27. Oktober 2017

Daumen drücken für Bya-ra

 

 

Text und Fotos: Gabi

 

 

Nichts läuft zurzeit normal. Weder Hunde-Hochzeiten noch Tierarzt-Termine. Und eigentlich wollte ich mich doch eine Weile etwas aus der Homepage-Bearbeitung zurückziehen. Stattdessen war ich fleißig und habe die H-Wurf-Seite auf den aktuellen Stand gebracht – weiteres folgt – und möchte euch kurz von Bya-ra berichten, die gestern unters Messer musste. So kurz vor ihrem 14. Geburtstag.

 

 

Seit geraumer Zeit beobachtete ich bereits eine Warze auf Bya-ras Rücken, die sich langsam immer mehr veränderte und größer wurde. Warzen sind bei ihr keine Seltenheit und normalerweise kein Grund zur Besorgnis. Sie werden durch Viren ausgelöst, kommen und gehen auch wieder. Man  kann, was ich in diesem Fall ebenfalls probiert habe, sie homöopathisch mit Thuja in niedriger Potenz behandeln. Nachdem diese Warze aber auf nichts ansprach, was wir auch versuchten, blieb nur der Gang zum Tierarzt und eine OP, denn das ganze schien nun doch etwas verdächtig und damit spaße ich nicht. Eine Narkose ist immer ein Risiko und ich versuche dies nach Möglichkeit zu vermeiden, aber bei dieser vermeintlichen Warze könnte es sich auch um einen Hauttumor handeln und ich möchte meine Bya-ra noch lange nicht gehen lassen. Sie wartet doch darauf, dass Herrchen endlich in Rente geht und Zeit für ausgiebige Spaziergänge hat. Halte durch, mein altes Mädchen!

 

 

Dass es gestern Morgen kein Frühstück für meine immer hungrige Bya-ra gab, war schon mal das erste, was für sie eigentlich ein No-Go war. Der Rest der Bande verfolgte Bya-ra und mich mit verständnislosen Blicken als wir das Haus verließen, um zum Tierarzt zu fahren. Sie mussten mit Bya-ra leiden, denn auch ihr Frühstück wurde auf später verschoben.

 

 

In der Tierarzt-Praxis angekommen durften wir gleich ins Behandlungszimmer durchstarten. Keine Wartezeiten. Sehr angenehm. Bya-ra wurde kurz untersucht und gewogen (10,6 kg … Eigentlich ein bisschen wenig) und durfte nachdem sie eine Spritze bekommen hatte gleich wieder vom Tisch, worauf sie sofort Richtung Tür steuerte. Leckerchen gab’s auch keins. Also nix wie heim!

 

 

Bya-ra möchte gehen.

 

 

Aber da musste ich sie enttäuschen. Die Narkose wirkte bald und ihr sackten langsam die Beine weg.

 

 

Foto Bya-ra ruht

 

 

Nun wurde meine Wenigkeit nicht mehr benötigt und ich machte mich auf den Heimweg, um die Zuhause gebliebenen zu versorgen. Milkas Reaktion war sehr seltsam, als ich zur Tür reinkam, so ohne Bya-ra. Rute klappte runter. Wo ist Mama??? Eine ganze Weile stand sie noch an der Tür und lauschte, aber Mama kam nicht. Diese Reaktion hatte ich so nicht erwartet und die Aussage des Tierarztes, dass es sich bei dieser anfangs harmlos scheinenden Warze auch um einen Mastzelltumor handeln könnte, machte es nicht besser. Mir wurde ganz mulmig.

 

Wo ist eigentlich Mama?

 

Ich hatte gerade meine drei gefüttert und dachte ich könnte noch eine Runde mit ihnen laufen, da klingelte bereits das Telefon. Bya-ra hatte die OP überstanden und ich konnte mich schon bald wieder auf den Weg machen. Klappt ja prima, dachte ich, und fuhr wieder Richtung Tierarzt.

 

 

Aber da hatte ich nicht damit gerechnet, welchen Zirkus mein Hund veranstalten kann. Ich hörte sie schon, als ich die Praxis betrat. Nun hatte sie doch wirklich sehr schlimme OPs in ihrem Leben überstanden und locker gemeistert und nun so ein Theater. Wenn Hunde alt werden … Nur Jammern und weinen. Sie kam überhaupt nicht damit klar, dass ihre Beine noch nicht so wollten, wie sie, und brauchte lange bis sie das erste Mal wieder richtig aufstehen konnte. Es konnte einfach nicht sein, was nicht sein durfte, ihrer Meinung nach. In diesem Zustand … Hund auf 180 … war es für mich unmöglich sie ins Auto auf die Rückbank zu packen und mit ihr alleine nach Hause zu fahren. Langsam, sehr langsam wurde es besser bis sie zum Schluss in Selbstmitleid zerfloss. Mittlerweile hatte ich meinen Mann angerufen, der sich auf die Schnelle aus dem Büro abseilte, um Frau und Hund einzusammeln.

 

 

Unsere Drama-Queen nach der OP:

 

 

Wieder zu Hause:

 

Als es abends auf die Fütterungszeit zuging fing Madame wieder an zu sprechen, wie es ihre Art ist. Sie murmelt dann vor sich hin und alles wird mit „Hmmmm….“ kommentiert. Eines Tages spricht sie Deutsch! Bya-ra eben.

 

 

Wir warten nun auf das Ergebnis der Untersuchung. Der entnommene Tumor wurde natürlich eingeschickt. Bitte alle Daumen und Pfoten drücken!!!

 

 

 

25. Oktober 2017

Hochzeit Yeshi und Lisha

 

 

Bericht: Gabi

 

Hochzeitsbastelbild: Janina

 

Fotos: Gabi

 

Mit Einschränken und hier im Hause den Umbau weiter vorantreiben, anderes hinten anstellen, so auch die Tagebuchpflege, wie von mir vor kurzem angekündigt, war erst mal wieder nichts. Die letzte Woche hat mich schon sehr gefordert. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Hunde-Hochzeit sich bei uns schon einmal so lange hingezogen hat, außer wenn wir im Ausland waren, was eben auf Grund der Entfernung ganz natürlich ist.

 

 

Organisieren und Improvisieren war an der Tagesordnung. Eine Hündin, die zum ersten Mal Mama werden soll, zudem noch aus einer anderen Linie stammt, ist so ein bisschen ein Buch mit 7 Siegeln. Zumal wenn sie nur einmal im Jahr läufig wird und man bisher nur wenige Möglichkeiten hatte den Verlauf der Hitze und Lishas Verhalten dabei zu beobachten. Sie wurde etwas früher läufig als wir vermutet hatten und landete mit den Stehtagen gerade an dem Wochenende, an dem Alina Mihu zur Ausstellung in Dortmund gemeldet hatte und Anjas Unterstützung brauchte. Die Tierärztin hatte montags auf Freitag als frühesten Decktermin getippt und Lisha hörte am Donnerstag auf Mihu abzuwehren. Dem Jungspund konnte man nicht alles glauben. Jungs in dem Alter würden alles decken, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Zur Not auch noch die Katze.

 

 

Wir überlegten hin und her wie das Ganze zu bewerkstelligen wäre, denn Anja wollte schließlich auch gerne bei der Hochzeit anwesend sein. Daher beschlossen wir, dass sie direkt nach der 1. Ausstellung am Freitag, dem 13.10. statt mit Alina in der Ferienwohnung in Iserlohn zu übernachten direkt wieder nach Oberursel zurückbrausen, Lisha bei ihrer Tochter abholen und mit ihr zu mir kommen sollte. Freitagabend sollte wohl passen!

 

 

13.10.2017

 

 

Ich erwartete natürlich bei Yeshi das übliche Verhalten, wie ich es von ihm und allgemein von meinen Erfahrungen mit Hunde-Hochzeiten her kenne, dass Yeshi direkt nach Lishas Eintreffen sie umgarnen und aufreiten würde. Zuerst mal freute er sich natürlich wie Bolle über Anjas und Lishas Besuch, nahm auch gleich an Lishas hinterem Ende Kontakt auf, schnupperte, … und mehr passierte nicht. Noch dachte ich mir nichts weiter dabei. Ich war lediglich etwas verwundert. Aber manche Hunde brauchen einfach ein bisschen länger und die Mädchen sind anfangs etwas unsicher. Wobei Lisha unseren Garten und unser Zuhause kennt und liebt und hier nicht fremd ist. Es geschah auch weiter nichts Aufregendes und ich begann natürlich zu überlegen und mir das Mädchen mehrfach genauer anzuschauen. Mir erschien der Zeitpunkt zu früh. Lisha war wohl doch noch nicht soweit. Ganz sicher würde es Samstag oder Sonntag klappen. Ja, ja, ganz sicher …

 

Fotos von Yeshi am Freitagabend nachdem Anja mit Lisha wieder gefahren war:

 

 

Der hatte die Ruhe weg. Sehr ermutigend sieht das nicht aus. Schlafmütze. Aber wie man auf Bild 2 sieht ist noch alles da, was benötigt wird.

 

 

14.10.2017

 

 

Fotos von Yeshi am Samstag am späten Nachmittag wartend:

 

 

Wo bleibt mein Mädchen???

 

Samstagabend kam Anja wieder direkt nach der 2. Ausstellung in Dortmund wie gehabt mit Lisha zu mir. Gleiches Spiel – Gleiches Ergebnis. Yeshi interessiert, prüfend, nachdenklich, das Mädchen immer im Auge, aber nicht das leiseste Anzeichen von Aufreiten. Das kann einen Deckrüdenbesitzer schon verunsichern. Mit dem Bub alles in Ordnung? Nicht dass er hier plötzlich Dominanzprobleme hat, weil ihm Mama und Oma das Decken verboten haben. Man weiß ja nie und fängt an alles Mögliche hinein zu interpretieren. Vielleicht wäre ein Ortswechsel angebracht. Oder weiß er einfach mehr als wir? Bloß den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst haben!!! Anja schloss das eigentlich aus. Ruhe bewahren! Testweise ging sie eine Weile spazieren, damit wir ausschließen konnten, dass ihre Anwesenheit die Hunde evtl. beeinflussen könnte.

 

 

Derweil fütterte ich die beiden, da ich mich erinnerte, dass unser guter Gesar früher am besten abends nach dem Füttern gedeckt hat nachdem er sich gestärkt hatte. Energieschub eben!

 

 

Foto von der gemeinsamen Mahlzeit:

 

Auch danach zwar leichte Spielansätze, aber kein weltbewegender Unterschied.

 

 

Und als Anja mit Lisha uns später wieder verlassen hat das gleiche Bild wie am Vorabend in Form eines in mein Kissen eingekuschelten Yeshi.

 

 

15.10.2017

 

 

Der Sonntag aber sollte ganz uns gehören, keine Ausstellung, kein Stress und die Hunde bekamen alle Zeit der Welt. Bevor Lisha wieder zu uns kam lief ich noch mit Yeshi durch den herbstlichen Wald und war beeindruckt von den vielen Spinnweben, die an den Bäumen hingen. Richtiger Altweibersommer.

 

 

Bilder vom Spaziergang:

 

Den Sonntag verbrachten Anja und ich vorwiegend im Garten in der Sonne während mein Mann einen weiteren Tag Bya-ra und Milka bei uns im Obergeschoss hütete, damit sie das Liebespaar(?) nicht stören konnten. Noch habe ich zum Glück diese Ausweichmöglichkeit.

 

 

Keine großartige Veränderung. Yeshi prüfte aber immer öfter Lishas hinteres Ende, ließ sie nicht aus den Augen und schien auf etwas zu warten. Oft lagen sie so friedlich nebeneinander in der Sonne im Garten und sammelten Kräfte.

 

 

Sehr mysteriös, diese Geschichte. Es gab im Prinzip 2 Berechnungen des vermeintlich richtigen Deckzeitpunktes. Der Tag, an dem Mihu Lishas Läufigkeit gemeldet hatte und der geschätzte Zeitpunkt der Tierärztin hätten theoretisch gut gepasst, denn damit wäre Lisha am 14. Tag, also Freitag, bereit gewesen, genau wie Anja es an Hand der vorhergehenden Hitze beobachtet und vermutet hatte. Geht man aber von dem ersten richtigen Blutstropfen aus und ignoriert die Meinung des Jungrüden und die Aussage der Tierärztin, da zwar am Montag ein Abstrich gemacht worden war, man aber die Zellen nicht weiter beobachtet hat und somit kein Gesamtbild über den Verlauf vorliegt, dann würde sich alles um genau 4 Tage verschieben und der perfekte Tag wäre der Dienstag. Fleißiges Rätselraten!

 

 

Anja musste am nächsten Tag wieder arbeiten und so beschlossen wir: Lisha bleibt bei mir und Yeshi! So hatte ich neben meinem Yeshi als Schal nun auch eine Fußheizung im Bett. Gefroren habe ich jedenfalls nicht. Meinen Mann musste ich leider mitsamt meiner Mädels weiter ins Obergeschoss verbannen.

 

 

Hatte ich mir das nur eingebildet oder fing Lisha an sich mehr für meinen Buben zu interessieren? Sie begann tatsächlich etwas zu animieren und zu baggern. Das hatte ich bisher vermisst. Yeshi ging immer mehr auf Tuchfühlung. Schön dicht bei dem Mädchen liegen. Dann kehrte aber doch Ruhe ein und mein nächtlicher Schlaf war gesichert.

 

 

16.10.2017

 

 

Ein schönes Gefühl mit so einem hübschen kuschligen Paar im Bett aufzuwachen. Yeshi freute sich total über das kleine Noch-Fräulein im Bett und kontrollierte wieder, ob sich bei ihr etwas verändert hat. Ein kurzer Gang in den Garten und schon waren die beiden wieder in meinem Bett.

 

 

Für 10.30 Uhr hatte ich für Lisha bei meinem Tierarzt einen Termin für einen Abstrich vereinbart in der Hoffnung danach schlauer zu sein.

 

 

Fotos vom Termin beim Tierarzt:

 

Service für Frauchen bei unserem Tierarzt, um die Wartezeit auf das Ergebnis zu versüßen.

 

 

Und dann die Ernüchterung. Die Zellen sahen eigentlich aus, als wäre schon alles vorbei. Schwanken zwischen Enttäuschung und Nicht-Aufgeben-wollen. Der Tierarzt meinte trotzdem wir sollten den beiden noch 1 oder 2 Tage eine Chance zu geben. Was tun? Was tun? Was tun? Ich rief Anke, unsere ehemalige Hauptzuchtwartin bzw. die Besitzerin von Yeshis Papa an, um mir Rat zu holen. Sie empfahl mir einen Progesterontest machen zu lassen, um Klarheit zu bekommen. Erzählte aber auch von einer Hündin, die bei ihr zum Decken war und die die Hitze auf Grund der langen Fahrt unterbrochen und nach einer Woche wieder aufgenommen hatte. Yeshis Opa hatte sich damals exakt genauso genommen wie Yeshi jetzt, prüfen und abwarten und sich einfach nur freuen, dass das Mädel da ist. Er hatte die Hündin damals noch erfolgreich gedeckt. Einen ganz wichtigen Satz sagte sie zu mir: „Vertrau deinem Rüden!“

 

 

Progesterontest wann und wo? Nicht jeder Tierarzt führt diesen durch und der Schnelltest ist außerdem recht kostspielig (140 Euro). Das Ergebnis des günstigeren Bluttests (50 Euro) hätten wir aber erst nach frühestens einem Tag erhalten. Dazu kam noch, dass ich selbst am Nachmittag einen Zahnarzttermin hatte, den ich nicht verschieben konnte. Wir überlegten hin und her. Am besten erstmal nochmal abwarten und die beiden weiter beobachten und später entscheiden, wenn ich wieder zurück wäre. Ich ließ das untätige Paar für eine Stunde alleine und brachte meinen unangenehmen Termin hinter mich, um später noch einmal in der Tierarzt-Praxis anzurufen. Eines hatten Anja und ich auf jeden Fall beschlossen: Wir geben nicht kampflos auf!

 

 

Als ich nach Hause kam begrüßten mich die beiden und ich fragte mich so im Stillen was die beiden wohl während meiner Abwesenheit getrieben haben könnten. Lt. Aussage meines Mannes war alles ruhig. Interesse ja, aber mehr nicht. Und dann entdeckte ich einen hellroten oder besser gesagt fleischfarbenen Tropfen auf dem Boden. Mir war schon aufgefallen, dass Lisha sich jetzt mehr putzte.

 

Lisha beim Kuscheln:

 

 

18.00 Uhr Füttern.

 

19.30 Uhr: Huch! Hier tut sich was!

 

Aber so wird das nix, Yeshi. Auf der Couch klappt das nicht.

 

 

ER will jetzt, aber SIE lässt sich feiern.

 

 

Immerhin erste Anzeichen, aber das hat noch nichts zu bedeuten. Kann noch dauern.

 

 

Yeshi wird jetzt energisch. Das Mädel soll von der Couch runter. Er schimpft, jodelt und bettelt.

 

 

Madame denkt gar nicht daran aufzustehen.

 

 

Ich greife erstmal zu Lanolin und Haargummis und binde Lishas gigantische Haarpracht weg, damit ihr nachher keine eingeklemmten Haare weh tun!

 

 

Immerhin steigt Yeshi jetzt endlich auf und beginnt zu rammeln. Noch ohne Erfolg. Und bald kehrt auch Ruhe ein. Lisha behauptet müde zu sein. Wie im wahren Leben. Wenn der Herr Sex möchte nimmt die Dame ihre Migräne.

 

 

17.10.2017

 

 

Der Tag begann wie jeder andere. Zuerst mal! Füttern, Garten. Ich wollte gerade frühstücken und saß am Tisch. Irgendwas war anders heute früh. Zwei Versuche von Yeshi bei Lisha aufzusteigen und Rammeln ohne Erfolg. Na, das kann dauern … 3. Versuch. Direkt unter meinem Tisch. Oh nee! Das ist doch viel zu eng. Der wird doch jetzt nicht …? Da war es passiert. Hochzeit vollzogen. Eng hin – eng her. Die beiden fanden den Platz unterm Tisch auf meinem neuen Teppich perfekt für ihre Liebe. Lisha fand ihr „erstes Mal“ im ersten Moment nicht ganz so prickelnd, während mein Bub stand wie eine Statue mit verklärtem Blick. Puh! Geschafft!

 

 

Lisha danach:

 

Schaut! Ich bin jetzt eine Frau!

 

 

Abends kam Anja und hatte für den nächsten Tag Urlaub eingereicht, in der Hoffnung, dass es nochmal zum Nachdecken kommen würde.

 

 

Nun habe ich ja schon diverse Hunde-Hochzeiten miterlebt, sowohl hier im eigenen Haus wie auch an anderen Orten, mit den eigenen Hündinnen wie auch mit meinen Deckrüden. Und wieder einmal muss ich feststellen, dass man doch nie auslernt. Am Ende der Geschichte aber bleibt eine Erkenntnis – wieder einmal – Vertraue deinem Rüden! Nun hoffe ich, dass er mich nicht wider Erwarten enttäuscht. Das wird sich in 4 Wochen beim Ultraschall zeigen. Wie immer spannend! Baby-TV!

 

 

Kann es sein, dass so ein Rüde nach dem Decken noch schöner wird? Sind’s die Hormone oder ist es Frauchens Stolz? Ich bilde mir ein das Fell verändert sich gerade und bekommt mehr Glanz. Hoch erhobenen Hauptes schwebt er durch den Wald, mein hübscher Bub.

 

 

Fotos am Tag danach:

 

Anja erzählt den Rest:

 

 

Tja was soll ich sagen? Eigentlich habe ich alles verpasst, war trotz intensiver Bemühungen nicht dabei als es endlich passierte. 1300 km gefahren um in Oberursel decken zu lassen, nicht etwa im Ausland(!) Ich denke jetzt vom (vorläufigen) Ergebnis der vollzogenen Hochzeit her, dass es sich trotzdem gelohnt hat, und nehme es mit Humor, aber zwischendurch…

 

 

Vom vielen Autofahren Waibstadt – Oberursel - Iserlohn – Oberursel – Iserlohn – Oberursel - Waibstadt, dann Dienstag – Mittwoch nochmals Waibstadt – Oberursel – Waibstadt bleibt mir vor allem viel Baustellenfahrerei bei Kaffee und - wenn ich allein war- lauter Musik gegen Müdigkeit im Gedächtnis. Von der Zeit bei Gabi die Gespräche, das Schmusen mit dem Brautpaar, vor allem der wie immer unbändigen Freude des Bräutigams mich da zu haben im Gedächtnis. Und das goldene Oktoberwetter im Garten, während ich mit dem untätigen Brautpaar in der Sonne saß und las, es hätte so entspannend sein können!

 

 

Dann war es auch einfach spannend und aufregend und ein bisschen Achterbahn der Gefühle. Ich war mir die ganze Zeit sicher, dass es nicht zu spät war. Verunsichert hat mich nur die Möglichkeit, dass einer der beiden Hunde vielleicht nicht gesund sein könnte und Yeshi deshalb vielleicht nicht deckt. Nun bin ich froh und dankbar, dass alles soweit jetzt bekannt in Ordnung ist. Vertraue dem Rüden! Und der Hündin, wenn sie behauptet das eine Mal hätte gereicht um trächtig zu werden. Die Natur weiß es sowieso besser als wir.

 

 

Die kleine Braut jedenfalls wurde Zuhause herzlich willkommen geheißen von Fiona (und Mihu natürlich sowieso). Keine Spur von Rivalität zwischen den beiden Damen, sie lieben sich einfach und Fiona beschützt und betütelt ihre Lisha. Draußen sind sie jetzt allerdings scharf zu beobachten, denn auf andere Hunde haben sie am Donnerstag erst einmal giftig reagiert. Machen sie ihr Revier für den Nachwuchs klar? Nun kommt die Zeit des Beobachtens und Hinein-Interpretierens, man sucht nach Zeichen und bis zum Ultraschall ist es lang. Wir haben ihn mal grob auf den 13.11. geplant.

 

 

Ich werde Lisha gespannt zuschauen und im Trächtigkeitskalender alles niederschreiben!

 

 

 

 

20. Oktober 2017

Unsere F-chen werden 4 Jahre alt

 

Text und Foto: Gabi

Wir wünschen unseren vier F-Wurf-Kindern

Yeshi, Fiona, Mon-sha und Stella (Femi)

alles Liebe und Gute zum Geburtstag!

Unser Yeshi erhielt gestern vorzeitig schon ein kleines Geburtstagsgeschenk, worüber Frauchen allerdings wohl mehr erfreut sein wird als er selbst. Ein Tag vor seinem Geburtstag kam das Testergebnis aus England, dass er wie erwartet PRA3 anlagefrei ist. Nun haben wir alle Gentests genutzt, die machbar sind, um für gesunden Nachwuchs zu sorgen. Yeshi ist in allem anlagefrei. Mal abgesehen von dem kleinen "Schönheitsfehler" der B-Hüfte, die aber immer noch eine gute Hüfte ist und unbedenklich.

 

 

 

19. Oktober 2017

Einladung zum 1. Tibi-Spaziergang Baden-Württemberg am 5. November 2017

 

 

1. Tibispaziergang Baden-Württemberg
- 5. November 2017 -

 

Treffpunkt:

          Parkplatz unterhalb der Kompostier-Anlage Kelterstraße,
                                      74321 Bietigheim-Bissingen

 

 

Uhrzeit:                10.30 Uhr

 

 

Wir gehen auf befestigten Wegen ca. 1,5 Stunden durch den Wald
und kehren anschließend im Ausflugslokal "Zum Schellenhof" ein.

 

Der Spaziergang ist offen für Mitglieder des KTR, ILT, CTA und Gäste!
Interessenten an unseren wunderbaren tibetischen Hunderassen
sind herzlich eingeladen, und natürlich auch die „außertibetischen“ Vierbeiner!

 

 

Die Teilnahme setzt den Besitz einer Hundehaftpflichtversicherung voraus. Als Nachweis geben Sie bitte den Namen der Versicherungsgesellschaft inkl. Versicherungsnummer bei der Anmeldung an.

 

 

Für die bessere Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 29.10.2017 per Mail an
Silke Anischenko - sanischenko@web.de

 

Wir freuen uns auf euch!

 

Silke Anischenko, Silke Flattich und Anja-Christina Thom

 

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16. Oktober 2017

Ausstellung Dortmund 13. und 14.10.2017

 

 

Ein Wahnsinns-Wochenende liegt hinter uns

 

Bericht von Anja

 

 

Von Donnerstag bis heute haben wirklich alle Einsatz gebracht für Srinagar Danda. Und Freude und Enttäuschung lagen dabei so dicht beieinander, dass mir immer noch schwindelig ist von der Achterbahn-Fahrt. Aber von vorne:

 

 

Am Donnerstag habe ich um 12 Uhr Feierabend gemacht, damit wir pünktlich am Nachmittag losfahren konnten. Die erste Etappe führte uns (meinen Mann und mich mit Fiona und der heißen Lisha, außerdem Alina mit Mihu) nach Oberursel. Die Tierärztin hatte uns als Hochzeitstermin für Lisha und Yeshi frühestens den Freitag bestätigt gehabt, und alle körperlichen Symptome passten ins Bild. In Oberursel angekommen bezog mein Mann mit den beiden Hündinnen ihr Wochenenddomizil bei unserer Tochter, während Alina und ich mit Mihu nach Iserlohn weiterfuhren und unsere kleine Ferienwohnung übernahmen. Wir hatten nämlich Mihu für die Bundessieger und die Internationale Ausstellung in Dortmund gemeldet! Und Lisha war früher als erwartet mit ihrer Läufigkeit dazwischen gerutscht und sollte ebenfalls am 13./14.10. bereit sein für ihre Hochzeit mit Yeshi. Ab Donnerstag 18 Uhr gab es also 2 Handlungsstränge, alle hatten ihr Feriendomizil bezogen, und ich fuhr hin und her. Heute erzähle ich erst einmal Mihus Ausstellungsgeschichte, die Geschichte von Lisha und Yeshi kommt dann demnächst denn sie ist noch in vollem Gange ;-)

 

 

Zunächst die erste Ausstellung am Freitag, 13.10. In Dortmund zu melden war ganz schön mutig von Alina, die im Februar 2017 überhaupt das erste Mal ausgestellt hatte. Denn Dortmund ist die größte und wichtigste Ausstellung im Jahreskreis der vdh-Ausstellungen und dort tummelt sich was Rang und Namen hat.

 

 

Die Tibis waren erst um 12:00 Uhr am Start und so hatten wir alle Zeit der Welt, ohne Schlafmangel das Messegelände zu erreichen. Auch sonst klappte alles prima, und Alina und Mihu ließen sich von den 4 Konkurrenten (ein weiterer war nicht erschienen) in der Jugendklasse Rüden nicht irritieren, behielten die Nerven und legten eine prima Perfomance hin. Klasse gemacht! Hier 2 Bildchen bei der Vorbereitung:

 

Meine eigenen Handyfotos waren leider nicht brauchbar, aber wir haben von beiden Tagen je 2 Bilder im Ring bekommen. Leider wurden sie nicht belohnt, der Richter hatte ein so eigenwilliges Wertungssystem wie ich es noch gar nicht erlebt hatte. Er stellte 2 Rüden nach vorne, bewertete noch einen weiteren mit Sehr Gut und stellte den Rest mit Gut aus dem Ring, darunter unseren Mihu. Halleluja es gibt doch immer wieder etwas zu staunen bei den Ausstellungen. Verständlich dass sich mittlerweile die meisten Züchter vom Ausstellungswesen komplett zurückgezogen haben! Den Bericht erspare ich uns allen, er hat nicht wirklich etwas mit Mihu zu tun. Nicht zu fassen…

 

Am Samstag klingelte der Wecker schon sehr ungnädig um 5 Uhr, wir bewältigten Frühstück und Gassi für Mihu, wobei er so früh noch nicht so viel fressen wollte, uns aber dann wenigstens die Hälfte abnahm. Uns selber fertigmachen, frühstücken, die Ferienwohnung räumen, nach Dortmund fahren (30 Minuten) und einen Parkplatz finden waren die nächsten Punkte. Und dann wurde es wie so oft auf 2tägigen Ausstellungen: der zweite Tag verlief völlig anders als der erste. Zum einen war es sehr familiär und nett denn wir waren unter Freunden und Tibi-Verwandtschaft. Die Zeit verflog mit Wiedersehensfreude und Plaudern. Zumal Alinas ganze Familie gekommen war, die sich mal anschauen wollte was so eine Ausstellung überhaupt ist. Ich glaube sie staunten nicht schlecht.

 

 

Als Alina dann im Ring war wurde es natürlich wieder spannend. Den Richter, Herrn Peterburs, kennen wir und sein Urteil schätzen wir sehr, und so war ich zuversichtlich. Und nun wurden unsere Mühen tatsächlich belohnt! Mihu lief noch schöner als am Freitag, er hatte sich wohl eingelebt und der Funke zwischen Frauchen und ihm sprang sichtbar über. Das sind die Momente die für alles entlohnen, wenn der Hund bei lockerer Leine neben Frauchen herschwebt und sie anhimmelt! Das Ergebnis war die Bestnote v für vorzüglich und der 3. Platz. Wow das nenne ich einen Senkrechtstart, von null auf 100 in 2017! Eine tolle Belohnung für Alina, die wirklich viel Zeit und Liebe in Mihus Fellpflege und Training investiert und sich super von mir coachen lässt wenn sie dann doch noch Fragen hat was Ernährung und Pflegemittel, Werkzeug und Methoden angeht.

 

 

Richterbericht:

 

 

Internationale Ausstellung in Dortmund 2017

 

14.10.2017

 

Jugendklasse Rüden

 

 

 

Geschl. Gebäude mit korrekten Winkelungen,

 

in der Vorderhand noch etwas offene Winkelungen,

 

sehr gute Brustkorbwölbung,

 

Haarkleid könnte besser gepflegt sein, sonst von guter Struktur,

 

vorzügliche Kopfverhältnisse mit Scherengebiss,

 

korrekt eingesetzte Augen und Ohren.

 

Freies Gangwerk, dem Alter entsprechend noch etwas unharmonisch.

 

 

 

Formwertnote: V

 

Platz: 3

 

Name des Zuchtrichters: B. Peterburs

 

 

Die beiden stellten sich auch anschließend auch noch für 2 Richterprüfungen zur Verfügung, es war ein langer Tag für die beiden! Während ich schon wieder auf die Autobahn ging, aber davon wie gesagt demnächst mehr!

 

 

 

 

15. Oktober 2017

Neue Zeiten brechen an – Srinagar Danda zieht um!

 

 

Bericht von Anja

 

 

 

Nun ist auch der September verflogen und wir waren in beiden Züchterhaushalten sehr fleißig – nur nicht hier im Tagebuch. Was war los?

 

 

In Waibstadt wurde das 2. Stockwerk fertig ausgebaut – und zwar mit Materialien die zuchttauglich sind und einem Gästezimmer, das sich jederzeit auch in ein Welpenzimmer verwandeln lässt! Warum denn das? Srinagar Danda ist doch in Oberursel Zuhause?!

 

 

Das kommt so:

 

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“
(John Lennon).


Dies erleben wir im Zwinger „Srinagar Danda“ auch gerade.

 

 

Geplant war bei Gründung der Zwingergemeinschaft zu Beginn 2016, gemeinsam in Oberursel im Haus von Familie Jordan weiter zu züchten. Dies hat bei unserem G-Wurf auch prima geklappt.


Und den Zwinger irgendwann, wenn Gabriele sich aus Altergründen zurückziehen möchte, nach Waibstadt umzuziehen. Wofür selbstverständlich vorher noch eine Zuchtstättenabnahme beantragt würde. Aber das hat viel Zeit – dachten wir!

 

 

Nun stehen bei Familie Jordan große Veränderungen ins Haus: die Rente steht bevor, das Haus in Oberursel soll an drei Mietparteien vermietet werden, ein Umzug in ein kleineres Objekt, welches erst gefunden werden muss, ist geplant. Bevor vermietet werden kann, muss das Haus renoviert werden. Dazu zieht das Ehepaar Jordan mit ihren 3 Tibetern ins Erdgeschoss (63 qm), in dem bisher die Zuchträume lagen, und über ihren Köpfen im Ober- und Dachgeschoss toben die Handwerker. Es wird räumlich viel zu eng und von der Lärmbelästigung und den nervlichen Belastungen beeinträchtigt unmöglich sein, in dieser Phase dort zu züchten. Dieser ganze Prozess des Umbruches findet ca. ab Herbst 2017 bis mindestens Sommer 2018 statt.

 

 

Unser geplanter H-Wurf mit unseren eigenen Hunden Yeshi und Lisha war ja schon lange für Herbst/Winter 2017/2018 geplant. Unsere Lisha ist nun über 2 ½ Jahre alt, und da sie nur einmal jährlich im Spätherbst läufig wird wollten wir die Chance unbedingt nutzen können. Was tun?

 

 

Also kamen wir auf die Idee, den KTR um eine zeitlich bzw. auf 2 Würfe begrenzte Ausnahmegenehmigung zu ersuchen, damit 1-2 Würfe in Waibstadt großwerden dürfen. Da beide Hündinnen in Waibstadt leben ist es für sie ja so auch einfacher. Die geplagten Züchter haben so oder so eine immense Organisationsaufgabe zu bewältigen, egal ob Gabi nach Waibstadt fährt oder ich nach Oberursel. Beide Varianten halten unterschiedliche Herausforderungen bereit, und wir wollten es ja nicht anders. Und siehe da: der Verein war geneigt uns die Genehmigung zu erteilen. Unter der Voraussetzung natürlich, dass die neue Zuchtstätte besichtigt und für tauglich befunden wird. Es soll ja gegenüber anderen Zwingern fair zugehen und sichergestellt sein, dass die Zuchtordnung zum Wohl der Hunde eingehalten wird.

 

 

Und so bekamen wir am 23.09. Besuch in Waibstadt von gleich 2 Zuchtwartinnen, die sich alles ganz genau anschauten, mit Rat und Tat und guten Tipps aushalfen, bei einer Tasse Kaffee die Betreuungssituation des kommenden Wurfes ganz genau mit mir durchsprachen und anschließend sehr zufrieden das zugehörige Formular samt meinem bereits 2016 erworbenen Züchterzertifikat an die Hauptzuchtwartin des Vereines weitergaben. Nun ist nur noch eine kleine bürokratische Hürde zu nehmen, dann ist es amtlich – der Zwinger zieht um!

 

 

Währenddessen tobte bei Gabi die erste Welle der Handwerker durchs Haus, entbeinten das Dachgeschoss und sanierten es für die Mieterin, die mittlerweile bereits mit Kind und Hund eingezogen ist. Dies zu bewältigen war überhaupt nicht einfach, aber das erzählt Gabi sicher bei Gelegenheit selbst.

 

 

„Nebenbei“ war es eine ganz schöne Herausforderung auch noch der Fellpflege der 3 Tibis in Oberursel und 2 in Waibstadt gerecht zu werden, die aufgrund des wechselhaften Wetters zu Filz neigten.

 

 

Und wir haben allerhand Kleinigkeiten erledigt wie z.B. die Gentests für unser angehendes Brautpaar zur PRA3 und rcd4-pra. Yeshi ist ja längst auf rcd4-pra getestet und frei, und das ist auch gut so. Denn es stellte sich heraus, dass Lisha (und auch Fiona) Trägerinnen sind. Da es Gott sei Dank die Tests gibt, passiert ja bekanntlich nichts schlimmes solange in jeder Verpaarung ein Hund frei ist. Auch Fionas 1. Partner Diesel, der Papa des G-Wurfes, ist in allen Gen-Tests frei, alles fein.


Die PRA3 ergab bisher, dass hier nun Lisha frei ist, bei Yeshi hat die Luftpost von England gezögert, das Ergebnis kommt vermutlich nächste Woche. Aber mit Lishas Ergebnis ist alles gut und die beiden können loslegen. Was sie auch bald dürfen – aber dazu sehr bald mehr!

 

 

 

Text: Gabi

 

 

Anja hat das wichtigste schon vorweg genommen. Ich möchte dennoch die Situation aus meiner Sicht noch etwas erläutern bzw. ergänzen.

 

 

Sicher ist den meisten schon aufgefallen, dass ich im Zuge der Veränderungen ein neues Titelbild gebastelt habe, auf der die aktuelle Truppe verewigt ist:

 

Hintere Reihe von links: Fiona, Bya-ra, Kar-mi

 

Vordere Reihe v.l.: Yeshi, Lisha, Mihu, Milka

 

 

Das neue Titelbild war ohnehin fällig, steht aber auch für Veränderung. Wer unsere Homepage öfter besucht und genau hinschaut, dem wird auffallen, dass Klein-Gesar auf dem Foto fehlt. Stattdessen gehört sein Bruder Mihu jetzt zum Rudel, obwohl er weder in Anjas noch meinem Besitz ist. Aber genau wie Kar-mi (Hündin meiner Tochter und aus meinem C-Wurf) bei mir in Oberursel, so lebt Mihu (Fionas Sohn aus dem G-Wurf) im Rudel in Waibstadt. Unseren Herzensbuben Klein-Gesar haben wir nach reiflicher Überlegung aus unserem Mitbesitzvertrag entlassen. Ob seine Besitzer ihn weiter fördern und mit ihm auf Ausstellung gehen liegt nun allein in deren Händen.

 

 

Anja hat bereits berichtet, dass bei uns große Veränderungen ins Haus stehen. Eigentlich sollte in diesem Sommer endlich das lang geplante Zwingertreffen stattfinden, auch weil ich gerne meine bereits in die Jahre gekommenen Hundekinder noch einmal sehen wollte. Dies wird einem immer bewusst, wenn man erfährt, dass wieder einmal ein Nachkomme aus der eigenen Zucht über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Aber dann kam alles anders und mein Mann und ich trafen im Mai nach unserem Urlaub auf Fünen gezwungenermaßen eine weitreichende Entscheidung.

 

 

Seit unsere Kinder alle ausgezogen sind -  und dies zum Teil sehr überraschend – sehen wir uns nicht mehr in der Lage weder zeitlich noch finanziell alleine dieses große 1960 erbaute und mittlerweile sanierungsbedürftige Haus (Mein Elternhaus!) mit seinen 3 Etagen und dem über 830 qm großen Garten zu unterhalten, da mein Mann im nächsten Sommer in Rente gehen wird und wir den Gürtel enger schnallen müssen. Die Höhe der Rente, natürlich vorher 100mal durchgerechnet und zusätzlich vorgesorgt, ist nach 48 Jahren Arbeit bei bestimmt nicht schlechter Bezahlung schon etwas ernüchternd. Den Verkauf meines Elternhauses mal ausgeschlossen blieben uns zwei Varianten, und zwar entweder die beiden oberen Etagen zu vermieten und das Erdgeschoss selbst zu bewohnen oder alle 3 Wohnungen zu vermieten und uns selbst etwas nettes kleines im Grünen zu suchen. Wir haben uns mehrere Finanzierungspläne ausarbeiten lassen und uns im Endeffekt dazu entschlossen das Haus komplett zu sanieren, in 3 Wohneinheiten zu vermieten und selbst ein kleines Häuschen zu erwerben, da es eher unwahrscheinlich ist, dass wir uns mit unseren Hunden hier noch wohl fühlen, wenn die oberen Etagen vermietet sind. Wie lange Umbau und Renovierung dauern werden ist nicht ganz abzusehen. Auch jetzt verzögern sich schon Arbeiten und Termine verschieben sich. Nach und nach muss entrümpelt werden. Kaum zu glauben was man über Jahre so alles hortet. Man räumt und räumt und denkt der Keller müsste doch mal leer werden, aber es ist wie mit der Unterwolle unserer Tibis, die auch über Nacht wieder nachschiebt. Dazu immer wieder neue Hiobsbotschaften, dass doch mehr reparaturanfällig ist, als wir geahnt haben. Ein Haus, das bisher nur für die eigene Familie genutzt wurde muss total umstrukturiert werden. Hier fehlt es an allem, so z.B. an Stromzählern für jede Wohnung, wofür aber auch die Kabel erst entsprechend gelegt werden müssen. Das gleiche bei Wasser und Heizung. Eine enorme Aufgabe! Und solange mein Mann noch berufstätig ist hängt die ganze Organisation, sprich Bauleitung, das Einteilen der Handwerker, sowie das Regeln der finanziellen Seite vorwiegend an mir. Meine Zeit für Zucht und allem was dazu gehört, auch das Bearbeiten der Homepage, ist also sehr begrenzt. Wichtig ist für mich, dass meine vierbeinige Bande hier nicht zu sehr darunter leidet, sie genug Auslauf haben und auch die Fellpflege nicht zu kurz kommt. Immerhin die erste Mieterin ist bereits eingezogen. Die Dachgeschoss-Wohnung ist richtig toll geworden und kaum wiederzuerkennen. Hell, modern und geräumig mit einem Touch skandinavischen Landhaus-Stil. Es war ein Kraftakt das alles in so kurzer Zeit durchzuziehen und wir haben es unseren polnischen Handwerkern zu verdanken, die dies überhaupt so schnell möglich gemacht haben.

 

 

Wir selbst wohnen mit unseren Hunden derzeit sehr beengt und leben zum Teil aus Kisten, weil einfach die Stellfläche für Schränke fehlt und es auch wenig Sinn machen würde jetzt nebenher auch noch das Erdgeschoss zweckmäßig einzurichten, damit man sich wohlfühlen kann, um spätestens in einem Jahr wieder alles einzureißen. Geduld ist jetzt gefragt, gute Nerven und jede Menge Durchhaltevermögen.

 

 

Was ich mit all dem sagen möchte ist, dass ich mich in nächster Zeit etwas zurückziehen werden aus dem Zuchtgeschehen und eher im Hintergrund fungiere. Ich werde Anja bei der Aufzucht des nächsten Wurfes in Waibstadt soweit es mir möglich ist unterstützen, kann aber nicht vorhersagen in welcher Form und wie oft das sein wird. Somit wird sich auch die Aufteilung unserer Aufgabenbereiche etwas verschieben. Das bedeutet im Klartext: Das Tagebuch, seit meinem B-Wurf mein „Baby“, jahrelang mit Liebe gepflegt, wird bis zum nächsten Wurf Anja hauptsächlich  übernehmen, und ich, wenn ich zwischen Entrümpeln und Renovieren Zeit finde, meinen Beitrag dazu leisten, d.h. zumindest weiter die Geburtstagsbilder basteln. Solange keine Welpen Anjas ganze Kraft und Zeit erfordern werden mein Mann und ich versuchen bis Ende des Jahres bzw. in den Wintermonaten einen Großteil an Arbeiten zu erledigen und das was nötig ist vorzubereiten, damit wir im Frühjahr das nächste Projekt „Obergeschoss“ angehen können, das allerdings noch aufwändiger wird, als die Erneuerungen im Dachgeschoss. Da bleibt kein Stein mehr auf dem anderen.

 

 

Was die Zukunft weiter bringt, ob und wann bei Jordans noch einmal ein Tibi-Nachwuchs einzieht, das weiß keiner und hängt sehr davon ab wo wir landen werden und ob wir irgendwo das nette kleine Häuschen … wo auch immer … finden, von dem wir träumen und wo wir die Rente mit unseren Tibetern genießen können. Oder ob wir wider Erwarten doch hier bleiben und nochmal anbauen, damit der Platz für uns im Erdgeschoss ausreicht.

 

 

Im Moment haben wir mit unseren 2 bzw. 3 Mädels, die alle aus der Zucht sind, und unserem jungen Deckrüden Yeshi die derzeitige Kapazität erreicht, was zeitlich und kräftemäßig machbar ist. Ich hatte wunderbare Zeiten, 23 Jahre Tibet-Terrier, davon 16 Jahre Zucht, oft auch mit einem Rudel von 5 oder 6 Hunden und dabei das kleine Welpengewusel. Ich hatte viel Spaß daran das Treiben der kleinen Familie zu beobachten, die Erziehungsspielchen von Mama und Kindern oder auch die Fürsorge der Omas. Es gab so viele Glücksmomente, z.B. wenn die Hunde mit wehenden Haaren am Strand oder über die Wiese rannten, oder im Schnee herumtollten. Oder auch die kleine Milka, wie sie mit strahlendem Gesicht sich des Lebens freute und stolz durch den Garten lief, völlig begeistert von all den schönen Dingen auf dieser Welt. Dieses Strahlen hat sie auch heute noch. Sie lacht über das ganze Gesicht. Oder auch unsere Rüden, die auf Ausstellung recht erfolgreich waren. Gesar, unser erster Tibeter, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellte. Und mein Yeshi, mein Herzenshund, mit dem ich noch einmal erleben durfte, wieviel Spaß es macht einen schicken Rüden im Ring vorzuführen und damit mit ihm zu einer Einheit zu verschmelzen. Das alles sollte eigentlich noch nicht vorbei sein, aber eine Pause ist jetzt nötig. Danach schauen wir mal wohin das Schicksal uns führt.

 

 

Alles hat seine Zeit …

 

 

… und vorerst muss die Vernunft siegen und andere Dinge haben Priorität, auch wenn die ursprüngliche Planung eine andere war.