auf den Tisch stellen und ihn sich noch einmal ganz in Ruhe ansehen. Bisher kannte sie ihn nur von Fotos. Nachdem Yeshi sich etwas eingelebt und sortiert hatte wurde er zum Schlafen ins Auto gepackt und Jutta und ich gingen erst einmal frühstücken. Es gab in einem kleinen Zelt Kaffee, Tee und belegte Brötchen. Ja, auch das lernt mein Bub jetzt automatisch: Warten im Auto! Wenn ich daran denke, welch ein Theater er als Welpe veranstaltet hat, wenn er alleine bleiben musste. Inzwischen ist er auch zu Hause in dieser Beziehung wesentlich pflegeleichter geworden. Wir hatten noch viel Zeit, da die Tibet-Terrier erst sehr spät an der Reihe waren. Yeshi machte seltsamerweise Probleme, als Jutta mit ihm das Laufen üben wollte. Er machte einen auf „Mama-Kind“ und wollte permanent nur zu mir. So war es nicht geplant. Jutta wollte/sollte ihn vorführen und ich fotografieren. Aber dafür ist sie Hundetrainerin, dass sie sich Yeshis Mitarbeit erarbeiten kann. Und natürlich machte er seine Sache gut, als es drauf ankam. Kann nur sein, dass er jetzt höheren Lohn fordert und wir die Leckerlie-Dosis steigern müssen. Yeshi arbeitet auch nicht unbedingt umsonst. Ansonsten meldet er es der Hundegewerkschaft. So ist er! Mein kleiner Freßsack! Die Vorbereitungen liefen. Das übliche Kämmen, Scheitelziehen, der letzte Schliff und immer wieder das Gras aus dem Fell an den Pfoten entfernen. Open-air eben! Nach Westies und Scottish Terrier war es endlich soweit. Der erste Tibet-Terrier wurde in den Ring gerufen. Yon-tan lief in der Veteranenklasse. Ich suchte mir eine geeignete Stelle, von wo aus ich gut fotografieren konnte. Der Richter, Herr Walsh, kam aus Irland, sprach nur Englisch, aber es stand eine Dame zur Verfügung, die die Berichte schrieb und auch übersetzte, wenn es Probleme gab. Yeshi gab sich Mühe und zeigte sich von seiner besten Seite. Er lief super und stand auch brav auf dem Tisch. Wir müssen das Aufstellen auf dem Boden noch mehr üben, denn er steht am besten von ganz alleine, lässt sich aber nicht so gerne aufstellen, wenn zuviel dabei an ihm herumgefummelt wird. Das Ergebnis wie bereits berichtet: VV1 (Vielversprechend). Konkurrenz in seiner Klasse (Jüngstenklasse Rüden) gab es nicht und es stand auch kein Stechen gegen die Beste Hündin Jüngstenklasse auf dem Programm. Nachdem unser Jungspund seine Aufgabe erfolgreich beendet hatte schaute ich mir noch die anderen Tibet-Terrier beim Laufen an und fotografierte. Danach öffnete der Himmel für eine Weile seine Schleusen. Nur ein kleiner Schauer. Wir hatten Glück. Yeshi ging noch ein bisschen im Auto schlafen nachdem er sich einem Rivalen gegenüber sah und etwas gebrummelt wurde. Er brauchte Ruhe. Den ein oder anderen Rüden, auch anderer Rassen, besonders Westies, mochte er nicht sonderlich und ließ sich auch leicht provozieren. Bevor wir gegen 16 Uhr die Heimreise antraten wurde er noch einmal von unserer Hauptzuchtwartin bzw. Besitzerin seines Papas eingehend begutachtet und sie bestätigte noch ein weiteres Mal, dass er ein richtig toller kleiner Rüde ist. Schön kompakt mit viel Hals. Yeshi hat Papas Augen! Die kleinen mandelförmigen. Nicht Mamas große Kulleraugen. Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass ich hier einen kleinen Überflieger habe. Ich liebe dieses kleine Männlein! Er ist und bleibt etwas ganz besonderes! Mein Herzenshund. Und je mehr ich ihm diese Liebe zeige, umso mehr bekomme ich von ihm zurück. Gestern klettete er während des gesamten Spaziergangs an mir und passte auf, dass ich nicht verloren gehe – oder er nicht verloren geht. Die kurzzeitige Trennung vorgestern blieb nicht ohne Wirkung.

 

Aus dem Richterbericht:

Gebiss: Schere

Nice size und substance

Good coat and condition

Good pigment

Angulations fort the age are good

as ist the movement

topline ok

I’d like a little more foreface

VV1

 

Fotos von Yeshi und anderen Tibet-Terriern in Gudensberg:

 

Yeshi

Und noch mehr Tibis im Ring: