30. August 2013

Frau Königin

 

Die Läufigkeit ist nach genau drei Wochen endgültig beendet. 10 Tage sind nach dem ersten Date mit Milkas Lover vergangen. Die Harmonie im Rudel ist zurückgekehrt.

 

Milka nimmt sich sehr viel raus, meine kleine Königin. So liegt sie zum Beispiel verbotenerweise mit hocherhobenem Kopf auf meiner Couch und schaut mir dreist … oder eher stolz? … ins Gesicht. Normal wird die Regel, dass die Couch nur uns Zweibeinern vorbehalten ist, strikt von ihr eingehalten. Aber im Moment ist eben alles etwas anders. Milkas Techtelmechtel mit X’Santi ist ihr wohl etwas zu Kopf gestiegen und sie hat sich automatisch an die Spitze des Rudels katapultiert, leider auch des zweibeinigen. Das ist wohl hundliche Logik: Nur Alphas dürfen sich vermehren.

 

Gehorsam ist ebenfalls aufs Äußerste reduziert. Ruft man sie und sie folgt dem Kommando nicht, dann ist ihr Verhalten anders als ich es sonst von ihr kenne. Sie kann mein Rufen sehr gut ignorieren und die Ohren auf Durchzug stellen, aber im Moment zeigt sie mir stattdessen regelrecht den Stinkefinger. Sie zeigt deutlich, dass sie meine Signale wohl verstanden hat, aber nicht vorhat, darauf zu reagieren. Sie fordert mich heraus. So ein kleines Stinktier! Sie wartet bis ich aufstehe und sie mir hole.

 

Beim Spazierengehen habe ich nun meine Taktik geändert. Machtkämpfe bringen in ihrem Zustand nichts. Da ich etwas unsicher bin, was ihr gesundheitlich und in Hinblick auf eine erhoffte Schwangerschaft am besten bekommt, habe ich ihr gestern die Entscheidung überlassen, wo und wie lange wir unsere Runde drehen. Sie soll sich wohlfühlen und auf unangenehme Hundebekanntschaften legen wir keinen gesteigerten Wert. So lief sie recht fröhlich und flott durch die Lande und auch die Länge des Spaziergangs fand ich passend. Und heute hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sie wieder Spaß an den Spaziergängen hat, an der Natur, und ihre Gedanken nicht mehr um das andere Geschlecht kreisen. Es war eine total entspannte Runde durch den Wald, bei wunderbarem spätsommerlichem Wetter. Und Milka lief tadellos und in zügigem Tempo. Etwas hatte ich noch verändert. Ich verzichtete darauf ihr das Geschirr anzulegen, sondern befestigte die kurze Leine am Halsband. Irgendwo hatte ich gehört oder gelesen, dass Hunde, die ständig am Geschirr laufen, irgendwann unsensibel werden. Ob das nun tatsächlich mitgespielt hat und Milkas Verhalten verändert hat, weiß ich natürlich nicht. Es kann Zufall sein. Ich spüre aber, dass sie anhänglicher wird, innerlich ausgeglichener. Und so soll es auch sein!

 

Einziger Wertmutstropfen zurzeit ist die Grasmilbenplage, die an unseren Nerven sägt. Alle knabbern an Pfoten und Beinen und kratzen am Kopf. Sogar am Bauchnabel der Mädchen sitzen diese ungebetenen Plagegeister. So langsam habe ich alle Mittelchen durch, die aber alle nur kurzfristig Hilfe bringen, wie z.B. Essigwasser, Silberwasser, Propolis-Urtinktur, Ballistol-Öl, Notfallsalbe oder Neels PAA Puder. Einmal im Garten fallen die Biester auch über mich her. Einziges wirklich effektives Mittel: Klamotten in die Wäsche und selbst unter die Dusche. Zusätzlich unterstützend hilft Staubsaugen und das Waschen und Wechseln sämtlicher Kissen, Decken usw. von Hund und Mensch. Die Waschmaschine läuft auf Hochtouren. Trägt man aber Fell statt Kleidung, die man jederzeit ablegen kann, wie man möchte, wird es schwieriger. Nachdem die Gelehrten sich nicht einig sind, wann der günstigste Zeitpunkt für ein Bad einer tragenden Hündin im Anfangsstadium der Schwangerschaft ist, habe ich mich bei Milka zu Teilwäschen entschlossen. Und natürlich nicht mit den üblichen Pflegemitteln der Hundesalons, sondern mit einem sehr gesunden und ungezieferabwehrenden Shampoo, dem Ziegengold-Shampoo, das Ziegenkolostrum enthält. Es verbessert das Hautmilieu und macht es für die Parasiten ungemütlich. Und siehe da: Vorgestern die Beine und Pfoten und gestern Abend Gesicht und Kopf von Milka gewaschen und es ist fast Ruhe eingekehrt. Sie hatte sich schon fast die Haare vom Kopf gekratzt. Die arme Maus. Soviel Stress durch diese nervigen Juckattacken.

 

27. August 2013

Die Tage danach

 

19. Tag der Läufigkeit. Eine Woche nach Milkas Hochzeit. Milka hat die zuletzt fleischfarbene Blutung bereits gegen Ende letzter Woche eingestellt. Ob das ein gutes Zeichen ist? Sie wirkt oft nachdenklich, fast ein bisschen introvertiert, wenn sie zu Hause im Körbchen oder auf der Fensterbank auf Wachposten liegt. Draußen beim Spazierengehen aber ist sie sehr präsent. Das Erlebte scheint ihr Ego gestärkt zu haben. Wie eine Königin in stolzer Haltung läuft sie durch unseren Ort. Gestern jedenfalls. Heute hatte ich eine kleine Giftzicke an der Leine, die unbedingt ihr Revier für ihren Nachwuchs sichern will. Es herrscht Ausnahmezustand. Und tatsächlich ist es wie verhext. So oft ich es geschafft habe unangenehmen Begegnungen bei Spaziergängen aus dem Weg zu gehen, heute ging es gründlich schief. Ausgerechnet jetzt! Im Wald war der Teufel los, so als wäre heute Sonntag oder Feiertag. Überall freilaufende fremde Hunde, die plötzlich um die Ecke biegen, Frauchen, Herrchen nicht zu sehen. Oder Leute, die blind zu sein scheinen oder blauäugig. Warum wohl habe ich meinen Hund an der Leine und drehe um falls mir ein unbekannter freilaufender Hund entgegenkommt? Statt den eigenen Hund an die Leine zu nehmen, läuft man dann noch einen Schritt schneller, um uns noch einzuholen, stellt dann fest, dass der eigene Hund nicht abrufbar ist und, nachdem ich erkläre, dass meine Hündin läufig ist, schafft man es nicht seinen Hund im Spurt noch einzuholen. Dieser Rüde stand dann direkt vor uns, wurde von mir geblockt, aber Milka hat sich trotzdem fürchterlich aufgeregt. Ich muss mir eine ruhigere Gegend für die nächste Zeit zum Laufen suchen. Für Milka sind solche Begegnungen im Moment Stress. Und Stress ist Gift! Vielleicht hätte ich auch besser auf meine Milka hören sollen, die nicht weit laufen, sondern gleich wieder nach Hause wollte. Sie arbeitete mit allen Tricks, gab sogar vor zu hinken, um mich zur Umkehr zu bewegen. Als ich nicht darauf reagierte, war das Humpeln verschwunden. Kleine Schauspielerin. Wie Opa Gesar, der diesen Trick immer versuchte, wenn wir einen Weg einschlugen, der ihm nicht behagte. Überließen wir ihm die Führung und er bekam seinen Willen, konnte er schlagartig wieder problemlos laufen.

 

Wer ebenfalls ein Problem hat, das ist Bya-ra. Scheinbar ist sie eifersüchtig auf ihr Töchterchen und benahm sich die letzten Tage etwas unberechenbar. Eigentlich ist ihr Verhalten schwer zu beschreiben, denn es geht ihr gesundheitlich nicht schlecht. Eher hat sie zu viel Power und als würden sich in ihrem Kopf merkwürdige Dinge abspielen. Davon dass sie vor zwei Jahren kastriert wurde, spürt man derzeit nicht viel. Kaum zu glauben, aber sie legt sogar bei Berührung die Rute zur Seite. Dementsprechend gab es in den letzten Tagen etwas Gerangel im Rudel, aber eben nur von Bya-ras Seite. Eigentlich ist es sonst sehr friedlich und sie scheint sich auch langsam wieder zu beruhigen. Mag sein, dass sie auch nur Aufmerksamkeit sucht und dafür auch Kritik in Kauf nimmt, nur um beachtet zu werden. Ich finde sie sehr frech und dreist. Sogar ihr Gesichtsausdruck passt dazu. Ihr Blick ist provokant. Sie fordert regelrecht heraus, dass man sie maßregelt. Da genügen Kleinigkeiten, wie z.B. das nicht auf der Decke liegen bleiben und langsames heimliches nach vorne Robben. Das Gebrummel aber und ihre, wenn auch seltenen, Austicker ihren Familienmitgliedern gegenüber, wenn diese sich nähern, das geht zu weit und muss wieder abgestellt werden. Aber alleine sie nur zu maßregeln indem ich sie vorübergehend separiere scheint mir nur die halbe Miete zu sein. Damit sollte zwar für sie deutlich werden, welches Verhalten unerwünscht ist, aber andererseits wird die Eifersucht noch verstärkt, denn … Wie sagte meine Trainerin mal? … Entbehren schafft Begehren. Ich glaube aber, dass langsam wieder die Normalität einkehrt. Die letzte Woche war schon sehr anstrengend, auch oder besonders für unsere Hunde.

 

Von meiner Zuversicht und meinem positiven Denken ist leider im Moment nicht mehr viel übrig. Stress ist für Milka alles andere als gesund und je mehr ich versuche ihn von ihr fern zu halten, umso mehr scheint er uns einzuholen. Vielleicht lasse ich sie in Punkto Gassigehen doch einfach in Ruhe und selbst entscheiden, was sie möchte, denn vermutlich sagt ihr der Instinkt was ihr gut tut. Fakt ist aber auch, dass Bewegung für Muskulatur und Kreislauf wichtig sind.

 

Milkas Sprung ins kühle Nass nach dem Deckakt sollte ohne Folgen bleiben. Hier habe ich mich nochmal erkundigt und auch nachgelesen. Selbst im guten alten Tibet-Terrier-Buch von Thomas Lang kann man nachlesen, dass die Spermien bereits über alle Berge und hinter Schloss und Riegel waren. Dafür benötigen sie nur wenige Minuten.

 

Fotos von zwei Tagen „Hochzeitsfeier“ in Bönen:

 

Das Brautpaar:

Der Bräutigam: X'Santi Lamleh von Nama-schu, genannt "Junior"

Auf dem Hügel:

Oma liebt Baby und Baby liebt Oma:

Milka im Auto:

Kar-mi trifft ihren Papa X'Santi:

Junior-Söhnchen Khanpo:

Sonstige Fotos:

25. August 2013

Das versprochene Hochzeitsfoto:

 

„Milka“ (Srinagar Danda Da-cha Milica)

und

„Junior“ (X’Santi Lamleh von Nama-schu)

 

Das Hochzeitspaar
Das Hochzeitspaar

Milka und Junior am 2. Tag ihrer Hochzeit.

 

Wir hoffen, dass wir ca. Mitte Oktober mit Nachwuchs dieses hübschen Paares rechnen können.

 

Nun heißt es warten. In ca. 4 – 5 Wochen wissen wir mehr.

 

Weitere Fotos folgen. Darunter auch Fotos von Kar-mi und ihrem Papa X’Santi, den sie nun endlich kennenlernen durfte. Halt! Stimmt nicht! Sie hatte ihn bereits getroffen, als sie noch klein war und auf der Ausstellung in Erzhausen in der Baby-Klasse lief. Aber damals hat sich Junior so gar nicht für sein kleines Töchterchen interessiert. Dafür heute umso mehr.

 

22. August 2013

Rückblick auf die PC-lose Zeit – Teil 1

 

Noch ist es nicht soweit, dass ich wieder voll ins Tagebuch-Schreiben einsteigen kann. Und das, was ich nachzutragen habe, wird immer mehr und mehr und ich fürchte, dass ich die Hälfte inzwischen vergessen habe. Office, Fotobearbeitungsprogramme sind auf dem neuen Laptop noch nicht installiert, die Maus treibt mich zum Wahnsinn, Windows 8 ein Buch mit sieben Siegeln, aber immerhin habe ich wieder Internet und bin so kommunikationsfähig.

 

Es waren sehr ereignisreiche Tage, die hinter uns liegen. Züchterversammlung und Körveranstaltung des KTR im Breitenau im Westerwald und zwei Tage Milkas Hochzeit mit Kar-mis Papa. Eine anstrengende Woche. Ich habe das Gefühl nur auf der Autobahn unterwegs gewesen zu sein. Und welch Jammer, dass ich die vielen tollen Fotos hier noch nicht einstellen kann. Insbesondere natürlich Milkas Hochzeitsfotos.

 

Rückblick:

 

Freitag 16.8.2013

 

Gegen 17.30 Uhr hatten wir einen Tierarzt-Termin. Ich hatte mich dazu entschlossen Milka einem neuen Tierarzt vorzustellen. „Neu“ bedeutet jetzt aber nicht, dass ich diesen Tierarzt vorher nicht kannte, denn das ein oder andere Mal waren wir bereits in seiner alten Praxis, sondern dass er mittlerweile eine funkelnagelneue super ausgestattete Praxis hat – und was für mich sehr wichtig ist: Im Gegensatz zu meinem „alten“ Tierarzt macht er Hausbesuche. Ich möchte Milka ersparen, dass wir sie und die 3 Tage alten Babys ins Auto packen und zum Tierarzt fahren müssen. Es bedeutet für die Mutterhündin extremen Stress und Milka ist in Bezug auf Tierärzte im Gegensatz zu ihrer Mama und Oma ein Angsthäschen. Da kommt wohl eher der Opa Gesar durch. Sonst so mutig ging ihm beim Tierarzt immer dermaßen die Düse, dass er am liebsten fluchtartig das Weite gesucht hätte.

 

Milka wurde zuerst gewogen: 10,3 kg. 8. Tag der Läufigkeit. Es wurde ein Abstrich auf Bakterien wie auch zur Deckzeitbestimmung gemacht. Bakterien negativ, nur das was ohnehin normal ist. Die Läufigkeit nach Ansicht des erfahrenen Tierarztes noch ganz am Anfang, was sich auch mit meinen eigenen Beobachtungen deckte. Einzelheiten und exakter Verlauf der Läufigkeit und – hoffentlich – Trächtigkeit später unter F-Wurf zu finden. Ich habe jedes Detail fein säuberlich notiert.

 

Samstag 17.8.2013

 

Aufbruch gegen ca. 12 Uhr Richtung Breitenau zur KTR-Züchterversammlung, meine Tochter Natascha und ich und Kar-mi an Bord. Die heiße Milka musste mit Mama und Oma zu Hause bei Herrchen bleiben.

 

Seit ich züchte fahre ich nach Möglichkeit jedes Jahr zur Züchterversammlung nach Breitenau. Ich mag die familiäre lockere Atmosphäre dort, die Grillhütte im Grünen. Die Hunde können dort alle frei laufen, man sieht alte Bekannte wieder, kann ein bisschen fachsimpeln und außerdem wird ein Vortrag von Fachleuten angeboten. Diesmal hielt Frau Dr. Peters von der Tierklinik Birkenfeld einen Vortrag über Hautkrankheiten beim Hund.

 

Wir trafen auch Christa und Hans mit Dhana und Geshe wieder, die wir erst vor kurzem bei Percys Gartenparty gesehen hatten. Wir kennen uns schon ewig, aus unseren Tibet-Terrier-Anfangszeiten mit unserem Gesar und seiner Nichte Sandy, der Mama von Dhana.

 

Kar-mi fand sich unter soviel tibetisch sprechenden Hunden leicht zurecht. Nur ein Windhund, ein Gast, der passte nicht ins Bild und das teilte sie ihm auch kurz mit. Sind eben doch manchmal kleine Rassisten, unsere Tibis.

 

Witzig war eine Begegnung zwischen Kar-mi und Geshe, die ich beobachtet habe. Geshe, die Milka so irre ähnlich sieht, dass sogar wir auf Fotos manchmal zweimal hingucken müssen. Eben doch Verwandtschaft! Kar-mi saß bei Natascha auf der Wiese, entdeckte Geshe, stand auf und ging zielstrebig auf sie zu. Ein kurzer Nase-an-Nase-Kontakt, dann drehte sie sich um und ging wieder und ließ Geshe mit einem großen Fragezeichen im Gesicht stehen. Die sah ihr nach mit einem Blick, als wollte sie sagen: „Was war das jetzt? Wolltest du mich was fragen? Da hatte Kar-mi wohl wirklich auf Entfernung gedacht, da steht ihr Schwesterchen Milka. War sie aber nicht!

 

Außerdem lernte Kar-mi noch ihren kleinen Halbbruder Chimpo kennen, gerade 11 Wochen alt, ein Sohn von Papa „Junior“. Erfreulicherweise zieht der kleine Mann ganz in unsere Nähe, in den Nachbarort. Wir hoffen auf ein Wiedersehen! Und vielleicht, ja, vielleicht kann der kleine Mann dann nicht nur mit der großen Halbschwester spielen …

 

Sonntag 18.8.2013

 

Breitenau 2. Tag. Diesmal fuhr ich mit Milkas Sohn Bommel und seinem Herrchen und Frauchen nach Breitenau, da sich Bommels Besitzer über die Körung informieren und sich ansehen wollten, was von Bommel bei einer Körung verlangt würde. Bommel verhielt sich recht cool, freundlich und äußerst verträglich. Nur Frauchen darf sich nicht zu weit entfernen. Das ist wohl ein Erbteil seiner Oma Bya-ra. Er wurde auch von Fachleuten begutachtet, so auch von Irene Hass, die damals zur Wurfabnahme hier war und sich noch gut an den kleinen Dicken mit den Riesentatzen erinnern kann. Die Pfunde, die er zuviel hat, fielen neben den positiven Eigenschaften wie einem wunderschönen Kopf, leider unangenehm auf. Bommel wird auf Diät gesetzt. Es gibt jetzt grüne Bohnen! Mag aber sein, dass der Hormonchip, den er zwischenzeitlich hatte, noch nachwirkt. Bommel-Bilder werden nachgeliefert, wie auch weitere Fotos von diesem Tag in Breitenau. Am Vortag hatte ich es leider versäumt die große Kamera mitzunehmen, worüber ich mich jetzt ärgere.

 

Montag 19.8.2013

 

Milkas nächster Termin beim Tierarzt zur Deckzeitbestimmung. 11. Tag der Läufigkeit. Abstrich. Und nun war es soweit. Es waren kaum noch rote Blutkörperchen vorhanden. Der Tierarzt meinte, dass wir nicht mehr zu lange warten sollten mit unserer Fahrt zum Deckrüden. Ach, es war spannend.

 

Es passte! Ich hatte mich nicht geirrt, auch beim letzten Mal nicht, als Milka am 12. und 13. Tag gedeckt wurde und leider leer geblieben war, aus welchen Gründen auch immer. Bei ihrem ersten Wurf war sie am 13. Tag belegt worden und bekam 4 kräftige gesunde Welpen. Auch bei Oma Indra und Mama Bya-ra war der 12. Tag immer der richtige! Ich plante also für den kommenden Tag, den Dienstag, und verabredete mich mit der Besitzerin des Deckrüden.

 

Dienstag 20.8.2013

 

Die ganze Familie ging auf große Fahrt. Mein Mann und ich und die ganze vierbeinige Damentruppe, sogar das Ömchen musste mit. Wir hatten ca. 2 ½ Stunden Fahrt vor uns. Und nun will ich das kleine Geheimnis endlich lüften. Unser Ziel war der Ort Bönen.

Wunschdeckrüde Kar-mis Papa „X’Santi Lamleh von Nama-schu“.

Die Gründe für meine Wahl:

Nachdem Milka vor einem Jahr leer geblieben war wollte ich auf Nummer Sicher gehen und einen Rüden nehmen, der sein Geschäft versteht, ein Profi eben, der weiß was er tut, wie er es tut und wann. Und „X’Santi“, genannt „Junior“ ist ein absoluter Profi und hat gerade in letzter Zeit wieder tolle Würfe gebracht.

Ein weiterer Grund ist, dass die Welpen meines C-Wurfes, bei dem er damals in jungen Jahren schon der Papa war, alle total nett waren und es bei diesen 6 Welpen niemals Streitigkeiten gab. Natürlich werden bei einer Verbindung mit Milka die Gene wieder neu gemischt und man kann gerade in Punkto Charakter und Vererbung wenig vorhersagen. Bya-ra hatte sich damals Hals über Kopf in diesen Rüden verliebt. Da sprangen wirklich die Funken über. Und so ist es auch heute noch, wie wir festgestellt haben.

Grund Nr. 3 ist die irre Knochenstärke dieses netten Rüden, die Milka eben fehlt. Ein wichtiges Kriterium, eine der wenigen Schwächen von Milka, die ich es auszugleichen gilt.

Nicht zuletzt entscheidend, der Inzuchtkoeffizient der Verbindung. Hier bei 5 Generationen bei 0.

 

Wir fuhren gegen ca. 9 Uhr von zu Hause los, mussten zwischendurch auf einem Rastplatz kurz anhalten und das Ömchen umlagern. Indra fühlte sich in der Box im Kofferraum verlassen und verloren, weil sie die anderen Hunde und uns nicht sehen konnte. Sie dachte wohl das Auto fährt sie alleine durch die Gegend. Na, wer setzt denn eine süße Oma aus? Gegen Mittag kamen wir in Bönen bei Anke Peine an und unsere Damen durften erst einmal eine ganze Weile den Garten erkunden, sich lösen und entspannen. Sehr praktisch, wenn man den Garten in mehrere Bereiche unterteilen kann, was bei einer Menge von 15 Hunden aber auch nötig ist. Diese Ruhe dort und dass sich die Hunde so ungezwungen bewegen konnten, es war für mich wie Urlaub. Der Hügel auf der Wiese, wo so unzählig tolle Fotos von hübschen Tibetern entstanden sind, endlich hatte ich die Möglichkeit auch meine Mädchen dort mal zu fotografieren. Bilder folgen … Die Stimmung war super und irgendwann war es soweit, Indra, Kar-mi und Bya-ra wurden samt Herrchen ausquartiert und Milka erwartete ihren Lover. Sie hatte ihn schon singen hören. Wie zu erwarten war mochten sich die beiden auf Anhieb und drehten einige Runden im Garten. Die ersten Deckversuche missglückten. Das Wegstreichen der Haare mit Lanolin half und es klappte auf Anhieb. Milka machte keinen Mucks dabei, so dass ich es erst gar nicht glauben konnte. Beim Hängen ließen sich die beiden ewig Zeit, mindestens eine halbe Stunde. Milka wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Gut, dass wir beim Festhalten der beiden im Sommer bei wunderschönem Wetter ganz gemütlich auf dem Boden sitzen konnten. Im Winter hätte ich doch darum gebeten, dass die beiden sich vielleicht etwas eher getrennt hätten. Nach erfolgreichem Deckakt fand Milka sich selbst natürlich ganz toll und tat das auch laut kund. „Junior“ musste leider wieder ins Haus gebracht werden, damit wir meinen Mann und meine Mädchen vom Warten erlösen konnten. Inzwischen war auch das aktuelle Junior-Baby namens Khanpo mit von der Partie, das das Herz meines Mannes im Sturm eroberte. Milka betrachtete es, guckte sich ein Muster, interessierte sich nicht weiter dafür. Baby liebte die Oma, wie alle die Oma lieben, die ihre Kilometer im Garten schrubbte und über die jeder staunte, wie flott sie mit ihren 18 Jahren und fast 4 Monaten auf den Beinchen unterwegs ist. Und auch Bya-ra fand den Kleinen total süß und hätte gerne mit ihm gespielt, hätte er sie nicht frech angebellt, so dass sie etwas verunsichert war. Es gab zur Stärkung vor der Heimfahrt für uns Zweibeiner leckeren Kuchen. Auch wenn wir uns noch so wohl fühlten, irgendwann wurde es Zeit zum Aufbruch, denn es lagen noch einige Stunden Fahrt vor uns. Am nächsten Tag das gleiche Spiel noch mal! Bevor wir in Richtung Heimat starteten und nachdem meine Mädchen alle ins Auto verfrachtet waren, durfte ich noch die ganze Meute „von Nama-schu“ kennenlernen. Soviel Tibi-Gewusel ist einfach nur schön. Besonders ins Auge stachen mir Indras Halbgeschwister. Echte Jack-Kinder und etwas ganz besonderes! Jack ist unvergessen.

 

Mittwoch 21.8.2013

 

Milkas 13. Läufigkeitstag. Und Vollmond! Morgens Abfahrt zur gleichen Zeit. Diesmal hatten wir Indra gleich nach vorne gepackt, dafür war Bya-ra irgendwie unruhig ohne dass ich den Grund ermitteln konnte. Wir kamen wieder gegen Mittag in Bönen an und Wolfgang lief erst einmal mit der zeternden Bya-ra eine Runde durchs Feld, die aber mal wieder aus unbegreiflichen Gründen an mir klettete und ein ziemliches Affentheater veranstaltete. Seltsam! Am Vortag war sie total friedlich. Dass ihr Töchterchen gedeckt worden war, war ihr natürlich nicht entgangen. Nun wollte sie sicher auch. Zwar kastriert, aber eben durch und durch Zuchthündin und Mama ein Leben lang. Es verlief nicht alles ganz so idyllisch wie am Tag davor. Meine Mädchen durften erst einmal alle eine Weile im Garten laufen bis wir dann Indra in die kleine Hütte packten, sich Kar-mi und Bya-ra mit Wolfgang ins Auto verzogen. Kar-mi war total lieb, Bya-ra hörte man jammern. Milka wartete schon sehnsüchtig und endlich wurde er gebracht, ihr Liebster. Die beiden kamen gleich zur Sache, ohne viel Spielen und Rennen, denn es war ein heißer Tag und den Hunden merkte man es deutlich an, dass sie keine unnötige Kraft verschwenden wollten. So kamen sie auch irgendwie trotz intensiver Bemühungen nicht zu Potte. Hauptgrund aber war der Untergrund, der Boden, ob wellig, hügelig oder glatt. Junior ist mit seinen 40 cm kein allzu großer Rüde und braucht ein Höckerchen, um die 39 cm große Milka perfekt zu erwischen. Aber die beiden wussten sich zu helfen und suchten sich geeignete Stellen im Garten, wo es etwas hügelig war. Die Versuche im gepflasterten Hof blieben erfolglos. Sie kamen so richtig nicht in die Pötte, die beiden. Aber Aufgeben wollten sie natürlich auch nicht. Sie bemühten sich redlich und schließlich wurden diese Bemühungen auch belohnt. Im Gebüsch hörten wir Milka quietschen und eilten zu Hilfe. Diesmal waren sie gnädig mit mir. Ich musste nur 20 Minuten am Boden kauern und Milkas Köpfchen halten, da sie sich wohl am liebsten hingelegt hätte. Es war ja auch so warm. Ein richtig schöner Sommertag. Immerhin hatten die zwei einen Platz im Schatten gewählt. Prima! Es hatte noch einmal geklappt. Dass Milka nach beiden Deckakten einen Sprung ins kühle Nass wagte – Sie ist eben doch eine echte Wasserratte – um sich zu erfrischen, machte mir erst später Sorgen, sollte aber nicht bedenklich sein, wenn man sich mit Literatur über Hundezucht beschäftigt und auf die Erfahrungen von Fachleuten vertraut. Es gab auch an diesem Nachmittag wieder einen leckeren Kuchen. Ja, so kann man es gut aushalten. So kommen wir gerne täglich zum Decken.

 

Kar-mi durfte ihren Papa nun auch endlich kennenlernen und es wurden einige Fotos von den beiden geschossen. Auf Zärtlichkeiten von seiner Seite war sie allerdings nicht gut zu sprechen. Dafür aber Bya-ra umso mehr. Sie traf ihn nur kurz und flippte völlig aus vor Begeisterung. Natürlich liebt sie Rüden generell und Tibet-Terrier insbesondere. Aber ihre Reaktion, wie sie um ihn herumwirbelte, sah stark nach Flirt aus – oder mehr – und ich würde mich nicht wundern, wenn sie ihn wieder erkannt hätte oder sich zumindest wieder neu in ihren Traumprinzen verliebt hat. Der Funke sprang sofort über. Genau wie damals an Weihnachten 2005, als er plötzlich vor ihr stand nachdem sie Juniors Papa Tschumar hatte abblitzen lassen. Richtig romantisch! Ja, ich liebe ihn auch und deshalb habe ich mich auch diesmal für ihn entschieden. Er ist so herrlich kompakt und hat einen Wahnsinns-Knochenbau. So richtig zum Knuddeln. Sein Temperament und seine lustige Art hat er an Kar-mi weitergegeben. Und er ist ein kleiner Charmeur den Mädels gegenüber.

 

Danke, Anke, für die beiden tollen Nachmittag. Wir kommen gerne wieder! Gerne auch mit Baby.

 

Aber jetzt heißt es erst einmal abwarten. Das Brüten beginnt. Wenn ich Milka so ansehe, dann hätte die auch heute nichts gegen ein weiteres Date gehabt.

 

Fotos folgen. Ich hoffe dass ich wenigstens eines der vielen Hochzeitsfotos vorab schon irgendwie hier einstellen kann. Vielleicht kann ich die Technik überlisten.

 

 

 

 

 

14. August 2013

Wir haben ein heißes Mädchen

 

Milka ist seit letztem Freitag heiß. D.h. heute ist der 6. Tag der Läufigkeit. Übermorgen und am Montag geht’s zum Tierarzt zur Deckzeitbestimmung, denn diesmal möchte ich mich nicht nur auf meine Beobachtungsgabe verlassen, sondern auch auf die des Tierarztes. Ich gehe davon aus, dass wir Mitte der kommenden Woche mit Milkas Hochzeit rechnen können.

 

Einen Ersatz für meinen in Rente gegangenen PC habe ich bisher immer noch nicht, denn es kam noch schlimmer und wir konnten nicht mal per Internet nach einem neuen Gerät suchen. Knapp eine Woche waren wir ohne Festnetz und Internet. Wie sehr man doch auf all das inzwischen angewiesen ist, wie abhängig man ist, merkt man erst, wenn es fehlt. Dank Smartphone war ich noch halbwegs fähig zu kommunizieren. Das meiste läuft eben doch inzwischen über das Internet bei uns. Und wenn man nicht mal mehr Zugriff auf seine Daten hat, dann geht auf einmal nicht mehr viel.

 

Auf Grund der beschriebenen Probleme kann ich im Moment auch nicht mit Fotos dienen. Wird alles nachgereicht. Ich bin froh, dass ich wenigstens das Wichtigste am PC meines Mannes bearbeiten kann.

 

 

 

6. August 2013

PC im Eimer!

 

Mein PC hat den Geist aufgeben und es wird eine Weile dauern bis Ersatz gefunden und aktiviert ist.

 

Vorübergehend bin ich nur über Telefon (Festnetz) und Smartphone (Da auch per mail, skype oder whatsapp) erreichbar.

 

Milka war gestern zur Augenuntersuchung. Alles bestens!

 

Nun warten wir auf die Läufigkeit, mit der ich Ende August/Anfang September rechne.

 

Der Countdown läuft!