29. September 2014

Ein ereignisreiches Wochenende

 

Am Samstagvormittag ist Mon-sha in sein neues Zuhause umgezogen – vorerst testweise - und am Sonntag waren wir mit Yeshi in Werl auf Ausstellung.

 

Am Freitagabend saß mein Mon-sha noch ein letztes Mal bei mir auf dem Schoß, schmiegte sich etwas zögerlich an mich und mir wurde bewusst, dass diese kleine Nervensäge mich am nächsten Tag verlassen würde. Nun meldeten sich die Erinnerungen, und zwar die Momente, in denen wir in den ersten Wochen viel Spaß hatten, besonders als die beiden Brüder noch so albern miteinander spielten, fast wie Welpen, und wie sie zusammen durch Wald und Bäche tobten. Mir tat es so leid, dass ich ihn so oft maßregeln musste. Aber er hatte es mir gerade in den letzten Wochen wahrlich nicht leicht gemacht mit seiner Hartnäckigkeit. Als seine neuen Frauchen Silke und Rebecca um 10 Uhr am Samstagmorgen hier eintrafen, liefen wir erst ein kleines Stück mit Lha-Mo und Mon-sha den Waldweg entlang. Anschließend durften die beiden sich im Garten vergnügen. Das Verhalten der beiden war ähnlich wie beim ersten Date. Mon-shas Annäherungsversuche wurden von Mo nicht geduldet und das tat sie auch deutlich kund, was Mon-sha bis auf kleine Atempausen nicht davon abhielt weiter um sie zu werben. Aufgeben ist bei ihm nicht programmiert. Einiges wurde noch mit den künftigen Besitzern von Mon-sha besprochen bevor er die Reise ins neue Heim antreten konnte. Vorerst handelt es sich aber um eine Testwoche, denn wir müssen abwarten wie der Herr auf die beiden Katzen reagiert, die mit in der Wohnung leben. Zum Glück sind die beiden Katzen Hunde gewohnt und äußerst cool, so dass es durchaus klappen könnte. Nervensäge hin – Nervensäge her – als mein Kleiner im Auto saß und ich ihm nachwinkte, musste ich gegen die aufsteigenden Tränen kämpfen … und auch jetzt noch in diesem Augenblick, in dem ich diesen Text schreibe. Er ist eben doch mein Baby, auch wenn wir nicht zusammen passen.

 

Die ersten Tage mit Mon-sha im neuen Heim verliefen bestens. Er war gleich am ersten Tag mit im Pferdestall und scheint der perfekte Stallhund zu sein, denn dort findet er was er sucht: Jede Menge Hunde zum Spielen. Der erste Tag und die vielen neuen Eindrücke waren so anstrengend, dass er abends rappelfertig war und ihm die Katzen völlig egal waren. Am nächsten Tag lag er sogar mit dem Kater in der Kiste. Bei Spaziergängen läuft er bisher noch an der Schleppleine und ist scheinbar gut ausgelastet durch die vielen Aktivitäten. Eine gute Idee von Silke Mon-sha generell das Toben und Spielen in der Wohnung nicht zu erlauben. Das war natürlich bei uns nicht möglich, denn bedingt durch die Welpenaufzucht ist Spielen im Haus irgendwie doch normal, wenn ich es auch gerne ausbremse. Die erwachsenen älteren Hunde spielen ohnehin nicht mehr im Haus, sondern wenn überhaupt, nur im Garten. Jetzt warten wir mal ab, wie sich die Beziehung zwischen Mon-sha und der hübschen Lha-Mo weiter entwickelt und ob Silke den frechen Kerl in den Griff bekommt. Sie kann sich seiner Erziehung mit Unterstützung ihrer Tochter doch intensiver widmen als ich mit meinem Rudel, dass sich von einem Tag auf den anderen zumindest vorübergehend von 6 auf 4 Hunde reduziert hat, da Kar-mi diese Woche mit meiner Tochter unterwegs ist. Es herrscht plötzlich eine himmlische Ruhe. Ausgenommen natürlich Ur-Oma Indras Hupkonzert, mit dem sie mich auch nachts zuweilen aus dem Schlaf reißt. Eine gute Überleitung zum nächsten Thema, denn Schlaf war in der Nacht vor der Ausstellung in Werl Mangelware.

Aufstehen war am Samstag für halb 5 geplant, was aber meine liebe Indra nicht davon abhielt mich nachts auf Trab zu halten. Normalerweise weckt sie mich gegen halb 4 und ich hätte so zumindest etwas an Schlaf abbekommen. Stattdessen begann der nächtliche Terror um 2 Uhr und so war es für mich eine recht schlaflose Nacht, was sich tagsüber auf der Ausstellung auch bemerkbar machte, die ich nur mit viel Kaffee überstanden habe. Nach knapp 2 ½ Stunden Fahrt durch teilweise Nacht und Nebel kamen wir in Werl-Westönnen an und parkten direkt vor Schützenhalle. Näher ging’s nicht. Ausladen, Hund gassi führen … Diesmal hatte ich für alles mein Personal, denn außer Trainerin Jutta war auch Anja, Frauchen von Yeshis Schwester Fiona mit an Bord und nahm mir das Brüderchen gerne und jederzeit ab. Wir hatten nicht so viel Vorlaufzeit wie sonst und das machte mich irgendwie nervös, denn wir mussten sofort mit der Fellpflege beginnen und ich konnte Yeshi keine Zeit lassen erst einmal warm zu werden, was ihm eindeutig missfiel. Zu Hause die heiße Mami, Brüderchen gerade ausgezogen … Mein Bub war durch den Wind. Ich war heilfroh, dass Jutta ihn vorführte, denn er war total durcheinander und sogar sie hatte alle Mühe mit ihm. Es ging auch auf einmal alles hopplahopp, denn vor uns waren zwei aus der Jüngstenklasse nicht angetreten. Chaos pur! Ein Lob an Jutta, die meinen Buben irgendwie heil durch den Ring gebracht hat. Er stand sogar mehr als einmal super in Pose, auch wenn der Richter gerade anderweitig beschäftigt war. Nur beim Laufen zog er zeitweise sehr an der Leine und als er mich am Eingang zum Ring witterte, weil ich fotografieren wollte, hätte er am liebsten fluchtartig den Saal verlassen. Da dachte ich schon, er hätte es vermasselt. Trotzdem hat der Richter, Primos Peer aus Slowenien, erkannt wieviel in meinem Yeshi steckt. Primos Peer ist ein absoluter Fachmann und Kenner der Rasse und auf sein Urteil lege ich sehr viel Wert. Umso bewusster wird mir im Nachhinein, wie wertvoll Yeshis Erfolg bei dieser Ausstellung ist, denn …

 

… Yeshi erhielt ein V2, das Res. CAC und die Res. Anw. Dt. Jug. Ch. VDH, dazu einen tollen Richterbericht bei sehr starker Konkurrenz im Ring. Dass er direkt hinter einem Top-Rüden aus England landete und den Rest der Konkurrenz hinter sich ließ, das kann ich bis jetzt noch nicht richtig glauben. Das ist irre und ich kann mächtig stolz sein auf meinen hübschen Buben. Der Rest des Tages zog sich wie üblich in die Länge bis wir am Ende unsere Richterberichte abholen konnten. Zeit genug zum Klönen mit anderen Züchtern und vielen Bekannten und Freunden.

 

Richterbericht in englischer Sprache:

 

10 mon. Old, ex. Size, prop. + typ, typ. Head, ex. Bite, just enough chest fort the age, ex. Coat, very go. Front, ex. Hind (Winkelung), sound mover

 

V2

Res. CAC

Res. Anw. Dt. Jug. Ch. VDH

Richter: Primoz Peer

 

Yeshi in Werl-Westönnen - KTR 2014
Yeshi in Werl-Westönnen - KTR 2014

24. September 2014

Volles Programm

 

Sonntags Ringtraining mit Yeshi und Fiona, vorher Spielen mit Yeshi bei uns zu Hause, Yeshi auf Clicker konditioniert, Fiona auf dem Kämmtisch, Fiona und Mon-sha beim Spielen, Montags Ruhepause, Dienstags Mon-sha Training mit Yeshi (Vorbereitung auf Mon-shas Umzug: Abbruch und Freigabesignal, Abrufen, Kommando Aus), Mittwoch Ringtraining Yeshi und Mon-sha …

 

Und ansonsten leben wir in einem Irrenhaus!

 

Das Ganze in allen Einzelheiten:

 

Beginnen wir damit, dass die Jungs, insbesondere Yeshi, so langsam immer liebestoller werden. Jetzt macht sich doch Mon-shas Hormonchip bemerkbar und vor allem auch bezahlt. Der teure Spaß war also nicht ganz umsonst. Yeshi hat sogar das Fressen eingestellt und das will was heißen, bei dieser kleinen Fressmaschine. Er ist kaum noch zu halten. Da muss ich schon kräftig zupacken, denn mit Kommandos lässt er sich nicht von Mama abhalten. Seit Sonntag wurde es langsam gefährlich. So ein kleiner angehender Deckrüde, dem der Profi wohl im Blut liegt, weiß jetzt schon genau, wann die Zeit reif ist und die Stehtage beginnen. Durch Milkas weiße Hitze (ohne Blutung) bin ich selbst etwas verunsichert. Nun galt es von Jetzt auf Gleich eine Veränderung der Wohnsituation herbeizuführen und Mama von den wilden Jungs zu trennen. Hier darf nichts schief laufen. Das wäre eine Tragödie! Tagsüber halten sich meine Mädchen ohnehin gerne im Büro auf, wo sie ihre Ruhe vor den beiden Rabauken haben. Die Planung, wer wo die Nacht verbringt – In der Regel alle bei mir! – war da schon schwieriger umsetzbar. Erst habe ich versucht Milka in den Ausstellungskäfig zu packen, wo sie in Sicherheit ist. Aber mir fehlte mein Mädchen, das mit mir im Bett kuschelt. Und Milka gefiel die Idee, nicht in Frauchens Bett schlafen zu dürfen, ebenfalls ganz und gar nicht. Kurzerhand teilte ich das Zimmer mit Hilfe des Welpengitters in zwei Hälften. Die beiden jungen Herrn schlafen ohnehin im Bereich auf den kühlen Fliesen und nicht dort, wo Teppichboden liegt, so dass mir das Aufteilen der Räumlichkeiten leicht gemacht wurde. Und trotzdem scheint es als hätte ich in zwei Etagen immer noch nicht genug Räume, um meine Hunde im Notfall entsprechend verteilen zu können. Ur-Oma Indra hat ihr Séparée, damit sie nicht im Getümmel untergeht und ihr Futter tagsüber nur für sie und nicht für andere hungrigen Mäuler bereit stehen kann. Den beiden Brüdern kann man nicht immer trauen und zeitweise ist hier kurzes Trennen angesagt, wenn man sie nicht unter Beobachtung hat. Zwischenzeitlich hatten sie sich mal wieder gehörig in der Wolle. Wenn man die Situation genau beobachtet hat, konnte man aber erkennen, dass der eigentlich Auslöser für die Eskalation Bya-ra war. Immer die Weiber! Während Mon-sha und Yeshi am Rangeln waren – und ja, es hat schon dabei gewaltig geknistert – war es schließlich Bya-ra, die das Fass zum Überlaufen gebracht hat, weil sie anfing auf Mon-sha aufzureiten. Also sie hat da schon auch Defizite und ein gewaltiges Dominanzproblem, genau wie Mon-sha übrigens auch, der eine Neigung hat überall zu markieren, auch schon mal an unerwünschten Stellen im Haus bzw. an Eingängen. Yeshi ist nach wie vor einer, der sich unterwirft und gerne Ärger aus dem Weg geht. Er hat eine hohe Reizschwelle, aber auch die ist nicht endlos und schon gar nicht, wenn Mama heiß ist. Ich gebe ihm nun Agnus Castus D6 und bilde mir ein, dass er seitdem etwas ruhiger geworden ist. Oder aber, was auch möglich ist, Milkas kritische Phase neigt sich dem Ende zu, denn so wie sie ihre beiden Jungs zusammenfaltet, das lässt keine Fragen offen. Sie hält sie in Schach, mit sehr deutlichem Knurren. Da fliegen den Jungs die Ohren weg! Und Mon-sha macht sich ganz klein und drückt sich in eine Ecke, wenn Mama so böse wird. Ehrlich gesagt, so kenne ich meine Maus gar nicht. Die zwei aufdringlichen Kerle scheinen ihr doch gewaltig auf den Geist zu gehen und ich muss aufpassen, dass sie zusätzlich nicht noch zu kurz kommt, weil es einfacher ist sie zu separieren, als die pubertierenden Jungs, die permanent Flausen im Kopf haben. Und weil Spaziergänge mit einer läufigen Hündin keine wahre Wonne sind.

 

Zu allem Übel hatten wir noch Probleme mit Indra und ihrem tagelangem Durchfall. Die Homöopathie griff nicht sofort und ich sah das antike Ömchen schwächer werden, so dass ich mich kurzerhand entschloss zu anderen Mitteln, nämlich zu Antibiotika zu greifen. Das richtige homöopathische Mittel zu finden hätte hier einfach zu lange gedauert und ich bin schließlich nur Laie auf dem Gebiet, wenn auch inzwischen mit einigen Erfahrungswerten. Und wie immer hatte sich Indra das Wochenende für ihre Krankheit ausgesucht. Ein für uns ganz angenehmer Nebeneffekt war, dass die Ur-Oma ihr Hupen eingestellt hatte, weil der Hunger ausblieb. Aber die Sorge um sie war dafür umso größer. Indra und kein Hunger? Schlechtes Zeichen! Ich kann alle Oma-Fans beruhigen. Der Hunger ist zurück … und auch die glockenhelle durchdringende Kommandostimme!

 

Mein Jungvolk hat diverse Trainingseinheiten hinter sich. Soviel haben wir lange nicht mehr geübt. Und es fruchtet! Am Sonntag besuchte uns das Schwesterchen der beiden Jungs, Fiona, da sie mit am Ringtraining teilnehmen wollte/sollte. Mon-sha blieb erst einmal bei Herrchen und den Mädels, denn er wäre mit seiner Hektik einer zu viel an Bord gewesen, zumal die Kombination von zwei Herrn und nur einer Dame zu Komplikationen hätte führen können und intensives Üben nicht möglich gewesen wäre. Die drei F-chen im Junghundealter sind wie ein Sack Flöhe! Yeshi durfte seine Schwester im Garten empfangen und die beiden freuten sich riesig und tobten, spielten, mochten sich. Fionas Frauchen Anja und ich fuhren gemeinsam zum Ringtraining zu Jutta nach Rodheim. Wie konnte es anders sein, nahm Yeshi erst einmal ein Bad im Planschbecken bevor wir in die Halle gingen. Für ihn stand eine neue Lektion auf dem Programm, das Clickern. Sinn der Sache ist, dass wir das perfekte Stehen in Pose mit Clicker statt mit Leckerchen belohnen wollen, da man das Timing besser treffen kann und ich ihm nicht immer ein Leckerchen vor die Nase halten muss, damit er zeigt, wieviel Hals er hat. Für Fiona war es das erste Training und totales Neuland. Sie zeigt sich aber schon recht gut, kann sehr schön laufen und das Stehen auf dem Tisch kann sich auch sehen lassen. Interessant, dass ich ihre Weiterentwicklung richtig vorausgesehen hatte. Sie ist doch recht groß geworden und das war beim Begutachten meiner Welpen mit ein Grund, warum ich mich dagegen entschieden hatte, sie zu behalten. Ansonsten können wir nicht meckern, wie man auf den Fotos sehen kann. Nach dem Ringtraining fuhren wir wieder zu mir nach Hause und nach Kaffeetrinken und einem „anderen“ Spiel zwischen Mon-sha und Fiona als es zwischen Yeshi und ihr der Fall war – Mit Mon-sha ging es nämlich auch um Rangordnung – wurde Fiona noch stellenweise entfilzt bevor Anja mit ihr die Heimreise antrat.

 

Montag war Ruhepause. Ein Tag nur Garten! Dafür ging es am Dienstag früh gleich wieder rund, denn meine Jungs und ich fuhren zur Hundeschule in unserem Ort, wo mich Trainerin Andrea bei der Vorbereitung für Mon-shas eventuellen Umzug am kommenden Wochenende unterstützten. So ein bisschen was wollte ich Mon-sha gerne noch mitgeben, damit es für die neuen Besitzer etwas leichter wird. Sehr hilfreich ist meiner Meinung nach das Konditionieren von einem Abbruch- und Freigabesignal. Bei mir bedeutet das Kommando „Schluss“ den Abbruch von falschem Verhalten, wie z.B. Bellen oder auch ein Streit zwischen den Hunden. Es ist also schon ein strengeres Signal im Vergleich zu einem Wort wie z.B. „Schade“ oder einem kurzen „Ä ä“, das ich verwende, wenn der Hund z.B. gerade in Versuchung ist, etwas vom Boden aufzulesen oder vielleicht beim Agility an einem Hindernis vorbeigelaufen ist statt darüber zu springen. Das Wort „Schluss“ dagegen hat den Vorteil, dass ich mit meiner Stimme spielen und sie unterschiedlich dosieren kann, je nachdem wie sensibel der Hund ist und wie ernst die Lage. Mein Freigabesignal heißt „Okay“ und gilt eigentlich immer, wenn ich eine Übung auflöse, wie z.B. das Loslaufen nach dem Absitzen sowie auch die Erlaubnis zum Aufnehmen von Futter. Mon-sha haben wir nun natürlich versucht auf die Signale zu konditionieren, die die neuen Besitzer verwenden. Er hat es schnell verstanden, so dass man ihm die Fleischwurststückchen vor die Pfoten werfen konnte, er sie aber sobald er ein „Abbruchsignal“ bekommen hat, nicht angerührt hat. Nur sobald man dies mit Werfen eines Spielzeugs versucht hat, tat er sich sehr schwer, da Mon-sha ein kleiner Jäger ist. Auch das Hergeben von Spielsachen beim Apportieren möchte von ihm gerne noch ausdiskutiert werden. Hier besteht Handlungsbedarf. Interessant, dass er in den ersten Tagen, als er vor fast 3 Monaten zu mir zurückgekommen war, alles bereitwillig hergegeben hat und apportierte wie ein Weltmeister, ganz im Gegensatz zu den Berichten seiner damaligen Besitzer. Er spielt in den ersten Wochen den netten kleinen Rüden und entpuppt sich erst später. Das scheint seine Taktik zu sein.

 

Und heute wieder Ringtraining mit Jutta und Fortsetzung des Arbeitens mit dem Clicker beim Stehen auf Boden und Tisch. Dabei Yeshi und Mon-sha – Und diesmal ohne Yeshis Badespaß. Dafür war Mon-sha kurz mit den Pfoten im Planschbecken, was auf den Fotos „Mon-sha in Pose!“ nicht verborgen bleibt. Mon-sha gab sich beim Laufen mit Jutta unheimlich viel Mühe und man konnte sehen, dass er eigentlich bereit ist und arbeiten möchte.

 

Fotos von den beiden Ringtrainingstagen:

 

Hunde in Alltagskluft, d.h. unfrisiert oder noch schlimmer!

 

Manch einer kann’s einfach nicht lassen, das Badengehen vor dem Training

20. September 2014

Meine zwei Halbstarken

 

Was ist denn bloß mit Mon-sha los?

 

In den letzten Tagen ist er wieder der „alte“ Mon-sha, der mich fast auf die Palme bringt. Unbelehrbar! Es scheint Dinge zu geben, die er nicht lernen WILL, obwohl er ganz genau weiß, was erlaubt ist und was nicht. Das beginnt mit dem Verbellen jeglichen Geräusches, das aus dem Treppenhaus zu seinen Ohren vordringt und endet damit, dass ich ihn gefühlte 50 Mal am Tag von der Couch pflücken muss. Kaum habe ich kurz das Zimmer verlassen, thront Monsieur auf der Couch wie der King persönlich und mit einem Ätschibätsch-Blick! Was ist das? Testphase 3. Teil?

 

Vorgestern habe ich den Fehler begangen und die beiden pubertierenden Jungs ausnahmsweise mal wieder zusammen zu einem Spaziergang mitgenommen, da mir selbst das x-mal am Tag mit jedem einzeln zu laufen irgendwann zuviel wird. Aber wiederum hat sich bestätigt, dass dies den beiden Jungspunden nicht bekommt. Sie drehen bei Freilauf im Wald dermaßen auf, dass sie kaum noch regelbar sind. Beide spulen sich dabei hoch, sogar Yeshi. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mir Mon-sha alleine vorzunehmen und zwar mit aller nötigen Konsequenz. Kein Freilauf, wenn er nicht vorher mit Benimm ein langes Stück bei-Fuß gelaufen ist. Deshalb führt unser Weg auf den ersten Metern ab jetzt auf dem Bürgersteig an Zäunen und Toren vorbei, wo ich ihn gut blocken kann, wenn er zu schnell wird, da er zur anderen Seite nicht ausweichen kann. Und wer so brav und ohne Zerren an der Leine neben mir her spazieren kann, der bekommt natürlich als Belohnung auch die Freiheit zum Spielen und Schnüffeln.

 

Termine, Termine …

 

Heute ging’s rund bei uns. Meine Jungs hatten Termine! Morgens hatte Mon-sha ein Date und wir empfingen seine – so hoffen wir! – neue Familie und Hündin Lha-Mo. Zwei Stunden lang warb er um die hübsche Tibi-Hündin, genannt „Mo“, aber sie ließ ihn abblitzen und gab ihm deutlich zu verstehen, dass sie im Moment keine Heiratsabsichten hat. Mon-sha war wie immer – und trotz Hormonchip – äußerst hartnäckig. Die Töne, mit der Mo ihn zurecht wies, hörten sich exakt wie bei Milka, wenn sie mit ihrem Sohn schimpft. Wie man sieht, haben (auch) bei unseren Tibetern die Frauen die Hosen an! Mon-sha war sehr angetan von seiner neuen Familie, wenn es denn klappen sollte … Vor allem aber von der Tochter. Immer wenn sie eigentlich Mo abrief, kam von dieser nur ein Blick wie ein Fragezeichen „Haste was gesagt? Ich hab nix gehört. Funkloch!“ Stattdessen kam Mon-sha jedes Mal zu ihr gerannt und kassierte Streicheleinheiten. Hier stimmt die Chemie! Nun steht noch der Katzentest aus, denn zusammen mit Mo leben zwei Katzen, die aber sehr cool und Hunde gewöhnt sind. Noch besser: Eine der Katzen glaubt sie wäre selbst ein Hund und verhält sich auch so. Ich kann nicht einschätzen, wie Mon-sha darauf reagiert und man kann auch nicht in die Zukunft schauen. Aber wir werden es in Kürze testen und beobachten und danach eine Entscheidung treffen.

 

Da Mama Milka läufig ist, durfte Yeshi heute zum ersten Mal am Agility-Training teilnehmen. Ganz ohne Erfahrung fangen wir mit ihm bei Null an. Zumindest ist er motivierter als Milka und beim Grundgehorsam vor dem eigentlichen Training an den Geräten bekam er viel Lob, weil er so perfekt in Schlangenlinien mit mir zwischen den anderen Hunden durchlief. Ausstellungshund eben! Er muss so etwas können. Und wie auf der Ausstellung stolz trabend lief er auch neben mir her. Sogar Platz und Bleib funktionierte, obwohl wir das noch nicht oft geübt haben. Als Dehnungsübung lief er die 8 durch meine Beine. Nur gut, dass er das zu Hause bereits gelernt hatte. Mama und Oma waren gute Vorbilder. Sie lieben die 8 durch meine Beine zu laufen und sogar Milka quietscht dabei vor Begeisterung. Erste Geräteübung waren die Hindernisse, bei denen aber die Stange noch auf dem Boden liegt, denn Yeshi darf erst springen, wenn er ein Jahr alt ist. Yeshi absitzen lassen, Kommando Bleib, an die andere Seite des Hindernisses gehen und abrufen. Das funktionierte wie erwartet sofort. Wir erhöhten den Schwierigkeitsgrad und nahmen ein zweites Hindernis dazu. Zum Schluss probierte ich schon neben den Hindernissen herzulaufen, während die Trainerin nach dem zweiten Hindernis mit einem Spieli wartete. Den Gassenslalom lief Yeshi bei den ersten Versuchen sogar schon richtig, wenn ich nebenher lief. Aber seltsamerweise nur auf einer Seite. Auf der anderen fädelte er jedes Mal aus. Warum? Keine Ahnung? Auch Milka hat eine Schokoladenseite. Oder ich? Zwischendurch kam Yeshi kurz abhanden und meinte er müsste mit zwei kleinen Mädels einige Runden auf dem Platz drehen. Charmeur und Herzensbrecher eben! Abrufen funktionierte auch schon mal besser. Letzte Übung war der Tunnel, der zwar kurz und gerade, aber dunkler war, als unser schöner blau leuchtender zu Hause. Yeshi war etwas zögerlich, aber auch diese Übung absolvierte er mehrmals erfolgreich. Ich muss gestehen, nicht nur mein kleiner Schatz war nach dem Training platt, sondern auch ich spürte den Unterschied zwischen einer coolen innerlich ruhenden Milka und einem Jungspund mit viel Power.

 

Mo+Mo ... (Lha-Mo und Mon-sha)

Erstes Date - Lha-Mo und Mon-sha
Erstes Date - Lha-Mo und Mon-sha
Ein hübsches Paar
Ein hübsches Paar

17. September 2014

Mon-sha mit Mama Milka und Oma Bya-ra
Mon-sha mit Mama Milka und Oma Bya-ra

Allerlei

 

Milka ist heiß

 

Es ist eine komische Art von Läufigkeit, und zwar eine sogenannte „weiße Hitze“. Alle Anzeichen sind vorhanden, aber sie blutet nicht. Dummerweise weiß ich nun nicht genau wann der erste Tag der Läufigkeit war und wann wir die gefährlichen Tage erreichen. Da gilt es jetzt genau zu beobachten und aufzupassen, damit meine Jungs nicht Mama irgendwann mal versehentlich erwischen. Rüden sind bekanntlich in dieser Beziehung sehr ideenreich. Noch halten sich die Söhne zurück und kleben nur mit den Nasen an Mamas hinterem Ende oder betütteln und waschen sie. Dieses eine Mal müssen wir noch überstehen. Bei der nächsten Hitze im Frühjahr soll Milka ein letztes Mal belegt werden und danach kastriert. Als Papa des nächsten Wurfes habe ich mir etwas ganz Besonderes überlegt und würde mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen, vorausgesetzt Milka spielt mit. Aber verraten wird noch nichts. Erst wenn alles in „trockenen Tüchern“ ist.

 

Der „Tag der offenen Tür“ im Hundeverein und die Agility-Vorführung am Sonntag fanden auf Grund von Milkas Läufigkeit leider ohne ihre Anwesenheit statt. Schade! Aber sie war bereits am Samstag beim Abschlusstraining so desinteressiert und sagte mir irgendwann deutlich, dass sie ohne entsprechend viele Leckerlies als Belohnung nicht mehr bereit wäre weiter den Parcours zu laufen, sondern lediglich nur noch die Hindernisse, auf die sie gerade Lust hätte, so dass ich schon ahnte, dass etwas im Busch ist. Nachdem sie noch sämtliche Jack-Russel angegiftet hatte und sogar einen kleinen Pudelmann, mit dem sie sonst gar keine Probleme hat, traf ich zusammen mit der Trainerin die Entscheidung sie Sonntag nicht mit zur Vorführung zu nehmen. Madame fällt nun erst einmal für 4 Wochen aus. Das ist die Gelegenheit für Yeshi seine ersten Schritte in Sachen Agility zu wagen, insofern wir vor und nach den Ausstellungen am 28.9. in Werl und 4.10. in Butzbach Zeit haben. Der Terminkalender ist voll! In Butzbach wird sich Schwesterchen Fiona zum ersten Mal in den Ring wagen. Vorher wird noch geübt!

 

Mon-shas Spaziergänge

 

Mein kleiner Mon-sha verändert sich langsam und aus dem „halben Hemd“ wird nach und nach ein knuffiger Junghund, der inzwischen wesentlich griffiger geworden ist und etwas an Muskelmasse und Gewicht zugelegt hat. Auch zeigt er immer mehr, wie schön er laufen kann und dass er auch Gang und Hals hat. Ja, er hat sich schwer gemausert, unser Kleiner! Und das Tollste: Seit Wochen ist sein Hinken spurlos verschwunden!!! Also hat es sich doch nur um eine Wachstumsgeschichte gehandelt. Anfang der Woche benahm er sich sogar beim Spaziergang so vorbildlich, gehorchte aufs Wort, so dass ich die Runde ausdehnte und noch mit ihm zum Bach ging, denn den Spaß hatte er sich verdient. Am Wochenende war ich in Sachen Agility unterwegs und Mon-sha war nur kurz gassi und ansonsten in der Obhut meines Mannes. Diese „Nur-Garten-Tage“ zwischendurch scheinen ihm gut zu tun, während ich immer das Gefühl habe, dass man seine Triebe weckt, wenn man lange Spaziergänge mit ihm unternimmt, denn am Tag darauf geht das Leinengezerre wieder los. Schwierigkeiten habe ich dabei besonders, wenn ich mit ihm das erste Stück an der Straße auf dem Bürgersteig entlanglaufen muss und er nicht gleich die Möglichkeit hat zu schnüffeln, sich zu lösen und frei zu laufen. Die Spannung und Aufregung beim Losgehen scheint sein Problem zu sein. Wobei ich das von all meinen Hunden mehr oder weniger kenne, ganz besonders wenn wir mit dem Auto unterwegs sind. Sobald wir parken und die Hunde aussteigen sind sie völlig durch den Wind. Sie brauchen einige Minuten bis sie sich beruhigt haben, meist nachdem sie die Möglichkeit hatten die Gegend zu untersuchen und ihre Duftmarken zu hinterlassen.

 

Fotos von meinen Spaziergängen mit Mon-sha:

 

Was gibt's denn da zu sehen?

Mein Wasserhund:

Mon-sha hat Spaß im Bach
Mon-sha hat Spaß im Bach

Der Herbst kündigt sich an:

Mon-sha - fast 11 Monate alt
Mon-sha - fast 11 Monate alt

12. September 2014

Die Nachwehen

 

Nachdem Yeshi Donnerstag vor einer Woche gebadet und aufgehübscht wurde und Samstag seinen großen Auftritt hatte scheint ihm etwas der Ruhm zu Kopf gestiegen zu sein. Es ist Kräftemessen angesagt, und zwar auf eine sehr faire Art: Ringen nach Olympischen Regeln ohne grobe Fouls, stattdessen mit Judogriffen. Er buttert seinen Bruder gerade mit reiner Muskelkraft unter indem er im Spiel versucht ihn auf den Rücken zu drehen. Im griechisch-römischen Stil sozusagen. Er ist etwas rebellisch und markiert den großen Mann mit viel Gebrummel und Scharren der Hinterpfoten. Ein kleiner Angeber, der mit seinen Muskeln protzt. Und ein Show-man, der sich gerne zeigt und weiß wie schön er ist. Kein Wunder, denn er bekommt es auch x-mal am Tag von mir zu hören.

 

Dagegen hatte ich bei Mon-sha tatsächlich das Gefühl er wäre durch den Hormonchip in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden. Jedenfalls war dies mein Eindruck bis vor ein paar Tagen. Aber es hat sich nichts geändert. Er ist genauso lebhaft und spielverrückt wie zuvor.

 

In den letzten beiden Tagen waren beide Jungs einfach nur durchgeknallt und Ruhepausen waren Mangelware. Mon-sha ist, wenn überhaupt, nur in einem Punkt annehmbarer geworden, und zwar dass er nicht mehr so überreizt ist, wenn er aufdreht, und die Gefahr, dass es zwischen den Brüdern eskaliert sich stark reduziert hat. Das bedeutet aber eben nicht, dass er weniger spielsüchtig ist und seine Aktivitäten eingestellt hat. Nach wie vor ist er äußerst hartnäckig, wenn er einen der anderen Hunde zum Toben und Spielen überreden will.

 

Während ich mit Yeshi am Wochenende auf Tour war und mein Mann den Rest der Bande gehütet hat, war Mon-sha angeblich sehr lieb. Ja, das haben meine Schwiegereltern auch immer von meinen Kindern behauptet, als sie noch klein waren und mal ein Wochenende bei Oma und Opa verbracht haben …

 

Ich kann mich aber eigentlich auch nicht beschweren. Die Rangeleien zwischen den Brüdern sind mehr Showgehabe als ernst gemeint und zeitweise spielen sie wieder ihr Maulknabberspielchen mit seltsamen Tönen, die an Hühnergackern erinnern. Ich finde Mon-sha im Moment recht lieb und verträglich. Würde er nicht immer noch ruckartig in der Leine hängen, wenn er auf Schnüffeltour ist, dann könnte man die Spaziergänge als äußerst entspannt bezeichnen, da er anderen Hunden gegenüber wesentlich aufgeschlossener ist als Yeshi. Milka mag ihn sehr, diesen kleinen Floh. Vielleicht weil er noch so babyhaft ist und vor allem weil er ihr NOCH gehorcht. Gestern trafen wir beim Spaziergang auf eine Schulklasse und der kleine Schelm ließ sich von den Kindern streicheln und ganz besonders von einem kleinen Mädchen knuddeln. Da wurden sicher Erinnerungen wach …

 

Auf die Palme bringt mich Mon-sha nur mit seinem Gebell, sobald er ein Geräusch im Treppenhaus hört. In der Beziehung scheint er echt beratungsresistent zu sein. Er ist eigentlich kein Kläffer. Im Gegenteil, er ist eigentlich ruhiger als Yeshi, der eher im Garten Radau macht, und das schon bei Kleinigkeiten, weil er gern den großen Macker markiert und sich ins Zeug legt, um Haus, Hof und seine Mädels zu verteidigen. In Wirklichkeit wäre er der erste, der rennt, wenn es brenzlig wird.

 

Mon-sha erwartet in einer Woche seine ersten Interessenten und – so hoffe ich – seine neue Familie!

 

Nachträglich noch eine Bilderserie von Yeshi in Gießen, die mir Michael vom „Wuschelparadies“ zur Verfügung gestellt hat. Meine Kamera hatte ja leider versagt: Speicherkarte voll!

Und weiter neue Fotos von Mon-sha beim Üben für evtl. Ausstellunen und als kleiner Waldschrat, der es faustdick hinter den Ohren hat, im Wald:

Auch Mon-sha hat Potential!
Auch Mon-sha hat Potential!
Mon-sha im Wald
Mon-sha im Wald

7. September 2014

Und noch ein Nachtrag

 

Sieht so aus, als würde ich meine Eintragungen nun zeitversetzt vornehmen. Ich hinke etwas hinterher, wenn auch heute nur um wenige Minuten, denn es ist kurz nach Mitternacht.

 

Der Tag gestern:

 

6.9.14

Zurück zum Samstag und damit zur CACIB in Gießen. Wie versprochen der Bericht von einem langen anstrengenden Tag, der sich noch mehr hinzog als erwartet.

 

Aufstehen kurz vor 6 Uhr. Abfahrt pünktlich 7 Uhr. Zum Glück hatten wir es diesmal nicht all zu weit. Die Fahrtzeit bis Gießen beträgt ca. 1 Stunde. Für Yeshi waren diese großen Messehallen totales Neuland und auch für uns gewöhnungsbedürftig, obwohl ich es aus Gesars, Bya-ras und Milkas Glanzzeiten noch in Erinnerung hatte. Trotzdem mussten wir uns erst einmal zurecht finden. Die Strecke, die wir vom Parkplatz bis zur Halle über Berge von Rollsplitt mit unserem Ausstellungskäfig mit viel zu kleinen Rädern - für diese Bodenbeschaffenheit total ungeeignet - zurücklegen mussten glich einem morgendlichen Muskeltraining. Bodybuilding hatten wir also schon hinter uns als wir am Eingang ankamen. Prompt die nächste Hürde. Irgendwie hatten wir die kleinen Kassenhäuschen übersehen und ich musste nachdem Yeshis Impfpass überprüft worden war und wir unseren Katalog erthalten hatten, noch einmal zurück um für Person Nr. 2 eine Eintrittskarte zu besorgen. Nur eine Person pro Hund hat freien Eintritt. Mehrere Hallen mussten wir durchqueren bis wir in Halle 6 am Ring 17 ankamen, wo wir außer einer Tibi-Hündin namens Fairy, zu der Yeshi schon am Eingang Kontakt aufgenommen hatte, keine weiteren Tibet-Terrier antrafen. Aber wir waren hier richtig und einige Leute mit Do Khyis hatten ebenfalls am Ring ihre Lager aufgeschlagen. Da vor unseren Tibetern aber andere Rassen im Ring vorgeführt wurden, war es beim ersten Anblick etwas befremdend. Das große Warten begann. Wir hatten viel Zeit zum Plaudern mit anderen Züchtern und Ausstellern, um mit Yeshi auf den Löseplatz zu gehen und natürlich für die Fellpflege. Das war nun auch das erste Mal, dass ich mich Yeshis Fell auf einer Ausstellung sehr intensiv gewidmet habe. Bereits zwei Tage vorher hatte ich ihn gebadet und gebürstet und am Vorabend ein weiteres Mal mit Bürste und Kamm drangsaliert. Das Haar lag einfach nicht so, wie es mir vorgestellt hatte und ich gab nicht auf daran zu basteln, was sich noch bewähren sollte. Der Vormittag zog sich hin und ich war froh, dass rundherum so viele nette Tibi-Besitzer auftauchten, mit denen man Erfahrungen austauschen konnte. Außerdem macht es mir auf Ausstellungen auch Spaß neue Kontakte zu knüpfen. Es gab einen Richterwechsel. Statt der benannten Richterin sprang Herr Dieckmann ein. Ein sehr freundlicher Richter, wie bisher alle, denen wir Yeshi vorgestellt haben. Da können wir nicht meckern. Alle mögen Yeshi! Charmeur und Herzensbrecher. Man kann ihm nur schwer widerstehen. Und nochmal eine Änderung. Nicht mit den großen Do Khyis wurde gestartet, sondern mit den wenigen Tibet Spaniels und Lhasa Apsos und dann ging es ganz schnell und Yeshi und meine Freundin und Trainerin Jutta hatten ihren großen Auftritt. Yeshi lief einfach traumhaft. Das Styling war am Ende doch noch zu meine Zufriedenheit ausgefallen und Yeshi ließ den beiden anderen Rüden im Ring keine Chance. Er holte sich sein V1 und damit eine weitere Anwartschaft auf den Titel „Jugendchampion“. Wir sammeln! Auch Freundin F-lo, gegen die er als bester Rüde Jugendklasse Tibet-Terrier antreten musste, zog den Kürzeren gegen ihn. Yeshi auf dem Weg zum Ruhm. Sein Name ist Programm! Yeshi – der sanfte Ruhm! Ich habe ja nun immer noch nicht verstanden, wer von den Besten weiter gegeneinander antreten muss, und als es hieß, dass Yeshi zum Schluss noch im großen Ehrenring gegen zig andere Rassen, ebenfalls Jugendklassen-Beste laufen müsse, wollte ich es nicht glauben. Nun war aber alles in heller Aufregung, denn wir mussten dafür die Halle wechseln, ahnten aber nicht, dass dies wiederum endlose Wartezeit bedeuten würde. Inzwischen war es 14.30 Uhr. Die Warterei am Ehrenring zog sich wie Kaugummi, so dass ich schließlich unser Hab und Gut holen und irgendwo in der Nähe des Ehrenrings deponieren musste. Inzwischen war es schon so spät, dass die Richterberichte und Urkunden während unserer Abwesenheit verteilt worden waren und ich meinen ach-so-wertvollen heiligen Richterbericht im Ausstellungsbüro abholen musste. Die endlose Warterei hatte sich nicht wirklich gelohnt und mein Bub hatte null Bock sich noch Mühe zu geben. Er wurde gleich nach dem ersten Lauf und Begutachten der Richterin mit der großen Masse aussortiert. Aber wir sind um eine Erfahrung reicher! Und es war für mich ein sehr bewegender emotionaler Augenblick: Mein Bub im Ehrenring. Er war so lieb und so tapfer und geduldig den gesamten Tag über. Inzwischen ähnelt er seinem Ur-Opa Gesar immer mehr. Er war absolut cool und verschlief einen Großteil der Ausstellung oder schaute dem Treiben zu. Gegen 17 Uhr, nachdem wir noch Shoppen waren und uns eine Bratwurst genehmigt hatten, war der Spuk vorbei und es ging Richtung Heimat.

 

Internationale Rassehundeausstellung Gießen 2014

Richterbericht:

Typischer Kopf mit wunderschön eingesetzten Augen

Korr. Biss

Schon sehr gut entwickelter Hals

Die Brust und Rückenwölbungen müssen sich noch entwickeln

Ellbogen liegen noch nicht richtig an

Er hat ein tolles, sehr gepflegtes Haarkleid und freundliches Verhalten

Zeigt sich jugendlich mit der durch die Ellbogen typischen Bewegung der Front.

Wertnote: V

Platz: 1

Anw. Dt. Jug. Ch. VDH

 

Vorab von der Qualität her eher schwache Fotos mit reinem Erinnerungswert und außerdem kurze Videos. Es kommt noch was nach, denke ich, denn Fairys Herrchen war so lieb unseren Prinzen im Ring abzulichten.

 

Yeshi beim Üben zu Hause:

Yeshi am 6.9.14 auf der CACIB in Gießen:

6. September 2014

Nachtrag und Brandneues

 

Ich bin leider gestern nicht mehr dazu gekommen den nachfolgenden Text einzustellen. Und jetzt müsste ich eigentlich schon vom heutigen Großkampftag berichten. Aber alles zu seiner Zeit und nach und nach. Um es vorweg zu nehmen:

 

Yeshi erreichte auf der CACIB in Gießen ein V1 …

 

… und musste, nachdem er auch gegen die Beste Hündin in der Jugendklasse mit Erfolg angetreten war, am Ende noch in den Ehrenring und sich gegen alle Beste Hunde Jugendklasse behaupten. Da war dann allerdings doch Schluss für uns. Mein Bub hatte auch kein Bock mehr am Ende. Es war ein sehr langer und anstrengender Tag.

 

Ein detaillierter Bericht sowie Fotos und Videos folgen. Zu meinem Schrecken war die Speicherkarte meiner Kamera voll und ich fand zum Glück einen netten Tibi-Züchter, der Yeshis Auftritt mit der Kamera festgehalten hat. Kleine Filme habe ich mit dem Handy zusätzlich gemacht.

 

Mein Text von gestern, den ich zwar aufgesetzt, aber nicht mehr hier eingestellt hatte:

 

5.9.14

 

Meine Hunde bestimmen mein Leben

 

Und ich weiß, dass ich mir das so ausgesucht habe und dazu stehe ich auch. Und trotzdem gibt es auch bei mir eine Grenze, die ich nicht überschreiten darf.

 

Ich kann kaum noch das Haus verlassen ohne dass ausnahmslos alle hinter mir her heulen oder laut protestieren. Das war mal anders … vor Yeshi und vor Mon-sha. Und auch mit Yeshi klappte es zum Schluss immer öfter, wenn ich ihn nicht vom Rest des Rudels getrennt habe. Mit Mon-sha und auf Grund der Rangeleien ist nun alles anders. Obwohl Mon-sha in seinem alten Zuhause lt. Aussage seiner ehemaligen Besitzer bis zu 3 Stunden problemlos alleine zu Hause geblieben ist, habe ich hier unüberhörbare Schwierigkeiten damit, wobei es ihm eben nicht um das Alleinsein geht, sondern um mich und darum, das ich einen anderen Hund mitnehme und nicht ihn. Hier hätte gerne jeder Prinzenstatus! Yeshis lauter Protest hat den gleichen Grund. Bin ich auf dem Rückweg und nähere mich unserer Behausung klingen mir schon von weitem tibetische Gesänge entgegen inkl. Ur-Ömchens Trompetenstimme, bei der ich mich wundere, dass unsere Gläser in der Vitrine noch keinen Schaden genommen haben. Mon-sha braucht dringend ein neues Zuhause und nervenstarke Menschen, die sich auch beim x-ten Dagegengehen nicht von ihm provozieren, lassen. Oder einen Hund, der ihm beibringt wo die Grenzen sind und wie man runterfährt. Ich kann ihn immer noch beim zweiten oder dritten Anlauf stoppen, aber nicht ohne irgendwann innerlich zu grummeln. Zuweilen flüchten sich die anderen Hunde zu mir, weil sie einfach nicht mehr von Mon-sha genervt werden wollen. Auch Yeshi will nicht 24 Stunden am Tag spielen. Wobei das natürlich übertrieben ist. Auch Mon-sha legt sich zwischendurch ein Stündchen hin und ruht, vorausgesetzt ich habe seinen Ausschalter gefunden und betätigt. Nun hat Mon-sha auch noch Durchfall, keinen dauerhaften, aber zweimal war es heute schon äußerst flüssig und einmal davon hatte er ganz gezielt einen Platz vor einem Hofeingang ausgesucht. Mit Tempos und Tüten habe ich jongliert und versucht den Schaden zu beheben. Meist zieht Yeshi am nächsten Tag nach … Na, suuuuper! Tolles Timing. Das Männlein ist gebadet und will morgen in den Ring! Schlimm genug, dass das Fell nicht so liegt, wie es sollte und wir morgen gegen die Profis antreten müssen. Und dabei bilde ich mir ein, ich hätte alles genauso gemacht wie beim letzten Mal, gleiches Shampoo, gleiche Conditioner-Mischung. Jetzt hat der Bub wieder die Papa-Locken und einen Scheitel kann man mit viel Fantasie, falls überhaupt, nur erahnen. Sieht so aus, als müsste ich heute Abend noch gewaltig nacharbeiten, aber Yeshi ist schon total genervt von der Kämmerei und zeigte mir das deutlich: „Man kann ja mal probieren, ob Frauchen nicht aufhört mit dem nervigen Gezupfe, wenn ich meine blitzweißen Zähnchen zeige.“ Vor meinem Haus gehen die Kanalarbeiten Teil 1 in die letzte Phase. Statt Baggerlärm jetzt von morgens bis Feierabend das Ratatattrataratt der Teermaschine und des Lkws. Na immerhin fahren jetzt nachts keine Autos mehr im 2 Minuten-Takt über die Stahlplatten, die als Abdeckung der Riesengräben dienten. So geschehen letzte Nacht beim Zubettgehen. Dafür dass wir in einer Sackgasse wohnen war die Häufigkeit des ständigen „Klappklapp“ vor meinem Fenster, wenn ein Auto über die Platten fuhr, mehr als merkwürdig. Ich fühle mich wirklich mehr als strapaziert und ich kann eigentlich nicht sagen, wo genau der Fehler liegt. Ich denke es ist die Kombination, die Chemie, die zwischen sämtlichen Vier- und Zweibeinern im Haus nicht stimmt. Mon-sha passt nicht in dieses Rudel. Die Mädchen ziehen sich nicht ohne Grund ins Büro zurück, um ihre Ruhe vor den zwei Brutalos zu haben. Natürlich, wenn er ein neues Zuhause findet, dann wird Yeshi der Spielkollege fehlen und das wird Milka wieder ausbaden müssen. Mon-sha alleine wäre sicher ein netter Hund, denn er kann echt niedlich sein und alleine mit ihm, wenn er nicht an der Leine zerrt, machen auch die Spaziergänge Spaß. Er trifft total gerne andere Hunde und spielt mit jedem. Heute hat er Milkas und Yeshis Freund, den Berner Sennenhund kennengelernt. Als noch zwei weitere Hunde dazu kamen, hatte ich schon Probleme meinen Sonnyboy abzurufen. Nach wie vor ist es seine Hartnäckigkeit, die mich rasend macht. Milka war damals als Junghund – und auch heute noch manchmal – genauso stur, ging aber nie gegen mich, sondern stellte sich einfach nur taub und hatte ein Fragezeichen im Gesicht. Mon-shas Ansätze zu schnappen – Es ist eine Art in-die-Luft-schnappen oder ein Wegschnappen – stimmen mich nachdenklich. Vielleicht hat meine Trainerin Recht und diesen Hund darf man körperlich gar nicht einschränken oder angehen. Einen Hund zu erziehen ohne ihn anzufassen – Damit meine ich keine groben Handlungen, sondern auch ein leichtes Berühren ist ein Anfassen! – ist schwierig, aber machbar. Ich habe jetzt z.B. meine Taktik geändert, wenn Mon-sha anschlägt, sobald jemand im Treppenhaus unterwegs ist. Wittert er den Aussie-Rüden lässt er sich mit strengen Kommandos und zurückdrängen nicht beeindrucken, sondern wird dadurch noch aufgestachelt. Also rufe ich ihn jetzt mit freundlichem Ton ab, lass ihn vor mir absitzen, lobe ihn bei Blickkontakt, und lasse, sobald er wieder zur Tür schaut, mein „äh äh“ erklingen, was soviel bedeutet wie „Das war jetzt aber falsch.“ Andere verwenden hier das Wort „Schade!“ Ich setze es jetzt auch ein, wenn Mon-sha an der Leine zerrt, um ihm die Möglichkeit zu geben sich selbst zu korrigieren. Dabei gehe ich ein oder zwei Schritte zurück. Folgt er mir und die Leine lockert sich dadurch, lobe ich ihn mit „Fein“ und laufe sofort wieder in seine Richtung. Das Weiterlaufen ist die Belohnung. Kein Leckerlie! Eine weitere Variante seinen Bewacherinstinkt etwas einzuschränken wäre eine Alternative anzubieten. Da er ja immer zum Spielen aufgelegt ist, könnte dies eine Möglichkeit sein. Wenn ich nach dem bevorstehenden Chaos-Wochenende am Montag noch Power habe, dann werde ich mit Mon-sha in die Junghundegruppe gehen. Es gibt zwar Interessenten für ihn, aber bis zu den eventuellen Besuchsterminen dauert es noch etwas und schließlich muss ich irgendwie mit diesem Hund zurechtkommen ohne mich daran ständig aufzureiben. Neue Besitzer werden leider wieder andere Erziehungsmethoden anwenden und er muss zum dritten Mal neu lernen, was für den armen Mon-sha natürlich nicht gerade von Vorteil ist. Deshalb wollte ich auch gar keine zu große Bindung zu ihm aufbauen, was mittlerweile doch geschehen ist. Yeshi hat heute Macho-Allüren. Gestern, nachdem ich ihn gebadet und aufgehübscht hatte, fand er sich selbst unwiderstehlich und meinte, nur er hätte jetzt Anspruch auf sämtliche Hündinnen dieser Welt. Mama hat er schon einkassiert.

 

Fortsetzung folgt ...

 

3. September 2014

Mon-sha, du bist eine kleine Nervensäge

 

Ein anstrengendes Wochenende mit rund-um-die-Uhr-Hundebeschäftigung, wie auch ein intensiver Trainingstag zu Wochenbeginn liegen hinter mir.

 

Am Samstag Agility mit Milka. Diesmal war sie nicht so spitzenmäßig, sondern geierte viel zu sehr nach dem Leckerlie anstatt auf den Parcours zu achten. Allerdings waren auch die Border Collies nicht gut drauf. Vielleicht lag’s am Wetter. Ausgerechnet beim Üben des Parcours, den wir am übernächsten Sonntag vor Publikum laufen müssen! Das wird eine schöne Blamage werden. Der Übungs-Slalom ging gar nicht. Ständig fädelte sie aus oder lief daran vorbei. Sprünge nahm sie nur mit, wenn sie gerade in ihrer Fahrtrichtung standen. Dafür liebte sie aber A-Wand und Tunnel ohne Ende.

 

Ausnahmsweise am heiligen Sonntag stand Ringtraining für Yeshi auf dem Plan. Aus Termingründen und weil ich meine Indra werktags, wenn mein Mann nicht zu Hause ist, nicht zu lange alleine lassen möchte. Immerhin bin ich zusätzlich zur Unterrichtsstunde noch 1 Stunde mit dem Auto unterwegs. 2 Stunden Abwesenheit von Frauchen sind für die alte kränkliche Dame einfach zu lange. Ich komme kaum dazu mit Yeshi hier zu Hause etwas zu üben und ihn wenigstes mal auf dem Kämmtisch aufzubauen. Der Tag hat eindeutig zu wenig Stunden.

 

Die Rangeleien der Brüder sind gerade ein Stressfaktor bei uns. Montagvormittag kam die Erleuchtung! Nach 2 ½ Stunden Training erst mit Mon-sha alleine, dann mit Yeshi, zum Schluss auch mit dem Rest des Rudels, war eines klar geworden: Mon-sha hat total Probleme, wenn er sich zurückgesetzt und vernachlässigt fühlt, denn vermutlich habe ich Yeshi unbewusst bevorzugt. Dafür und für alles andere, was ihm nicht passt, rächt Mon-sha sich nun an seinem Bruder. Ich hatte mit der Hundetrainerin Andrea, die bei uns im Ort eine Hundeschule leitet, einen Termin bei uns zu Hause vereinbart, damit sie sich vor Ort ansehen konnte, wie das Rudel miteinander umgeht, insbesondere die beiden Brüder. Vorher allerdings übten wir mit Mon-sha außerhalb des Grundstücks während eines kleinen Spaziergangs das Laufen an der lockeren Leine – ohne Ziehen! Andrea hat eine eigene Strategie entwickelt, da viele mit dem üblichen „Stehenbleiben bis die Leine locker durchhängt“ keinen Erfolg haben. Gerade sehr triebige und hyperaktive Hunde kommen damit nicht klar. Zu Hause im Garten stand meinen Jungs dann ein Test bevor, über dessen Ergebnis ich mich jetzt noch wundere. Ich sollte mich mit Mon-sha im Garten hinhocken und mich mit ihm beschäftigen, z.B. ihn streicheln. Dann wurde Yeshi dazu geholt und die Reaktion beobachtet. Mon-sha scheine ich doch wichtiger zu sein, als ich für möglich gehalten hatte, denn er war not amused seinen Bruder zu sehen. Aha! Die Gründe für die Rangeleien der beiden sind also nicht nur hormoneller Natur, sondern da ist das Verteidigen von Ressourcen – in dem Fall meine Wenigkeit – ein ganz entscheidender Punkt. Auch ein weiterer Test bestätigte die Vermutung der Trainerin, denn sobald ich mich jeweils mit schnellen Schritten von einem der beiden Jungspunde entfernt habe, folgte er mir sofort. Bei Yeshi hatte ich es nicht anders erwartet, aber sogar für Mon-sha bin ich doch eine wichtige Person. Ganz erstaunlich! Tja … nun sieht es ganz danach aus, als hätte ich meinen geliebten Yeshi unbewusst bevorzugt, was verständlich ist, denn ich habe ihn nicht ohne Grund behalten, aber Mon-sha fühlt sich zurückgesetzt. Für alles was ihm nicht passt, rächt er sich jetzt an Yeshi. Beschäftige ich mich jetzt auch mehr mit Mon-sha, bangt Yeshi um seinen Prinzenstatus und er wird das nicht so ohne weiteres akzeptieren. Die Trainerin riet mir daher dringend darauf zu achten, dass ich beide gleich behandele und beiden genügend Aufmerksamkeit schenke. Das bedeutet im Einzelnen, dass jeder seine Schmuseeinheiten bekommt, nacheinander, und dass insbesondere Mon-sha dabei lernt, dass Warten belohnt wird. Eben durch Streicheleinheiten. Oder aber, dass ich mit beiden abwechselnd trainiere oder spiele. Dabei ist es sogar wichtig, dass der andere dabei zusieht, denn auch hier wird sein Warten belohnt indem ich mich im Anschluss daran mit ihm beschäftige. Gestern zumindest scheint diese Taktik aufgegangen zu sein. Ich habe tagsüber immer wieder kleine verschiedene Übungseinheiten (Abrufen, ins Platz legen) mit dem ganzen Rudel, mal einzeln, mal in kleinen Gruppen durchgeführt. Nie länger als ca. 15 bis 20 Minuten. Wir hatten am Abend einen rundherum zufriedenen Mon-sha, der auch wieder ohne Aggression mit seinem Bruder spielte, da seine Bedürfnisse gestillt worden waren. Dafür war der heutige Vormittag eine reine Katastrophe. Wenn ich Besuch im Erdgeschoss bekomme und eben diesen vor einer überfallartigen Begrüßung von mehreren Irren schützen will, daher nicht alle Hunde mit dabei sind, dann protestiert der Rest lautstark im Obergeschoss, dass es schon peinlich ist. Am lautesten sind dabei Bya-ra und Kar-mi, wobei Bya-ra sich dermaßen hochschaukelt, dass sie völlig entnervt ist, wenn ich sie dann später einsammle. Heute hat aber sogar Milka geschrien wie am Spieß, was gar nicht ihre Art ist. Irgendwas läuft gerade mächtig schief. Mit Mon-sha habe ich natürlich noch einen weiteren Hektiker im Haus, aber auch der ruhige Yeshi möchte immer und überall dabei sein und konnte das schon von Kleinauf lautstark kundtun. Ich komm mir vor wie im Irrenhaus. Ur-Ömchen stimmt mit ihrer „Hupe“ dazu ebenfalls mit ein. Ich gebe ihr seit einigen Tagen Rimadyl, damit wir wenigstens nachts halbwegs durchschlafen können. Seitdem ist sie ruhiger geworden. Ganz offensichtlich plagten sie Schmerzen, aber fraglich wo. Evtl. Arthrose, denn sie kann nur flach und seitlich entspannt schlafen und findet manchmal diese Position nicht gleich. Solange sie mit dem Schmerzmittel klar kommt und ihre Hupe nur einschaltet, wenn sie auf Futter wartet, sich lösen muss oder beim Aufstehen Probleme hat und sie immer noch fleißig durch den Garten wackelt, frisst und trinkt, können wir damit leben, auch wenn es trotzdem belastend ist.

 

Nur alles zusammen genommen ist gerade ein bisschen viel.