30. August 2014

So schnell kann’s gehen

 

Und ruckizucki hat Mon-sha einen Hormonchip. Aus und vorbei für die Kronjuwelen. Verabschiede dich schon mal langsam von allem, was so einem kleinen Mann heilig ist, Mon-sha! Der Waldspaziergang Mitte der Woche mit meinen beiden wilden Jungs dürfte vorerst der letzte gemeinsame gewesen sein, so wie sie sich danach benommen haben.

 

Ich weiß, ich schreibe in Rätseln. Also ganz vorn vorne:

 

Nachdem die Spaziergänge Anfang der Woche mit Yeshi und Mon-sha so super verliefen, setzte ich am Mittwoch noch eins drauf und wollte den beiden was Gutes tun und eine etwas längere Tour kreuz und quer, über Stock und Stein, bergauf, bergab durch den Wald unternehmen, und zwar dort, wo uns nicht ständig Biker & Co. über die Füße fahren. Ich kenne da ein sehr idyllisches auf einem Hügel gelegenes Waldstück, eine meiner Lieblingsstrecken, die ich gerne mit Gesar, Indra und Bya-ra gelaufen bin. Ich wollte meinen Jungs was gönnen und habe dafür leider die Quittung bekommen. Sie drehten im Wald total auf, beide hatten Freilauf, durften durch Matsch und Schlamm toben und rennen und in einem großen Schlammloch baden gehen. Was gibt es schöneres für einen Hund? Die beiden sahen aus wie die Wildschweine und als wir auf dem Rückweg tatsächlich an einem Wildschweingehege vorbei kamen, war ich nahe dran, meine zwei tibetischen Vertreter dieser Gattung einfach über den Zaun zu werfen. Sie wären unter den Ferkeln gar nicht weiter aufgefallen. Mon-shas Zerren an der Leine war wieder eine Katastrophe, unbekannte Wegstrecke, fremde Gerüche, Feuchtigkeit, die alles noch intensiver duften lässt und die Jungs verrückt macht und am Ende auch mich. Ich glaube auf den letzten Metern stand ich selbst total unter Strom, denn an ordnungsgemäßes bei-Fuß-gehen, wenigstens mal einige Meter, war nicht zu denken. Yeshi schaute mich dabei immer wieder fragend an, so als wollte er sagen: „Warum schimpfst du denn? Schau mal, ich mach es doch richtig!“ Er spürt auch, dass Mon-sha mich zurzeit sehr herausfordert und dass ich gerade selbst keine gute Phase habe und sicher will er mir nur helfen und versucht die Verantwortung zu übernehmen. Als wir nach Hause kamen, die beiden ihre Unterbodenwäsche in der Badewanne hinter sich hatten und so nass wie sie waren durch die Wohnung tobten, gingen sie wohl etwas zu weit dabei, so dass sie sich richtig böse in die Wolle bekamen, ich sie trennen musste und dabei selbst etwas abbekam. Da war es vorbei mit der Freundschaft. Später eskalierte es nocheinmal, obwohl ich die beiden getrennt hatte, Yeshi im Garten, Mon-sha auf der Terrasse. Aber irgendwie schaffte es Mon-sha mal wieder das Absperrgitter zu überwinden, in einem Moment, als ich an der Haustüre die Barf-Lieferung abnahm. Prost Mahlzeit! Das hätte ich jetzt nicht auch noch gebraucht.

 

Die unangenehmste Nebenwirkung bei dem ganzen Tohuwabohu von einer vergitterten Wohnung und getrennten Hunden ist, dass Yeshi jetzt anfängt jeden Rüden anzugehen, der in etwa ins Tibi-Schema passt. Vorbei das entspannte Spazierengehen mit einem netten verträglichen Hund. Er läuft durch den Garten wie ein Pascha. Und plötzlich will er sich mit Rüden messen, mit denen er vor kurzem noch gespielt hat. Er möchte seine Muckis zeigen. Klarer Fall von Tibi-Größenwahn.

 

Meine Jungs hassen sich nun nicht abgrundtief, aber ich muss im Stand-by-modus daneben stehen, wenn sie zusammen sind. Aus einem kleinen Spiel wird jetzt ganz schnell Ernst und ich muss die ersten Ansätze im Keim ersticken, sonst ist es nicht mehr regelbar. Ich habe wirklich keine Lust x-mal am Tag dazwischen zu gehen und die beiden zu trennen, denn irgendwann erwischt es mich dabei mal schlimmer und dann haben wir hier richtig Spaß. Na ja, den haben wir so auch schon. Jeder kleine Kampf würde die beiden auch noch mehr hochschaukeln, denn es deutet nichts darauf hin, dass es Sinn machen würde darauf zu warten, dass sie es austragen und dadurch regeln könnten. Sie sind gleich stark – Mon-sha ist inzwischen auch nicht mehr das zarte Baby. Er hat gut zugelegt und er ist nicht bereit sich zu unterwerfen, was er aber tun müsste, damit Ruhe einkehrt, denn Yeshi ist ein Alpha-Typ und Chef, wenn Mama es zulässt.

 

Fotos von der Wildschwein-Wanderung:

 

26. August 2014

Ur-Oma, die Jungs und mehr

 

Danke, danke, danke! Ur-Ömchen geht es etwas besser. Zumindest vorerst. Der Zustand wurde unerträglich für Mensch und Tier. Es plagte mich mein Gewissen. Indra ist zu fit und zu wach, um sie zu erlösen. Da ist noch zuviel Lebenswille. Aber diese ständigen Hilferufe haben mich langsam mürbe gemacht. Gestern kam die Rettung, eigentlich mehr zufällig, während eines Telefonats mit der Tierheilpraktikerin, bei dem es eigentlich um mich und meinen Infekt ging, den ich mir gefangen habe und weshalb ich Rat suchte. Im Hintergrund das permanente durchdringende „Hupen“ von Indra und prompt die Empfehlung der THP: „Arsenicum album gibt Ruhe und Gelassenheit in der letzten Lebensphase.“ Und es wirkte umgehend. Ich war selbst überrascht, obwohl ich selbst schon damit positive Erfahrung gemacht habe. Indra ist wieder richtig gut drauf, ist innerlich total ruhig, schläft die Nacht durch und schreit wieder wie gehabt freundlicherweise erst eine Stunde vor der Fütterungszeit. Arsenicum album sagt man nach, dass es selbst findet, was repariert werden muss. Natürlich kann man eine Oma nicht runderneuern, aber vielleicht gab es auch bei ihr etwas akutes, was Schmerzen verursacht hat, die das Mittel behoben hat. Ich bin soooo froh. Ein megagroßes Dankeschön an meine Tierheilpraktikerin Martina Fickert. Sie hat Indra die Freude am Leben zurückgegeben. Ich sehe es an ihren Augen. Sie leuchten wieder.

 

Ja, liebe Leute, mich hat’s erwischt. Ich hatte letzte Woche etwas mehr Stress als ich vertragen kann und war wohl dadurch anfällig. Das ist die erste Erkältung seit Jaaaahren und noch liege ich im Clinch mit Bazillus & Co. So leicht lasse ich mich nämlich nicht klein kriegen.

 

Mon-sha und sein Hinkebein

 

Das Hinken hat deutlich nachgelassen und kommt nur noch sporadisch vor. Manchmal direkt nach dem Spielen, aber nur für kurze Zeit. Traumeel sollte ich nicht weiter dauerhaft geben, riet mir die THP, da es sonst sein kann, dass das Hinken auf dem aktuellen Stand bleibt. Es gibt in der Homöopathie die Gefahr der Arzneimittelprüfung, wenn man die Mittel prophylaktisch einsetzt. Es würde zu weit führen, dies jetzt näher zu erläutern. Also Traumeel nur noch bei Bedarf, stattdessen aber Silicea-Schüsslersalz, Lecithin, Kieselerde und Grünlippmuschel als Nahrungsergänzung.

 

Die wilden Jungs

 

Inzwischen drehe ich die vormittägliche große Runde mit beiden Jungs zusammen. Und siehe da, es läuft fast ohne großes Leinengezerre ab. Beide sind tatsächlich fähig anständig neben mir Fuß zu gehen. Nicht gerade auf den ersten Metern, aber wenn der erste Dampf abgelassen und vor allem die ersten großen und kleinen Geschäfte erledigt und beide durch den Wald oder über die Wiese gefetzt sind, dann können sie durchaus manierlich neben mir herlaufen. Wer hätte das gedacht? Ich konnte die beiden sogar zweimal aus dem Freilauf heraus zu mir rufen, als Jogger den Weg entlang kamen. Meine Jungs wurden sehr gelobt, weil sie so brav am Wegrand saßen und die Jogger passieren ließen. Kunststück – ich hatte die Leckerlis in der Hand. Soweit die positiven Erkenntnisse. Eines fällt aber auf, und zwar zeigt Mon-sha jetzt Ansätze von Verhaltensweisen, wie von seiner Familie beschrieben. Durchaus noch regelbar und mit einer kurzen klaren Ansage sofort zu stoppen. Aber bleibt es dabei oder wird noch mehr daraus und artet es vielleicht irgendwann aus? Man muss ihm auf jeden Fall mit Ruhe begegnen und darf sich von seiner Hektik nicht anstecken lassen. Dieses Dagegengehen in Form von „in die Luft schnappen“ macht er immer, wenn er überdreht ist. Genau wie er dann auch zu Yeshi zu grob wird und dieser ihn verständnislos anschaut und sogar bei mir Schutz sucht oder anfängt Mon-sha wegzuschnappen, weil er diese Art von grobem Spiel nicht mag. Heute Abend kurz vor dem Füttern leistete sich Mon-sha noch einen Fehltritt, der mich sehr nachdenklich werden ließ. Immer wenn der Australien Shepherd Rüde durch unser Treppenhaus läuft, was den Ohren unserer Hunde natürlich nicht entgeht, zumal man auch durch die verglaste Wohnungstüre einen merkwürdigen Schatten sieht, schlägt Mon-sha an. Mon-sha stand grummelnd direkt hinter der Türe und ich muss mich selber rügen, denn ich habe ihn zuletzt zu oft gewähren lassen, wenn er brummelte und bellte. Als ich heute eingreifen wollte, schnappte Mon-sha nach mir, vermutlich ohne Nachzudenken, rein emotional. Er ist kein Kopftyp wie Yeshi und agiert ohne zu Überlegen. Wo seine Grenzen sind hätte er natürlich schon als Welpe lernen müssen. Dies bei einem Hund während der Pubertät nachzuholen ist eine Aufgabe, der man sich gewachsen fühlen muss. Besser noch, man muss so viel Erfahrung und Souveränität mitbringen, dass man sich sicher ist, diesem Hund ein Hundeleben lang gerecht werden zu können. Ich weiß, dass es genug Hundeliebhaber mit entsprechender Erfahrung gibt, die bereit wären sich dieser Aufgabe stellen. Wenn ich ihn so beobachte denke ich auch nicht, dass eine Kastration eine entscheidende Wende bringen würde, aber vielleicht doch etwas weniger Aggression, wenn es um Nebenbuhler im eigenen Revier geht. Wobei Mon-sha im Gegensatz zu Yeshi viel offener und positiver auf andere Hunde zugeht und es manchmal damit leichter hat als Yeshi, der mehr Unsicherheit zeigt. So … genau soooo waren die beiden schon als Welpen. Nur diesen Aussie, den konnte er schon als Baby nicht leiden.

 

Mon-sha heute auf dem Heimweg vom Spaziergang, nass vom Regen und vom Toben mit Yeshi im Wald, schaut nach einem kleinen Kälbchen:

24. August 2014

Mon-sha und das Rudel aktuell

 

Unser Mon-sha scheint echt ein bisschen spielsüchtig zu sein. Er würde 24 Stunden rund um die Uhr spielen, wenn man ihn ließe. Und wenn die anderen Vierbeiner keine Lust mehr haben, dann wirft er uns seine Spielsachen wie Stoffhantel oder Bällchen vor die Füße: „Los! Spiel!“ Er braucht ein Rudel von 30 Hunden, damit er immer wieder ein neues Opfer findet, wenn er die anderen alle platt gespielt hat. Der verrückte Kerl hat keinen Ausschalter, wenn er so drauf ist. Jedenfalls fährt er nicht von selber runter, sondern nur mit Ansage. Man muss ein klein wenig nachhelfen. Manchmal hilft schon einfaches Ignorieren. Dieser kleine Hund spielt absolut mit jedem, den er trifft, egal ob weiblich oder männlich, groß oder klein und hat wohl eine lustige unbekümmerte Art, womit er sogar Schlafmützen aktiviert. Gestern waren wir bei Milkas Freund, dem Labrador Lolle, bei dem meist nach drei Hüpfern der Spielbedarf gedeckt ist. Mon-sha scheint er sehr zu mögen, mehr noch als Yeshi, den er von Kleinauf kennt. Und Lolle, der eher ein gemütlicher ist, taute richtig auf.

 

Meine Analysen, was das Gerangel und die merkwürdigen Spiele im kleinen Tibi-Rudel angeht, muss ich neu überdenken, denn seit vorgestern knöpft sich Milka vermehrt Mon-sha vor und nicht mehr Yeshi. Also ist sie doch immer noch in ihrer Mama-Funktion aktiv oder als Rudelführerin. Es ist mir auch nicht entgangen, dass Mon-sha sich in den letzten Tagen mehr rausnimmt. Insofern scheint Milka die Situation doch schneller zu erfassen als ich, was kein Wunder ist, denn sie beherrscht die Hundesprache schließlich perfekt und sieht auch Feinheiten, die mir verborgen bleiben. Heute früh aber, bei der ersten Fütterung, waren sowohl Milka wie auch ich machtlos, als sich die Jungs dermaßen in die Wolle gerieten. Grund war Yeshis Futterneid. Einer seiner wenigen Schwachpunkte. Nobody is perfect. Immer muss er seine Nase in die Näpfe der anderen stecken, wenn sein eigener leer ist. Sind alle fertig, ist das kein Problem, dann darf gewechselt werden und jeder nachschauen, ob die anderen vielleicht noch einen Krümel vergessen haben. Nun hat aber Mon-sha – ehemals Mäkeltibi – einen Heißhunger entwickelt und zum ersten Mal wehrte er sich dagegen, dass eine fremde Nase in seinem Napf schnüffelte. Da ging es richtig zur Sache. Es flogen die Fetzen. Nichts passiert. Kein Blut geflossen. Aber ein Warnschuss!

 

Milka findet jetzt immer mehr Gefallen am Agility. Es hat bei ihr „Klick“ gemacht und man sieht die Veränderung und die Fortschritte. Sie beginnt den Parcours alleine zu laufen, löst sich von mir und läuft mir nicht mehr nach, sondern weiß, dass es darum geht die Hindernisse zu überwinden, um belohnt zu werden. Es ist jetzt richtig Zug drin. 8 Hindernisse in Folge schaffte sie gestern in vollem Lauf! Zuerst das ungeliebte Hindernis, die „Bürste“, ein weiterer Sprung, durch den in U-Form gelegten Tunnel, weiter um die Kurve und mit viel Schwung über die A-Wand, Sprung, Wendung in die andere Richtung, Sprung, durch den langgestreckten Tunnel und zum Schluss noch einmal ein Sprung. Super! Und sie rennt, meine Maus! Ich habe nachts noch davon geträumt. Demnächst bietet der Verein einen „Tag der offenen Tür an“, bei dem wir zum ersten Mal vor Publikum laufen dürfen/sollen. Ich fürchte nur, dass Milka bis dahin heiß ist. Mit meiner Entscheidung pro Agility habe ich mir natürlich noch mehr Pflichten aufgehalst, denn als Vereinsmitglied kommen demnächst die Arbeitsdienststunden auf mich zu.

 

Vielleicht alles ein bisschen viel, denn neben Ausstellungen, Ringtraining, Hundeschule, Agility, aufwändiger Fellpflege und Spaziergängen … Ach, wenn es nur das wäre … gibt es eben auch noch ein anderes Leben und ich kann nicht alles schleifen lassen. Das habe ich schon viel zu lange getan. Praktisch seit Milkas Schwangerschaft vor einem Jahr. Dazu gibt es gerade gravierende psychische Belastungen um Haus und Familie, die ich nicht mehr verdrängen kann. Es holt mich alles ein. So langsam geh ich am Stock. Ich schlafe kaum noch. Mon-sha ist wirklich ein netter Hund und hat nichts Böses an sich, aber er kann sehr anstrengend sein und braucht jemanden, der sich intensiver und gezielt mit ihm beschäftigen kann, als ich zurzeit, oder auch ein vierbeiniger Anführer, der ihm zusätzlich deutliche Grenzen aufzeigt und als Vorbild dient, gerade wenn es darum geht sich hinzulegen und zu entspannen. Vielleicht macht ihn auch die derzeit heiße Hündin in der Nachbarschaft etwas verrückt. Er ist fit und vital und durchaus arbeitswillig und reagiert inzwischen gut auf Leckerchen. Schade, dass er immer noch zeitweise hinkt. Vielleicht würde Agility seinem triebigen Wesen gut tun. Mon-shas Hinken (vorne rechts) wechselt ständig. Zwei Tage war gar nichts davon zu bemerken. Gestern humpelte er wieder und ich meine es hätte beim Spielen angefangen. Heute ist es wieder völlig verschwunden. Mit 2 x täglich Traumeel und 1 x am Tag Grünlippmuschel ins Futter scheinen wir es gut im Griff zu haben. Selbst die Spaziergänge von 45 Minuten hatten nicht geschadet.

 

Ömchen bereitet uns Kummer und Sorgen und ich habe Angst, dass ich in Kürze eine traurige Entscheidung treffen muss. Sie ruft zu oft und immer dieser Klagelaut, wie ein Hilferuf. Und dabei ist dieser kleine Hund von der Herzinsuffizienz mal abgesehen nicht ernsthaft krank, nur steinalt. Aber die vielen Alterswehwehchen machen ihr das Leben von Tag zu Tag schwerer. Sie wird immer wackliger, dünner und schwächer, das Augenlicht lässt immer mehr nach, oft findet sie den Weg zurück auf ihr Kissen nicht mehr und läuft etwas orientierungslos Kreise im Zimmer. Auf ihr Futter wartet sie bereits Stunden vor der offiziellen Fütterungszeit und das mit Nachdruck. Trotz des hohen Alters scheint ihr nichts zu entgehen, was sich im Haus abspielt und sie meldet sich in den ungünstigsten Augenblicken mit ihrer durchdringenden Stimme. Ich hoffe dies ist nur eine Phase, aber ich fürchte es wird in naher Zukunft noch richtig unangenehm. Dass sie mich auch nachts mehrere Stunden wachhält gehört wohl zu den Vorboten und ich möchte gar nicht wissen was auf mich zukommt. Ich habe nur den Wunsch, dass es schnell geht und dass mir erspart bleibt, dass ich eine Entscheidung treffen muss. Bitte bloß das nicht!

 

Die momentane Situation mit Vernunft betrachtet betrübt mich sehr, denn unter den gegebenen Umständen wird es im nächsten Jahr wohl kaum Welpen bei uns geben, es sei denn es geschieht ein kleines Wunder. Man muss wissen, wann man die Grenze der Belastbarkeit erreicht hat. Und bei mir ist sie deutlich überschritten.

 

Wir suchen daher weiter dringend nach einem passenden Zuhause für Mon-sha!!!

 

Neue Fotos von Mon-sha, von Ömchen Indra und die versprochenen Naturfotografien aus meinem Wildwuchs-Garten: 

22. August 2014

Das war ein ganz anderer Tag

 

Angefangen hat der Tag gestern indem er etwas später als normal begonnen hat, denn Frauchen und die Hundis hatten verschlafen. Und damit war alles auf den Kopf gestellt. Den Rest erledigte das Ömchen noch.

 

Verspätetes Frühstück für die Vierbeiner und automatisch auch eher ein Spät- als ein Frühstück für mich, dazu noch mit Unterbrechung, da Mon-sha, obwohl er vorher genug Zeit hatte sich draußen zu lösen, mitten zwischen meinem Brötchen und Tee einfiel, dass etwas ganz dolle drückte. Schnell raus mit ihm, aber der danach normal fällige Spaziergang war nun erst mal nicht so dringend, so dass ich eigentlich zuerst eine Runde mit Yeshi und Milka laufen wollte. Doch Yeshi hatte scheinbar gar keine Lust und machte keine Anstalten sich zu erheben. Offensichtlich hatten wir alle ein Motivationstief. Na gut, wenn die Jungs keine Lust haben, ist das eine gute Gelegenheit meine Zeit ihrer Mami zu widmen, die sowieso viel zu kurz kommt durch die beiden Jungspunde. Erschwert wurde das Gassigehen mit Milka und fiel daher etwas kürzer aus, als ich es mir gewünscht hätte, durch eine etwas hektische und aufgeregt Kreise drehende Ur-Oma Indra, die sich auch lautstark bemerkbar machte. Ausgerechnet an diesem Tag wäre Milka gerne ausgiebig gelaufen und, was sehr verdächtig ist, sie wollte unbedingt Richtung Labbi-Freund Lolle. Ein untrügliches Zeichen, dass etwas im Busch ist in Sachen Läufigkeit. Lange kann es nicht mehr dauern. Außerdem ist sie soooo schmusig. Nachts kuschelt sie sich in meine Kniekehlen. Ich musste Milka leider enttäuschen und konnte den Spaziergang nicht ausdehnen, denn wir mussten uns beeilen, um schnell wieder nach Hause zu kommen, Ur-Ömchen gerecht werden und sie in den Garten bringen. Die ganze Bande natürlich mit dabei. Den Jungs schien dies gestern als Belustigung völlig zu genügen. Ömchen drehte auch im Garten seltsame Kreise. Und dabei fiel mir auf, dass sie vorne humpelte. Mon-shas Hinken war in den letzten 2 Tagen ebenfalls verstärkt aufgetreten, aber seit gestern plötzlich ganz verschwunden. Hat es nun Indra übernommen? Die Zeit raste, obwohl wir gar nichts weiter unternommen hatten, auch im Garten keine Spiele, keine Übungen und auch kein Home-Agility. Mon-sha lag faul auf der Terrasse und Yeshi im Garten auf dem Rasen. Er kaute wieder mal Äste wie ein Besessener und buddelte Löcher. Ich hatte das Gefühl alle, auch ich, brauchten etwas Ruhe und ich entschied mir selbst einige freie Minuten zu genehmigen und etwas für mich zu tun, indem ich mit der Kamera den Garten durchstreifte auf Motivsuche. Das hatte ich mir schon lange nicht mehr gegönnt und vielleicht vermissen sogar einige Tagebuchleser meine Garten- und Naturbilder. Natürlich reiche ich diese noch nach, sobald etwas Luft ist zwischen all den Terminen mit und ohne Hunde. Ausnahmsweise habe ich gestern mit den Jungs einen Abendspaziergang unternommen, wozu ich eigentlich sonst nie Zeit habe, weil nach rund-um-die-Uhr Hunde-Hunde-Hunde auch ein paar wenige Stunden für den Haushalt eingesetzt werden müssen, vor allem das abendliche Kochen nebst anschließender Chaos-Beseitigung in der Küche. Zeit hatte ich genau betrachtet auch gestern nicht, wollte aber gerne den fehlenden Morgenspaziergang ersetzen. Mein schlechtes Gewissen hatte sich gemeldet.

 

Heute früh lief ich mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch. So langsam wird alles zuviel. Indra hatte die halbe Nacht – genauer gesagt bis 3.30 Uhr vor sich hin geweint und herzzerreißend gerufen. Mir ist wesentlich lieber, wenn sie schimpft! Ist das jetzt doch Demenz? Sie fand keine Ruhe. Das Altersherz verursacht allerdings auch derartige Symptome. Sie tat mir so leid, aber ich fand zuerst die Ursache nicht und konnte daher auch keine Abhilfe schaffen. Erst als sie ein großes Geschäft gelegt hatte und ich dieses beseitigt hatte, dazu noch ihr Kissen ausgetauscht, dass nass geworden war, fand sie Ruhe. Ich allerdings nicht. Nun war ich hellwach und tausend Dinge beschäftigten mich in Gedanken und ließen mich nicht schlafen. Ein Wunder, dass ich heute trotzdem so fit war und mit den Jungs – heute wieder jeder einzeln und Mon-sha meinen Rücken schonend an der Schleppleine – über zwei Stunden gelaufen bin. Eigentlich schon wieder viel länger als geplant, aber wenn man andere Hundehalter trifft, Erfahrungen austauscht und meine Jungs wen zum Spielen finden, dann wird aus einer kurzen Runde doch eine größere Tour. Zu Hause angekommen ließ ich die ganze Meute in den Garten und offensichtlich hatten meine Buben noch nicht genug, denn im Garten ging die Post ab und es wurden Runden um Runden gedreht. Besonders Mon-sha war heute extem quirlig und aufgeweckt und es war so ein Hauch von dem zu erleben, wie seine Familie die kritischen Tage beschrieben hatte. Viel hecheln und ein absolutes Dagegen gehen, wenn er etwas nicht möchte. Er hatte das Fell voll Kletten, weigerte sich aber sich auf die Schnelle bürsten und kämmen zu lassen und zeigte seine Zähnchen. Aber hallo! So schnell konnte er gar nicht gucken, wie er sich auf dem Kämmtisch wiederfand. So ein Pimpf! Bis er mich beeindrucken kann, muss er aber noch etwas wachsen. Ich überlege gerade, ob ich bei ihm die Proteine runterfahren sollte und das Fleisch mit mehr Kohlenhydraten wie Kartoffelbrei oder Reis ergänzen. Zuviel Obst und Gemüse wäre nicht gut, da es den Magen übersäuert. Mon-sha dreht gerade etwas sehr auf. Ich bilde mir ein, dass sich schon Muskulatur an seinen Beinen (oben) gebildet hat. Da müsste aber mal wer einen Blick draufwerfen, der ihn nicht täglich vor Augen hat, z.B. die Physiotherapeutin. Einer der vielen Termine, die in absehbarer Zeit anstehen.

 

Fotos gibt’s heute keine, da ich sie noch nicht auf den PC überspielt habe. Abends ist nicht mehr viel los mit mir. Ich fall hundemüde ins Bett. Eigentlich müsste ich mich aufraffen und Hunde bürsten, denn der Herbst hält Einzug und damit auch ganz bestimmt die Unterwolle.

 

20. August 2014

Das Nachhausekommen und mehr

 

So sieht es in unserem Chaoten-Hundehaushalt aus, wenn ich mit drei von sechs „Wildschweinen“ vom Waldspaziergang zurückkomme:

 

Ich habe kaum die Wohnung betreten, schon klingelt es an der Tür. Die Post. Nur leider nichts für mich dabei. Aber die Postboten haben es immer eilig, und ich kann schließlich nicht hexen, stehe hier ja sozusagen noch in „Hut und Mantel“. Meine zwei Jungs mit Kondensstreifen im Fell am hinteren Ende, und dazu Pfoten, als hätten sie den Wald umgegraben, ab in die Wanne, danach wildes Toben durch das Wohnzimmer, nebendran erschallt in Lautstärke für Schwerhörige Ur-Ömchens glockenhelle Feldwebelstimme: „Wo bleibt mein Mittagessen?“ Meine Schuhe sehen ähnlich aus, wie die Pfoten der Jungs. Die beiden haben mich theoretisch und praktisch mit all ihren jugendlichen Kräften durch Schlamm und Matsch gezogen. Milka hat das frische Barf entdeckt, das gerade von meinem Schwiegersohn gebracht wurde, und folgt ihm unauffällig, bis die Wochenration zu ihrem äußersten Bedauern im Kühlschrank bzw. in der Gefriertruhe verschwindet.

 

Dachte ich doch heute, ich schnapp mir mal wieder die Jungs und lass sie durch den Wald toben, trotz Mon-shas Hinkebein, denn der Bub hat Power ohne Ende und die muss einfach mal raus. Aber wenn ich schon mal denke … Die Ferienzeit ist so gut wie vorbei und das warme Wetter ebenfalls, ein Hauch von Herbststimmung zieht ins Land und …? Es wimmelt vor Menschen mit Körben, die selbst im entlegensten Eck des Waldes nach Pilzen suchen, von Leuten mit zum Glück freundlichen Hunden und von weniger netten Bikern, die uns platt fahren wollen. Sogar ein Auto, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hatte, bog im Wald um die Ecke und ich hatte eigentlich meine Hunde noch gar nicht fertig eingesammelt, was den Fahrer aber nicht davon abhielt, relativ schnell an uns vorbei zu düsen. Komisch, dass ich nach dem stressigen Spaziergang immer noch gut drauf war. Zumindest Milka ist derzeit zuckersüß und hat permanent ein Lächeln auf den Lippen. Ob das Agility doch so viel bewirkt?

 

Indras Herbst

 

Der Herbst des Lebens, die letzte Phase dürfte sich bei ihr dem Ende zuneigen. Sie wird immer wackliger, hat sich aber dank dem Wetterwechsel und den angenehmeren und oma-freundlichen Temperaturen wieder aufgerappelt. Sie ist eben doch eine „Oma-Unverwüstlich“! Trotzdem haben wir bei der Akupunkturbehandlung eine Entscheidung getroffen und Oma nochmal richtig hochgepuscht und letzte Kräfte mobilisiert, damit es ihr in ihren letzten Tagen – Wochen – Monaten (?) – noch gut geht und die vorhandene Lebensqualität (Fressen, Trinken, Schlafen, durch den Garten tappern und schnuppern, der Kontakt zu ihrer kleinen vierbeinigen Familie und uns) noch erhalten bleibt. Wir wollen kein Dahindämmern!!! Der Abschied, wenn es dann soweit ist, sollte sich nicht lange hinziehen. Es grenzt wirklich an ein Wunder, denn dieser Hund hat seit Jahren eine Herzinsuffizienz, bei der es im Stethoskop nur so kracht und scheppert, und seit geraumer Zeit auch Wasser in der Lunge. Unfassbar! Unser Kommando-Ömchen …

 

Mon-shas Vermittlung …

 

… schleppt sich so dahin. Anfragen von Interessenten gibt es durchaus einige, wovon aber nur zwei meiner Ansicht nach geeignet erscheinen und im Endeffekt es nun so aussieht als würde sich alles auf eine Familie im Münsterland konzentrieren, vorausgesetzt wir sind uns sympathisch und Mon-sha versteht sich mit der Hündin. Immerhin findet er dort eine Spielpartnerin, was mir so wichtig ist. Und auch der Rest klingt gut! Noch scheue ich mich die Werbetrommel allzu sehr zu rühren, da das Problem des Hinkebeinchens ein Unsicherheitsfaktor ist. Auch wenn es sich nach Meinung von Fachleuten um harmlose Wachstumsschmerzen handelt, die sich verflüchtigen, sobald das Wachstum abgeschlossen ist, gibt es aber kein offizielles Beweismaterial. Selbst Röntgen bringt meist bei den berühmten Wachstumsschmerzen bei Junghunden nichts. Die Hunde werden x-mal für teures Geld geröntgt und zu finden ist absolut nichts. Deshalb möchte ich warten bis Mon-sha 1 Jahr alt ist und wie alle meine Hunde auf Hüftgelenksdysplasie untersucht wird und dazu ohnehin in Narkose gelegt werden muss. Es sind ja nur noch 2 Monate bis dahin! Solange das erste Treffen mit der Familie aus dem Münsterland noch nicht stattgefunden hat und wir nicht wissen, wie die beiden Hunde harmonieren, hängt Mon-sha weiter in der Luft. Er mag eigentlich alle Mädchen. Daran sollte es von seiner Seite eigentlich nicht scheitern. Mon-sha wird jetzt immer schmusiger. Vielleicht liegt es am Wetter und daran, dass es kühler geworden ist. Er lag sonst nachts immer an der Balkontüre auf den kühlen Fliesen. Seit neuestem hat er ein Plätzchen neben meinem Bett. Er mag durchaus kuscheln und schmusen, auch gerne auf dem Schoß sitzen und sich anlehnen und streicheln lassen. Überhaupt scheint er genauso viel Vertrauen zu uns Menschen zu haben wie seine Mama. Man kann wirklich alles mit ihm machen, z.B. ihn wie ein Baby auf dem Rücken liegend tragen. Ein Erbteil von Milkas Papa Chin. Und das alles obwohl er so ein „Weichei“ und so wehleidig ist, aber ein Besuch beim Tierarzt oder unangenehme Dinge wie Zecken entfernen oder Po waschen sind kein Problem. Yeshi ließ sich anfangs gar nicht gerne am Gesicht herumfummeln und es war immer ein Kampf, wenn ich ihm eine Spange ins Haar machen wollte. Manchmal spielt er sich sogar heute noch beim Anziehen des Halsbandes auf und ich weiß gar nicht warum, habe aber den Verdacht es ist so eine Art „Vorfreude vor dem Gassigehen“, mit der er nicht klar kommt und deshalb hier den wilden Affen markiert. Er tobt dann erstmal durch sein Körbchen oder übers Hundekissen mit viel Gebrummel.

 

Das Rudel

 

Manch einer meiner Stammleser wird jetzt denken „Oh nein! Nicht schon wieder das gleiche Thema!“ Ja, es wiederholen sich mit Sicherheit viele Themen immer wieder oder tauchen nach langer Zeit plötzlich wieder auf, was eigentlich ganz interessant zu verfolgen ist. Mich beschäftigen meine Beobachtungen, wie das Rudel gerade versucht sich neu zu strukturieren. Ich blick’s nämlich nicht und wäre für Tipps, Ideen und Erklärungen dankbar, was hier geschieht und warum. Deutlich ist, dass Milka in Sohnemann Yeshi einen Konkurrenten sieht, was er auch ist. Es geht, denke ich, nicht um Eifersucht, sondern um den Rang. Weiter kann man gut erkennen, dass Milka und Mon-sha super harmonieren, vermutlich weil Mon-sha keine Führungspersönlichkeit ist und seine Mama vergöttert. Er beginnt nun vermehrt sie zu beschützen, denn Yeshi hat nach wie vor manchmal die Angewohnheit Milka zu ärgern und ihr von hinten in die Beine zu zwicken. Die wilden Rennspiele im Garten und das, was nach Mobbing aussieht, sind weiter harmlos und noch droht keine Gefahr, dass es eskaliert. Ich lasse es laufen und schreite nur ein, wenn einer der Hunde meinen Schutz sucht und es ihm zuviel wird. Das ist meist Yeshi, den die anderen scheinbar auf dem Kieker haben. Wie habe ich das nun zu verstehen? Alle auf einen, weil sie ihm sonst nicht überlegen sind??? Ich hoffe, was auch immer da ausgetragen wird, klärt sich auf spielerische Weise. Yeshi scheint es mit Fassung zu tragen, wenn er auf dem Rücken liegt und sich der Rest des Rudels mit Gebell über ihn hermacht, wobei Milkas und Mon-shas Stimmen kaum auseinanderzuhalten sind. Es hört sich manchmal fast wie „Hahahahaha“ an. Bya-ra steht meist nur daneben und feuert an und Kar-mi distanziert sich und will mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun haben. Es kristallisiert sich schließlich heraus, dass Milka, Yeshi und Mon-sha versuchen ihren Platz im Rudel zu finden.

 

Die drei heute in der Morgensonne: 

17. August 2014

Hund, du unbekanntes Wesen

 

Meine Milka-Maus, echter Tibi eben, hat mich am Samstag beim Agility mal wieder verblüfft. Sie ist doch immer für eine Überraschung gut. Im Gegensatz zu Border & Co. ist sie ja obercool und nicht unter höchster Anspannung, wenn ich sie am Startpunkt absetze und sie auf mein Kommando warten muss. Eigentlich fehlt ihr da der nötige Trieb, andererseits macht es die Sache natürlich angenehm, denn sie ist eben kein Stressi. Leider manchmal aber trotzdem nicht ganz bei der Sache und natürlich liegen die Fehler meistens bei mir, wenn sie an einem Hindernis vorbeiläuft. Es hatte für mich am Samstag doch stark den Anschein, dass mein Mäuslein sich die Reihenfolge der Hindernisse des Parcours selbst aussucht, je nach Lust und Laune die Hindernisse überwindet, auf die sie gerade Lust hat. Typisch Tibi! Am Anfang klappte der Übungs-Slalom nicht. Seltsam! Denn den beherrschte sie vor einer Woche noch perfekt. Lag’s an mir??? Der zweite Sprung war ein Hindernis, das sich glaube ich „Die Bürste“ nennt und gar nicht Milkas Gefallen fand, zumal es auch noch in einer Kurve stand. Gerade aus direkt auf eine Hürde zulaufen ist halt leichter! Das mit den Kurven müssen wir noch lernen. Es klappte erst als ich sie selbst von der äußeren Seite her führte, ihr ja praktisch den Weg abschnitt, aber das ist ungünstig, weil der Laufweg dann für mich weiter ist und ich eh so eine lahme Ente bin. Hundi ist immer vor mir an nächsten Hindernis. Es sei denn Milka gibt mir Vorsprung. Beim ersten Lauf hätte ich sie direkt danach nochmal in eine enge Kurve lotsen sollen, also wieder in die Gegenrichtung. Das war natürlich eine Herausforderung und es funktionierte nur mit Hängen und Würgen und Stück für Stück. Ziel ist aber, dass sie endlich mal ohne Stocken durchläuft, also richtig in Fluss kommt. Der Tunnel, wenn er langgestreckt und nicht gebogen liegt und sie die andere Seite mit der Öffnung sehen kann, ist normalerweise kein Problem. Über ein Hindernis und anschließend durch den Tunnel, das gelang super. Das nächste Hindernis im Anschluss an den Tunnel allerdings stand wieder etwas versetzt und nicht exakt in gerade Linie. Prompt rannte sie daran vorbei. Dafür aber hatte sie die A-Wand entdeckt. Etwas was sie überhaupt nicht kennt, auch nicht aus der Hundeschule. Heute durfte sie zum ersten Mal probieren, ob sie sich traut über dieses hohe Gerät, das aussieht wie ein Dach, zu laufen. Es war noch gar nicht an der Reihe, wir kamen nur rein zufällig daran vorbei, und Milka fand es gleich hochinteressant. Sie lief ein paar Schritte daran hoch, drehte noch einmal kurz um, um gleich daraufhin bis zur Spitze hochzulaufen, dort stolz die Aussicht zu genießen, und gleich ging es auf der anderen Seite wieder abwärts. Alles völlig unplanmäßig. Ein Tibi macht eben was er will. Echt der Hammer! Nimmt die A-Wand ganz alleine ohne mich und die Trainerin vorher zu fragen. Nochmal zurück zum eigentlichen Parcours. Das eine versetzte Hindernis war bis zum Schluss unser Problem und wir gerieten an dieser Stelle jedes Mal ins Stocken, der Rest allerdings, wieder in die entgegengesetzte Richtung und am Ende der Weitsprung gelang super. Damit beendeten wir unsere Trainingsstunde, denn man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Daran taten wir gut, denn wenige Minuten später brach ein äußerst erfrischender Landregen über uns herein.

 

Mon-sha, ein Casanova wie er im Buche steht

Die Damenwelt liegt ihm zu Füßen … oder besser: Pfoten

 

Auf den nachfolgenden Fotos sieht man ihn mit zwei seiner Freundinnen, einer jungen Irischen Wolfshündin und Nachbars-Sheltie-Mädchen. Sein Name „Mon-sha“ = „beliebt“ ist Programm. Zumindest bei den Damen. In die kleine Irische Wolfshündin ist er so verliebt, dass er unterm Tor durchgekrochen ist. Zum Glück hat mein Hund ein „Rückholband“. Anschließend versuchte das Mädel ebenfalls auf die gleiche Weise zu uns zu kommen, was aber an ihrer Größe scheiterte. Das ist aber auch wirklich so eine süße Maus. Zum Klauen. Sie würde doch in meinem Rudel gar nicht weiter auffallen.

Mon-sha ... mal solo

Mon-sha gestern - knapp 10 Monate alt Handy-Foto -
Mon-sha gestern - knapp 10 Monate alt Handy-Foto -

Bya-ra, ein Filzknäuel

 

Mein Jungs nehmen mich doch sehr in Anspruch und in Punkto Fellpflege habe ich beiden, auch auf Grund der Ausstellungen, den Vorzug gegeben, dabei nicht bemerkt, dass Bya-ra täglich mehr und mehr Wolle schiebt. Katastrophe! Selbst nach dem Baden heute mit der PSH-Arganöl-Serie ist Bya-ra immer noch ein einziges Fellkäuel. Nur die Rückenpartie, das Deckhaar, kann sich sehen lassen. Aber Beine und Brust … Oh weh! Das wird eine größere und langwierige Prozedur.

14. August 2014

Der mutige Mon-sha

 

Eine von Mon-shas positiven Eigenschaften fiel mir gestern Abend beim letzten Gassigang vor dem Schlafengehen auf. Im Gegensatz zum eher geräuschempfindlichen Yeshi ist Mon-sha nachts im Dunkeln im Wald und auf der Wiese auch bei noch so mysteriösen Geräuschen kein Angsthase, sondern einfach nur interessiert. Er schlägt nicht an. Es kommt nicht einmal ein zartes „Wuff“. Ein Wesenszug von Mama Milka, den sie ihrem Sprössling vererbt hat. Sie wackelte auch nicht mal mit dem Ohr, als ich mit ihr im Welpen- und Junghundalter spät abends noch die Runde um die vier Ecken drehte. Ich sehe es noch vor mir wie heute: Regen, Wind, Flatterbänder an einer Baustelle, Spiegelung der Straßenlaternen auf dem nassen Asphalt, überall rappelte und klapperte es … Ob das nun Mut ist oder vielleicht gerade das Gegenteil und ein Hund bellt gerade deshalb nicht, weil er nicht unnötig auf sich aufmerksam machen will? Milka beeindrucken Geräusche, egal ob laut oder leise, hell oder dunkel, bis heute nicht. Neben der Welpenschule wurde damals ein Wildschwein erlegt. Alle Welpen reagierten panisch. Milka ließ das kalt. Sie ist sozusagen „schussfest“.

 

Omas Pampers und die Sintflut

 

Ich habe noch einmal den Versuch gestartet Ur-Omas Inkontinenz oder wie man das bei ihr bezeichnen soll mit Pampers zu besiegen. Sie läuft ja nur selten rein zufällig aus, so dass das Kissen nass ist, schafft es eben nur nicht mehr uns rechtzeitig zu alarmieren und wir nicht mehr sie noch schnell nach draußen zu bringen. Eine liebe Tagebuch-Leserin hatte mich auf die Hundewindeln aufmerksam gemacht und außerdem hatte ich diesbezüglich ein Gespräch mit einer Züchterin aus meinem Bekanntenkreis. Bei Ur-Oma funktionieren die Pampers einfach nicht. Zumindest nicht die speziellen Hundewindeln. Sie hinterlässt eine solche Sintflut, weil der Körper Wasser nicht mehr ausreichend speichern kann, dass die kleine Windel keine Chance hat und sich trotzdem auf dem Boden eine riesige Pfütze bildet. Also doch wieder die bewährte Zeitungsmethode wie bei Welpen. Oder man legt alles mit Kleenex aus wie eine Nachbarin es hält. Eine Möglichkeit wäre noch ein Test mit richtigen Baby-Pampers. Was mich stört ist allerdings, dass auch die großen Geschäfte dann in der Windel landen.

 

Spaziergengehen zu viel des Guten?

 

Mir ist aufgefallen, nachdem ich gestern alle Spaziergänge gestrichen hatte, weil sich meine Hunde schon morgens total daneben benommen haben, dass Mon-sha je mehr er unterwegs ist nicht ruhiger und ausgeglichener wird, obwohl man meinen sollte er wäre dann ausgelastet, sondern eher den Rest des Tages aufdreht bzw. sehr aufgeweckt ist, selbst wenn er seine Ruhepause nach der Mittagsfütterung einhält und Zeit zum Abschalten hatte. Das erweckt fast den Eindruck als würden ihn die vielen Eindrücke, Düfte und Gerüche oftmals so kirre machen, dass man wirklich besser dosiert mit ihm spazieren gehen sollte. Manchmal ist eben weniger mehr! Ob das nun gestern ein Zufall war oder ob meine Analyse in die richtige Richtung geht, weiß ich noch nicht, aber ich werde es beobachten. Seine Familie ist glaube ich dreimal am Tag mit ihm gelaufen. Dazu kam sicher eine gewisse Unruhe durch Termine der Kinder. Volles Programm also. Dieser Hund braucht aber einen halbwegs geregelten Tagesablauf, Menschen und Hunde, die ihre innere Ruhe auf ihn übertragen und ihm Sicherheit geben. Unsere Gefühle und Emotionen spiegeln sich in unseren Hunden wieder. Gerade Mon-sha ist ein sehr feinfühliger Hund. Aber auch einer, der sich gerne in den Vordergrund drängelt, weshalb ich ihn lieber an der Seite einer Hündin sehe als bei einem anderen Rüden, denn Hündinnen wird er einiges verzeihen. Bei Begrüßungen ist sein Verhalten Yeshi gegenüber inzwischen bedenklich. Noch sind es Junghunde und kleine Kappeleien arten nicht aus, was aber auch an Yeshis Toleranz liegt, der sich sogar noch unterwirft, getreu dem Motto „Der Klügere gibt nach!“ Nur wird er sich das nicht ewig gefallen lassen. Ich bilde mir ein die beiden Rüden haben sich in den ersten Wochen besser verstanden. Es fehlen allerdings auch die gemeinsamen Spaziergänge, die zusammenschweißen, da ich Mon-sha wegen seines Hinkebeinchens einzeln nehme. Immerhin waren heute wieder alle wie gewohnt spazieren und ich hatte Glück, denn ich kam gerade mit Milka von der letzten Runde zurück, da fing es draußen an zu schütten wie aus Kübeln.

 

Milka auf Läufigkeitskurs?

 

Ich weiß nicht was in Milka gefahren ist. Sie wird vermutlich in Kürze läufig und es gibt einige Vorboten, wie z.B. dass sie auf einmal gegenüber anderen Hunden etwas giftig wird und auch viel markiert. Nicht zuletzt deutet ein Tänzchen mit dem Nachbarsrüden Buddy gestern Abend zu vorgerückter Stunde im Dunkeln auf der Straße darauf hin. Sie war ganz gewaltig am Baggern und Verführen. Ein weniger edler Zug von ihr, dass sie offensichtlich Mon-sha gegen Yeshi aufhetzt. Das hört sich jetzt unschön an und ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, aber zumindest wirkt ihr Verhalten auf mich so. Yeshi ist Konkurrenz für sie, das konnte man schon eine Weile beobachten. Und sie sieht Mobbing als tollen Spaß an ohne sich etwas Böses dabei zu denken. Folgendes beobachte ich seit geraumer Zeit: Die Hunde rennen und toben durch den Garten, spielen Nachlauf und drehen ihre Runden. In der Regel Yeshi vorne weg, d.h. er animiert die anderen also ihn zu jagen. Irgendwann hilft Hakenschlagen nichts mehr, meist blockt Milka ihn und es endet in einem Knäuel Fellgewusel, Yeshi unten auf dem Rücken liegend und alle anderen über ihm, bellend und ihn … ja … wie nenne ich es? Durchknuddelnd? Sie beißen nicht und ihn stört es bis zu einem gewissen Grad nicht. Was ist das für ein blödes Spiel? Ich denke es ist eine Gratwanderung und irgendwann knallt es, weil einer zu grob wird oder ihm versehentlich weh tut, deshalb – auch weil ich nicht möchte dass meine Hunde dieses komische Spiel mit fremden und evtl. ängstlichen Hunden spielen - gehe ich dazwischen und breche ich es ab.

 

Noch ein paar Worte zu Mon-sha:

 

Ich halte es für wichtig hier meine Eindrücke zu schildern, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass er sich in einer neuen Familie genauso verhält. Das Umfeld kann schon recht entscheidend sein, denn ich stoße hier zum Teil auf ganz andere Probleme als die Familie, zu der er als 11 Wochen alter Welpe umgezogen ist und wo er mehrere Monate verbracht hat. Das Ziehen an der Leine hat sich tatsächlich etwas gelegt. Zumindest kugelt er mir nicht mehr halb den Arm aus und er findet Leckerchen inzwischen wesentlich erstrebenswerter als am Anfang, was die Erziehung etwas leichter macht. Hundebegegnungen laufen immer noch ohne unangenehme Vorkommnisse. Heute früh begegnete er einem 17 Jahre alten Pudelopa, denn er total nett fand und gleich anfing Öhrchen zu waschen. Das Hinken hat dank Traumeel-Gaben und kürzeren Spaziergängen nachgelassen. Morgens nach dem Aufstehen ist davon fast gar nichts mehr zu sehen.

 

Neue Fotos von Mon-sha:

12. August 2014

Der ultimative Couchtest und andere Aktionen

 

Au weia! Nun setzt Mon-sha aber noch eins drauf beim Testen. Sehr hartnäckig, der Bursche! Aber das war mir ja bekannt, denn damit hatte seine Familie Probleme, wie auch diverse Hundetrainer. Er gibt einfach nicht auf. Und nun muss ich mich der Herausforderung stellen. Ich glaube er, wie auch das Rudel, spürt, dass mir langsam die Kräfte schwinden und ich etwas zu schwächeln beginne. Es schlaucht einfach, wenn man jedes und jedes und jedes Mal einschreiten und maßregeln muss, bei jeder Kleinigkeit und das bei mehreren Hunden, auch weil sich inzwischen bei den Großen alte Macken wieder heimlich einschleichen, die eigentlich kein Thema mehr waren. Die ganze Geschichte hier kostet schon einiges an Nerven, denn nun funktioniert das Rudel auch nur noch bedingt. Besonders bei Begrüßungszeremonien sind alle zusammen fast unkontrollierbar. Dabei sind Bya-ra und Kar-mi am wildesten, früher auch die Ur-Oma Indra, während Milka wie auch früher Ur-Opa Gesar, die Angewohnheit hat sich eher zurückzuziehen, nach dem Motto: Lasset die Untertanen zu mir kommen. Milka hat hier eben den Königinnenstatus. Und der Kronprinz Yeshi spielt hier den Proleten. Aber alles nur Showgehabe! Es erinnert vieles an seinen Ur-Opa Gesar, der vor 3 ½ Jahren von uns ging. Manchmal denke ich wirklich, dieser Draht, den Yeshi von Baby an zu mir hatte – mein Seelenhund! – ist kein Zufall.

 

Noch hat Yeshi seinen Platz, besser gesagt seinen „Rang“ nicht gefunden, denn um das Rudel zu übernehmen ist er noch zu jung und Mama Milka lässt es nicht zu und teilt ihm das auch mehrmals täglich mit. Mon-sha noch dabei in einem Rudel, das sich gerade neu strukturiert, ist praktisch wie Öl ins Feuer gegossen. Noch ist alles Spielerei und nichts ist ernst gemeint, aber ich muss sehr aufpassen, dass ich nicht die Kontrolle verliere, wenn alle im Garten herumtollen, mitten drin das Ur-Ömchen, das man schützen muss, weil es sonst im Gewühl untergeht und umgerannt wird. Heute bekam Mon-sha eins vom Aussie-Rüden auf die Mütze, der mit im Garten war und im Rudel erst einmal für Ordnung sorgte. Bya-ra zickt ihn gerne an. Warum sie ihn immer noch nicht akzeptiert hat, obwohl er hier schon fast ein Jahr wohnt, kann ich nicht erklären. Sie ist eben eine kleine Rassistin. Ihren heiligen Garten dürfen nur Tibeter betreten. Mon-sha ist wirklich extrem hartnäckig und war nicht bereit nachzugeben, obwohl er schon lange unter dem Aussie auf dem Rücken lag. Er motzte und tobte weiter. Das wird noch eine Weile dauern bis zwischen den beiden die Fronten geklärt sind. Mon-sha denkt einfach nicht nach. Im Gegensatz zu Yeshi, der sich sofort unterwirft, entweder weil es ihm egal ist oder weil er weiß, wann er keine Chance hat. So war er aber als Welpe schon. Aus jedem Welpengerangel kroch unten plötzlich ein kleiner schwarzer Hund heraus mit einem Blick als wollte er sagen „Die spinnen!“, ging seiner Wege, machte „sein Ding“ und suchte sich ein Spielzeug. Mit ein Grund warum Yeshi noch hier ist. Es ist einfach ein toller Charakterzug, obwohl auch er Macken hat. Aber einen 100%ig funktionierenden Hund gibt es nicht. Es sind Lebewesen mit Stärken und Schwächen. Und natürlich hat auch Mon-sha viele gute Seiten. Z.B. ist er nicht so ein Fresssack wie sein Bruder, der eher dazu neigt sein Futter eines Tages auch zu verteidigen. Dass Mon-sha jetzt vermehrt beginnt mich zu testen ist natürlich ganz normal, aber ich hatte es eigentlich schon früher erwartet. Ich lasse mich aber auf keine Diskussionen mit ihm ein. Wie z.B. heute als er sich in einem unbeobachteten Augenblick wie selbstverständlich auf der Couch lümmelte. Inzwischen entferne ich ihn lautlos und er landet im Nebenzimmer, Tür zu! Dieses Auf-die-Couch-runter-von-der-Couch-Spiel findet bei uns nicht statt. Es ist reine Provokation und ich versuche zumindest soweit mir meine Nerven keinen Streich spielen souverän und ruhig zu bleiben. Dass mir das nicht immer gelingt ist leider nicht zu vermeiden.

 

Derzeit nervt mich das viele Gekläffe. Sechs Hunde sind nun doch etwas lauter als zwei oder drei. Irgendeiner findet immer einen Grund zum Anschlagen und der Rest einen um sich dem anzuschließen. Yeshi brummelt oft, wenn er merkwürdige Geräusche hört und läuft dann wie Graf Koks durch den Garten oder die Wohnung. Kar-mi kommentiert ohnehin alles und hat meist das letzte Wort. Bya-ra meldet glaube ich auch hauptsächlich nur um sich wichtig zu machen und jedem zu erzählen, dass sie alles unter Kontrolle hat. Selbst Milka, die ruhigste von allen, die alles andere als eine Dauerkläfferin ist, hört man zurzeit etwas mehr als sonst. Mon-sha hält sich noch halbwegs zurück, schaut sich aber viel ab und regt sich genau wie Kar-mi jedes Mal auf, wenn jemand im Treppenhaus unterwegs ist – egal ob Freund oder Feind. Und zwischendrin die Ur-Oma Indra mit Kommandoton „Wo bleibt mein Futter?“ oder „Sorry! Mir ist ein Malheur passiert! Bitte wegwischen!“ Meine Hunde finden viele Gründe zum Bellen, aber eines bleibt mir zum Glück erspart. Das Klingeln des Postboten interessiert sie relativ wenig. Bis auf Kar-mi haben alle begriffen, dass es mein Job ist Pakete anzunehmen. Beim Spielen im Garten wird es natürlich manchmal richtig laut, wenn mehrere Hunde zusammen spielen. Meine armen Nachbarn!

 

Als ich heute mit Mon-sha alleine unterwegs war – Wir haben das bei-Fuß-gehen geübt – traf ich eine Nachbarin, die sich für Welpen aus unserem Hause interessiert und mit der ich mich sehr lange über Mon-sha und das Thema Kinder unterhalten habe. Ihre Kinder streichelten ihn auch und er war sehr lieb und total entspannt. Er lag fast während des ganzen Gesprächs völlig ruhig auf dem Bürgersteig. Am liebsten wäre er allerdings mit ins Haus gegangen. Davon musste ich ihn des Öfteren abhalten. Die Begegnung mit unserer Nachbarhündin, der Sheltie-Dame Angel gestaltete sich wie üblich. Mon-sha war wieder kaum zu bremsen und konnte sich von dem Mädchen gar nicht trennen während Yeshi, als er ihr anschließend beim Spaziergang allein begegnete, kurz flirtete, dann aber gleich bereit war mit mir den Weg fortzusetzen.

 

Wie unterschiedlich die Hundebegegnungen doch oft ausfallen, wenn man mal den Text vergleicht, den ich gestern hier verfasst habe. Heute war nämlich Yeshi der unsichere und ängstliche Hund. Unterwegs trafen wir auf die Hunde meiner Nichte, Ginger und Dobby. Yeshi kennt die beiden von Kleinauf. Wir haben sie oft besucht, als er noch im Welpenalter war. Aber trotzdem waren Border Collie Rüde Dobby und Klein-Yeshi sich nie so richtig sympathisch. Sie fanden kein gemeinsames Spiel, obwohl Yeshi es doch gelernt hat mit ähnlichen Rassen zu spielen. Auch heute war Misstrauen vorhanden, als Dobby in Border-Collie-Manier geduckt und fixierend auf uns zukam. Prompt verfiel Yeshi in alte Verhaltensweisen und suchte bei mir Schutz. Ich mag es gar nicht, wenn sich ein Gerangel um meine Beine bildet. Und da ich weiß, dass Dobby eigentlich ein gut sozialisierter Hund ist, war es mir wichtig, dass Yeshi sich der Situation stellt. Ich weiß, dass viele Hundetrainer hier anders agieren würden, habe bei Yeshis Erziehung auch zum ersten Mal diese Variante gewählt – mit Erfolg. Natürlich schütze ich meinen Hund falls ein Monster auf uns zugeschossen kommt. In dem Fall würde ich versuchen den anderen Hund blocken.

 

Soweit die Neuigkeiten vom Alltag mit meiner Fellwusel-Bande. Apropos Fell! Die beiden Jungs sind zum Glück noch recht pflegeleicht und beide filzen so gut wie gar nicht. Alle drei Tage mal eine halbe Stunde bürsten und kämmen genügt derzeit noch. Anscheinend lag ich auch mit der Wahl von Shampoo und Conditioner aus der PSH-Arganöl-Serie goldrichtig. Auch Milka wurde damit gebadet und Bya-ra steht es noch bevor. Sie ist die einzige, die es bitter nötig hat und – sorry – in letzter Zeit pflegetechnisch zu kurz gekommen ist.

 

 

 

11. August 2014

Bestätigung meiner Eindrücke

 

Gestern habe ich noch meine Gedanken zu Mon-sha hier niedergeschrieben. Heute wurden meine Eindrücke ein weiteres Mal bestätigt. Im Gegensatz zu Yeshi, der viel von seinem großen Freund, dem Aussie, gelernt hat und sich an ihm orientiert hat, fehlt Mon-sha dieser Teil an Erfahrung und Prägung. Yeshi hat auf diese Weise gelernt, dass man sich manchmal unangenehmen Dingen stellen muss und dass man durchaus mit großen Hunden spielen kann. So läuft er mir manchmal schon fast zu blauäugig auf andere Hunde zu. Aber zum Glück ist er ein vorsichtiger Hund und denkt nach bevor er blindlinks ins Verderben rennt. Heute habe ich mir die beiden Rüden wieder einzeln zum Spaziergang vorgenommen und auch die Tour mit Mon-sha, nachdem er dank Traumeel kaum noch hinkte, etwas ausgedehnt. Dabei kamen wir in der näheren Umgebung an mehreren Hunden vorbei. Alles sehr nette, mit denen sich alle meine Hunde gut verstehen. Der kleine Chihuahua-Rüde Elvis von nebenan, mit dem Yeshi schon gespielt hat und Mon-sha sicher gerne auch mal ein paar Runden drehen würde. Milka liebt den kleinen Kerl ganz besonders. Klein aber oho! Ein ganzer Mann … äh … Männlein! Weiter vorbei an den beiden jungen Irischen Wolfshunden, wovon einer auch ein Neuzugang ist, und am Labrador Lolle, der wohl allein aus dem Grund, weil meine Buben nach der geliebten Milka duften, auch meine Jungs sehr mag. An der alten Mühle trafen Mon-sha und Yeshi auf Freund Balou und ich muss feststellen, dass ich Balou noch mit keinem Hund so ausgiebig habe spielen sehen wie mit Mon-sha. Selbst mit meinen Mädels nicht. Die beiden fanden überhaupt kein Ende. Siehe Fotos. Dann der Schock für Klein-Mon-sha, als plötzlich Schäferhündin Fee um die Ecke geschossen kam. Das war doch zu viel des Guten und es zeigte sich, dass unser kleiner Draufgänger ganz schön die Hosen voll hat, wenn es drauf ankommt. Er war leicht panisch. Gut, dass ich ihn wohlweislich an der Schleppleine hatte. Fee ist zum Glück Rüden und Welpen gegenüber freundlich, wenn auch recht ungestüm. Ich war aber im Nachhinein froh, dass ich nicht Milka dabei hatte, denn ich hätte der unangenehmen Begegnung nicht entgehen können und ich weiß nicht was passiert wäre und möchte es auch gar nicht wissen. Fees Frauchen war jedenfalls im ersten Moment nicht in Sichtweite und auf ihr Rufen reagierte Fee nicht. Im Gegensatz zu Mon-sha hatte Yeshi gar keine Probleme mit Fee und auch null Angst. Er vertraut ihr, geht auch zu ihr ans Hoftor, wenn sie dahinter rebelliert oder läuft sogar aufs Grundstück, wenn das Tor offen ist. Und sie scheint ihn zu mögen, denn auch wenn sie nicht richtig mit ihm gespielt hat, waren doch zumindest Ansätze vorhanden. Ja, ich sag doch: Yeshi kriegt sie alle rum, die Mädels! Er braucht nur seinen unwiderstehlichen Charme einzusetzen.

Mon-sha beim Spaziergang
Mon-sha beim Spaziergang

10. August 2014

Fiönchen zu Besuch

 

Milkas Töchterchen Fiona aus unserem F-Wurf – die Schwester meiner beiden Jungs Yeshi und Mon-sha – gab sich heute die Ehre und besuchte ihre Geburtsstätte. Am Tor wurde zuerst Mama vorsichtig begrüßt und sich gleich unterworfen. So war das für Milka okay. Das Kind muss gehorchen. Ich war froh, dass sich die beiden verstanden, denn Fiona war nicht unbedingt Milkas Lieblingskind und bekam damals als Welpe öfter mal eins auf die Ohren. So hartnäckig wie sie war, aber auch kein Wunder. Schwieriger war das Zusammentreffen von Fiona und den beiden Brüdern, da die beiden schon recht penetrant ihr Schwesterchen bedrängten. Zwischendurch war Trennen angesagt, sonst hätte Fiona keinen Moment Ruhe vor den liebestollen Jungs gehabt. Fiona durfte, wie in „alten Zeiten“ mit Oma Bya-ra gassi gehen. Sie waren damals mit Herrchen zusammen das „Dreamteam“. Es war so rührend zu beobachten, dass Fiona ihre Wirkungsstätte sofort wieder erkannte und wie die Erinnerungen nach und nach wiederkamen. Man konnte sehen, wie es in ihrem Köpfchen arbeitete. Es ist schon bemerkenswert, wenn man sieht, wie stark doch die Bindung zum alten Zuhause auch nach so langer Zeit noch ist.

 

Während wir Zweibeiner gemütlich bei Kaffee und Kuchen – und dem üblichen F-Wurf-Regenwetter – zusammensaßen, Prinzesschen Fiona mit dabei, hatte ich die beiden verrückten Buben + Mama und Oma im Nebenzimmer, dem ehemaligen Welpenzimmer untergebracht, durch ein Türgitter von uns getrennt. Das allerdings hielt Mon-sha nicht ab und er sprang mehrmals über das 80 cm hohe Gitter, um zu seiner Schwester zu gelangen. Dieser potente junge Mann dreht wirklich völlig am Rad, wenn es um Mädels geht. Ein Wunder, dass er nicht nach 3 Stunden einem Herzinfarkt erlegen ist. Zum Schluss durfte nochmal jeder der beiden Buben alleine mit Fiönchen flirten, was sehr interessant zu beobachten war. Mon-sha ist dann wirklich nicht mehr Herr seiner Sinne, nur noch am Hecheln und sehr penetrant und fast ein bisschen chaotisch in seinen Versuchen Fiona zu besteigen. Yeshi ist genau das Gegenteil. Er greift tief in die Trickkiste und ist sehr kreativ, wenn es darum geht ein Mädel zu überreden und ihm zu imponieren. Das Schauspiel wäre filmreif gewesen. Bevor Fiona uns wieder verlassen hat – Milka möchte nur ungern alle ihre Kinder zurück haben – gab es noch ein Foto mit Mama und Tochter:

Milka und Fiona - 10.8.2014
Milka und Fiona - 10.8.2014

Alles in allem war es ein netter Nachmittag. Nur Mon-sha und seine Hormone könnten auf Dauer echt stressig werden.

 

Was Mon-sha betrifft, für alle die sich dafür interessieren, wie es um seine Zukunft bestellt ist, gibt es einige Neuigkeiten.

 

Die Durchfälle sind verschwunden, der Kot inzwischen normal fest und geformt. D.h. die Darmprobleme scheinen wir mit Hilfe von Kolostrum sowie Globuli für die Unterstützung von verschiedenen Organen wie z.B. Galle und Leber jetzt im Griff zu haben. Es hat sich alles stabilisiert. Die Entgiftung durch die Umstellung auf Rohfütterung scheint bereits beendet. Sie sollte nach ca. 6 Wochen abgeschlossen sein. Er sollte auf jeden Fall weiter mit Barf ernährt werden.

 

Mon-shas Hinken dagegen wurde in den letzten Tagen immer heftiger und zum Dauerzustand. Gestern habe ich die von der Heilpraktikerin empfohlenen Schüsslersalze abgesetzt und abends stattdessen zu Traumeel-Tabletten gegriffen. Heute Früh war das Hinken fast verschwunden und trat auch tagsüber nur bedingt auf. Ich werde jetzt weiter mehrmals täglich Traumeel geben. Es ist so ein kleines Wundermittel.

 

In den letzten Tagen und auch heute habe ich Mon-sha intensiv beobachtet und mich auch mit Fionas Frauchen beraten. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Mon-shas optimaler Platz an der Seite mindestens eines älteren ruhigeren gut erzogenen Hundes wäre, dem er sich anpassen könnte und von dem er lernen könnte. Ich sehe es hier, dass er sich alleine mit kleinen Übungen wie z.B. „ins Platz legen“ sehr schwer tut, aber sehr schnell begreift, wenn er andere Hunde – Gerne auch ein Rudel - als Vorbilder hat. Er braucht außerdem Sicherheit, die ihm neben den passenden Menschen auch ein Hund geben könnte. Sicherheit bekommt ein Hund aber auch durch einen halbwegs geregelten Tagesauflauf. Gewisse Rituale sollten eingehalten werden. Darauf bestehen unsere Tibis gerne. Ein weiteres Thema ist die Auslastung durch Spielen mit anderen Hunden, die er benötigt. Die Möglichkeit zu Hundekontakten und Spielen hatte er auch bei seiner Familie, die sich trotzdem nach langem Überlegen von ihm getrennt hat. Das Spielen unterwegs bei Spaziergängen ist nicht das gleiche wie mit Rudelmitgliedern im eigenen Zuhause, auf die man immer Zugriff hat. Dabei ist auch die Länge der Spaziergänge scheinbar weniger wichtig. Ich glaube fast, dass zu vieles und zu langes Spazierengehen vielleicht ein Zuviel an Aufregung bedeuten könnte. Zumindest solange er hormonell so unter Strom steht. Und noch etwas gibt es zu bedenken: Seine Futtermäkelei, von der hier im Rudel nichts mehr zu spüren ist. Er vertilgt 400 g Rohfutter pro Tag. Auch dies wäre ein Grund, ihn möglichst als Zweithund zu vermitteln, da sonst die Gefahr besteht, dass er wieder das Fressen einstellt und aus meinem geplanten „Aufpäppeln“ nichts wird, er im Endeffekt vielleicht Defizite und Mängel hat, die nicht mehr aufzuholen sind. Er beginnt nun vermehrt zu testen und zu widersprechen, auch die Couch versucht er zu erobern, aber alles noch händelbar. Heute stand er allerdings plötzlich auf der Terrasse auf dem Tisch! Konsequente Erziehung ist bei ihm ein Muss, auch wenn er ein ganz lieber schmusiger kleiner Kerl ist, der Zuwendung sucht.

 

 

6. August 2014

Neue Erkenntnisse - Das Rudel aktuell …

… und …

… Mon-sha und die Physiotherapie

 

Gestern hatte Mon-sha einen Termin bei der Physiotherapeutin. Sie ist auch der Meinung, dass es sich bei ihm um Wachstumsschmerzen handeln könnte und er deshalb zeitweise lahmt. Es ist wohl so wie ich auch vermutet hatte, nämlich dass die Wachstumsfugen (Epiphysenfugen) noch nicht geschlossen sind und dort Ungleichmäßigkeiten bestehen. Außerdem ist, was ich ja auch schon bemängelt habe, die Muskulatur nicht ausgebildet, selbst am Rücken nicht. Sie denkt aber, dass es noch reparabel ist und wir das in den nächsten Monaten hinbekommen, denn er ist zwar vermutlich bereits ausgewachsen, was die Höhe angeht, aber ab jetzt geht es in die Breite. Es ist noch nicht zu spät! Die Wachstumsfugen schließen sich in der Regel im Alter von 12 Monaten. Mit entsprechender Ernährung (Barfen und nicht zuviel Proteine füttern, sondern etwas Kohlenhydrate zufügen) und gezielter Bewegung nach Therapieplan sollten wir es hinbekommen. Ich bin gespannt! Zur Therapie gehört z.B. dass er zwar im Garten und auf der Wiese mit den anderen Hunden rennen und toben darf, aber nicht länger als 5 Minuten. Außerdem sollte die anschließende Ruhephase immer genau doppelt so lange dauern, d.h. in dem Fall also 10 Minuten. Spazierengehen täglich zweimal bis jeweils zu einer halben Stunde. Außerdem Leinenführigkeit üben. Mon-sha verhielt sich bei der Behandlung absolut unproblematisch. Da habe ich schon anderes erlebt. Wenn ich z.B. an Angsthäschen Milka denke, meine kleine Mimose … Mon-sha gab selbst bei der Akupunkturbehandlung, bei der sein ganzer Rücken mit Nadeln gespickt war, keinen Pieps von sich. Der Physiotherapeutin gefiel er, mal abgesehen von seinen noch sehr zarten Beinchen, sowohl von der Farbe wie vom Charakter sehr gut. Ich arbeite jetzt darauf hin aus diesem netten kleinen Hund zu einem stattlichen Rüden zu zaubern.

 

Auf Grund von Mon-shas Therapieplan sehe ich mich genötigt etwas mehr Struktur in meinen Alltag zu bringen, denn sonst bekomme ich mit sechs Hunden die Kurve nicht. Dabei kann ich von Glück reden, dass mein Mann noch Urlaub hat und sich was Spaziergänge betrifft ganz Bya-ra widmet, für Kar-mi ohnehin in allen Belangen meine Tochter zuständig ist und Ur-Ömchen Indra nicht mehr gassi gehen kann/muss. Aber die Animation der restlichen Rudelmitglieder in Form von Mama Milka und den Jungspunden Mon-sha und Yeshi ist ganz und gar meine Aufgabe. Summa summarum war ich heute gute 2 ½ Stunden ohne Unterbrechung spazieren. Wenn ich pünktlich loslaufe nachdem alle gefrühstückt haben – auch ich – dann schaffe ich mehrere Touren bis zur nächsten Fütterung. Die erste Runde bin ich heute mit Mon-sha gelaufen. Nur einmal um die vier Ecken, damit ich die maximale Zeit von einer halben Stunde nicht überschreite. Zwischendurch habe ich immer wieder das bei-Fuß-gehen-üben eingebaut. Natürlich kann er das, … wenn er will (und wenn ich die Fleischwurst in der Tasche habe!) Mittlerweile habe ich durch sein elendes ruckartiges Gezerre an der Leine schon Probleme mit Halswirbel, Nacken, Kopfweh und Schwindel. Wir müssen das Ziehen schnellstmöglich abstellen – und wenn wir Tag und Nacht üben müssen – denn es tut weder Hund noch Frauchen gut. Weiter in Sachen Spaziergang. Zum Thema „Mon-shas Erziehung“ später mehr. Den zweiten Spaziergang unternahm ich mit Yeshi, der dringend wieder seinen Freilauf braucht und zwar alleine mit mir, denn ein bisschen was von seiner Erziehung und von der Bindung zu mir scheinen wir durch Mon-sha eingebüßt zu haben. Laufen die beiden zusammen werden sie sich früher oder später immer weniger an mir orientieren, sondern eher am Bruder, dem Artgenossen, der die gleiche Sprache spricht. Deshalb ist es wichtig, dass ich mit jedem Hund auch zwischendurch immer zu Übungszwecken einzeln gehe, auch wenn die Jungs zusammen irre Spaß im Wald und auf den Wiesen haben. Yeshi war heute nicht wirklich abrufbar, was ich so nicht von ihm kenne. Er lief auf ein fremdes Grundstück. Das Tor stand offen und er wollte unbedingt zu einer Schäferhündin, die dort wohnt und im Hof war, die aber etwas unberechenbar ist. Nichts passiert. Aber es gab mir doch zu denken, dass er mein Rufen vor lauter Begeisterung nicht gehört oder einfach ignoriert hat. Aus diesem Grund habe ich auch während unserer Runde durch den Wald und an verschiedenen Bächen vorbei, wo Yeshi wieder ein ausgiebiges Bad genommen hat, öfter mal die Richtung gewechselt, wenn er zu weit voraus gelaufen ist oder irgendwo am Schnüffeln war. Wir müssen da wohl ein bisschen was auffrischen. Yeshi ist ein richtiger Angeber geworden und spielt sich oft auf, nur um irgendwie glänzen zu können.

 

Und nun ganz ausführlich zum Thema „Erziehung“.

 

Jetzt bin ich tatsächlich jede Sekunde des Tages 100%ig gefordert, denn Mon-sha beginnt zu testen und nicht mehr nur kurz und zaghaft. Er will jetzt wissen, wo bei uns die Grenzen sind und fragt recht hartnäckig nach. Allerdings kommt er damit nicht weit, weil ich auch den kleinsten Ansatz sofort im Keim ersticke. Die anderen Rudelmitglieder, die das beobachten, wissen schon genau wann es gleich ein Donnerwetter gibt und denken sich ihr Teil. Aber auch sie sind natürlich indirekt betroffen und im Endeffekt leidet die Harmonie im Rudel. Das ständige Präsentsein neben der sonstigen normalen alltäglichen Erziehung der Hunde und den vielen Spaziergängen ist für mich extrem anstrengend und ich merke wie mir die Kräfte nach und nach schwinden. Den Hunden bleibt das nicht verborgen, so dass es für mich immer schwieriger wird alles im Griff zu behalten. So fängt Bya-ra auf einmal wieder an plötzlich aus dem Nichts heraus loszuschießen und die anderen Hunde, meist Mon-sha, anzuzicken. Wohl nicht ohne Grund, aber es war eine Unart, die sie eigentlich abgelegt hatte. Bei Kar-mi ist das Problem, dass sie generell etwas bellfreudig ist und alles kommentiert, was in ihrer Umwelt geschieht, was ich nie richtig in den Griff bekommen habe. Vermutlich aber weil es eben nicht mein Hund ist und die Bindung fehlt. Meine Tochter kann das Bellen nämlich besser abstellen. Kar-mi hat Mon-sha immer noch nicht akzeptiert. Sie weigert sich strikt mit ihm zu spielen und wird richtig giftig sobald er sich ihren Ressourcen nähert. Ihm bleibt aber nicht verborgen, dass sie nur blufft und hält dann lautstark dagegen. Milka und Yeshi arbeiten noch an der Rangordnung und sind nicht wirklich das perfekte Team, da sie sich charakterlich sehr ähnlich sind. Zwei mit Führungsqualitäten … Mon-sha wird langsam immer frecher und gibt nicht immer gleich nach dem ersten Versuch auf. Aber immerhin nach dem dritten! So z.B. wenn er unbedingt mitgehen möchte, wenn ich mit einem der anderen Hunde zum Spaziergang aufbreche und er nicht mit darf. Das will er gar nicht einsehen und wehrt sich gegen mein Blocken und Zurückdrängen. Bis ich deutlicher werde! Das funktioniert bei mir nach Ampelsystem. „Grün“ die freundliche Aufforderung, „Gelb“ die Verwarnung und das Einschränken der Bewegung, und bei „Rot" muss ich handeln, sonst nimmt er mich beim nächsten Mal nicht ernst. So gilt z.B. die Regel, dass die beiden Jungs sich in gewisser Distanz zu uns aufhalten müssen, wenn wir Zweibeiner essen, denn sie hatten ständig ihre Rüssel auf dem Tisch und waren recht penetrant. Besonders Mon-sha wollte nicht akzeptieren, dass dies ein No-go ist. Oder aber sie rangelten direkt neben und unter dem Tisch, wenn wir beim Essen waren. Nun müssen sie währenddessen auf ihren Decken am anderen Ende des Zimmers liegen bleiben. Das führte natürlich anfangs dazu, dass ich während des Essens x-mal aufstehen und Mon-sha wieder in seine Schranken weisen musste. Es wäre natürlich ein Leichtes gewesen ihn anzubinden oder in die Box zu sperren, aber er soll schließlich sehen, dass Frauchen konsequent ist und hartnäckiger als er. Die strengen Regeln sind im Moment leider nötig. Je mehr Hunde umso konsequenter und genauer muss man sein und wirklich auf jede Kleinigkeit achten, sonst läuft alles aus dem Ruder.

 

Der Tag neigt sich schon wieder dem Ende zu und ich muss gestehen, dass ich wieder nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen hatte. Der zweite Spaziergang mit Mon-sha fiel aus und die kleinen Lektionen, die ich mir zum Üben mit allen vorgenommen hatte, ebenfalls. Und wie üblich mache ich mir Vorwürfe. Es muss doch zu schaffen sein!!! Mon-sha zusätzlich nebenher noch zu erziehen und aufzupäppeln ist eine Herausforderung, der ich mich unbedingt stellen wollte. Jetzt muss ich da durch!

 

 

 

 

3. August 2014

Zur Abwechslung etwas Lebendiges

 

… und nicht nur wie üblich Text und Fotos.

 

Heute brachen sintflutartige Regenfälle über uns herein. Die Baugrube auf der Straße lief bis zur Halskrause voll Wasser. Bäche mit viel Dreck, Schlamm und dem halben Wald stürzten unsere Straße entlang in Richtung unseres Gartens, der etwas tiefer liegt. Mit dem Ergebnis, dass unser Garten einer finnischen Seenlandschaft glich. Unsere beiden Halbstarken fanden es einfach genial nachdem sie den Garten vorsichtig inspiziert hatten. Sie hatten jede Menge Fun – Fun – Fun! Der perfekte Garten für Wasserratte Yeshi.

Die beiden Schlamm-Monster nachdem sie Spaß hatten:

Mon-sha und Yeshi nach dem Schlammbad im Garten
Mon-sha und Yeshi nach dem Schlammbad im Garten

Im Anschluss noch die versprochenen Videos der beiden albernen Brüder beim Maulknabbern. Ich kannte das bisher nur von Hündinnen im Junghundealter, wenn sie sich sehr gut kennen und vertrauen. Aber scheinbar haben sich auch Jungs Geheimnisse zu erzählen.

Und bevor ich es vergesse schnell noch einige aktuelle Urlaubsfotos aus den Bergen von Milkas Sohn Bommel aus unserem E-Wurf:

Vielen Dank an Bommels Herrchen und Frauchen für die tollen Urlaubsfotos.

 

Zum Stand der Dinge, was Mon-shas Gesundheit betrifft, ist dieser sowie seine Zukunft weiter ungewiss. Das Hinken hat nachgelassen. Er hat zwar mit Yeshi gespielt, was bisher scheinbar auch kein Auslöser für Beschwerden war, aber ansonsten hatte er zwei Tage Schonzeit. Kein Treppenlaufen, kein Gassigehen. Und wenn, dann nur bis zur nahegelegenen Wiese und zurück. Ich schließe daraus, dass das Hinken tatsächlich nach zu langer gleichmäßiger Belastung auftritt, d.h. nach einem ausgiebigen Spaziergang oder aber, was mir ebenfalls aufgefallen ist, dass eine Verbindung zwischen seinem ruckartigen Ziehen an der Leine existiert – trotz Geschirr. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass es immer auftrat nachdem er sich beim bei-Fuß-gehen üben so quer und stur gestellt hat. Ich bin sehr gespannt zu welchem Schluss die Physiotherapeutin am Dienstag gelangt.

 

Mir spuken natürlich Gedanken im Kopf herum, dass eine Entzündung vorliegen könnte, die durch ständige Reibung bei zu langer Belastung entsteht, weil evtl. während des Wachstums Ungleichmäßigkeiten zwischen Knochen, Knorpeln und Muskeln entstanden sind, für die verschiedene Faktoren verantwortlich sein können, wie z.B. falsche Ernährung, ungünstige Bewegung und eine gewisse Anfälligkeit. Die Entstehung dieser Problematik ist nicht gänzlich erforscht. Züchter reden hier oft von relativ harmlosen Wachstumsschmerzen, was nicht selten während der Junghundphase vorkommt, sich aber bedauerlicherweise nicht immer bis zum Ende des Wachstums von selbst ausgleicht und verflüchtigt. Wir wollen aber nicht schwarz malen, sondern hoffen, dass ich mich irre, denn ansonsten steht uns und dem kleinen Männlein noch so einiges bevor. Es hilft auch nichts, wenn wir versuchen die Realität zu verdrängen, auch wenn ich immer noch vermute, dass eine Erstverschlimmerung durch die Schüssler Salze entstanden ist.

 

All das macht es für mich schwierig Mon-sha noch einmal abzugeben. Einmal weil mein Herz das nicht zulässt und andererseits müsste sich erst einmal jemand finden – und zwar ganz besondere Menschen – die sich dieses „Babys“ annehmen. Wer sollte das sein?

 

Im Moment denke ich, macht es Sinn, dass er zumindest solange bei mir bleibt bis die im Alter von einem Jahr, d.h. also im Oktober, ohnehin fälligen Untersuchungen auf HD und Patellaluxation vorgenommen werden müssen, denn spätestens beim Röntgen der Hüfte kann man auch gleichzeitig einen Blick auf Schulter und Ellbogen werfen, wenn der Hund schon mal in Narkose liegt.

 

 

 

2. August 2014

Nun hinkt Mon-sha wieder

 

Seit Freitagabend! Wieso? Warum ist das Hinken zurück? Es gibt mehrere Gründe, die ich in Verdacht habe. Zuviel gelaufen? Allerdings war ich zwar Donnerstag lange mit den Jungs unterwegs mit viel Freilauf, aber auch viel Leinengezerre beim Versuch manierlich am Straßenrand zu laufen. Freitags aber habe ich mir beide einzeln vorgenommen und war nur die normale Strecke praktisch um die vier Ecken gelaufen, denn jeden Tag eine große Tour ist für junge Hunde noch zu viel des Guten. Ein Auslöser könnte eine kleine Auseinandersetzung mit einem sehr gut sozialisierten großen Rüden gewesen sein, bei dem Mon-sha nicht aufgeben wollte, obwohl er schon längst auf dem Rücken lag, aber immer noch motzte. Mon-sha macht eigentlich auf Spaziergängen keine Probleme und versteht sich mit jedem und möchte auch mit jedem spielen, aber hier fand die Begegnung direkt an unserem Haus statt und er sah den Rüden als Eindringling an. Oder aber das Hinken ist eine Erstverschlimmerung, denn ich hatte wenige Stunden vor Auftreten des Humpelns (wieder vorne rechts) mit der Gabe von Schüssler Salz Silicea D12 begonnen, was genau wie Calcium floratum bei Junghunden empfehlenswert ist, um den gesamten Bandapparat zu stabilisieren. Gibt es bei Schüssler Salzen überhaupt eine Erstverschlimmerung wie bei anderen homöopathischen Mitteln? Ich habe Tange Google befragt, aber die Gelehrten scheinen sich da uneinig zu sein. Ich mache mir nun doch Gedanken, dass das Humpeln, das immer noch direkt nach dem Liegen in Folge von vermutlich Überanstrengung auftritt, ernstere Gründe haben könnte. Weder Arnica noch Rhux toxicodendron haben diesmal geholfen und es tritt auch nach Tagen nur sehr zögerlich Besserung ein. Heute kam auch wieder Durchfall dazu, der aber nach Entgiftung aussah, denn nach zweimaliger Entleerung war sofort Ruhe und die Farbe des Kots (Gelb = Leber) deutete ebenfalls darauf hin. Oder er verträgt die Grünlippmuschel nicht, die eigentlich als Unterstützung für die Gelenke helfen sollte und die ich heute in Form von Arthral von der Firma Navalis dem Futter untergemischt hatte. Mon-sha hat am Dienstag einen Termin bei der Physiotherapeutin. Das ganze wird mir zu suspekt.

 

Neben den weniger guten Nachrichten hier aber auch eine gute. Mon-sha ist zurzeit absolut süß und liebenswert. Im Garten, wenn ich dort mittags auf einem Gartenstuhl sitze und relaxe, habe ich ihn auf dem Schoß. Er liegt wie ein Baby in meinen Armen, lässt sich kraulen und streicheln und genießt. Genau wie Mama Milka und Opa Chin. In diesem Moment sind sie wie Babys! Da er im Gegensatz zum Brüderlein ohnehin noch sehr zart und leicht wirkt, hat man zusätzlich den Eindruck, man hat ein Baby im Arm.

 

So ganz nebenbei bemerkt:

 

Yeshi hat die 10 kg geknackt und ist jetzt ca. 40 cm groß. Im Gegensatz dazu ist Mon-sha mit seinen 8,3 kg und geschätzten 38,5 cm ein Federgewicht.

 

Heute war Mon-sha total verspielt, rollte mit den Plüschis in Pfoten und Mäulchen auf dem Boden herum, spielte mit Yeshi zusammen mit dem Bällchen, indem sie es zusammen getragen haben, oder rollte meinem Mann das Bällchen vor die Füße: „Komm, spiel mit mir!“ Mit meinem Mann rauft er auch gerne mal, ist dabei aber sehr vorsichtig und sogar weniger rüpelhaft als Yeshi. Am schönsten ist es aber, wenn die beiden Brüder Maulknabbern spielen, dabei Gackern wie Hühner und sich etwas dabei erzählen. Wer noch nie gehört hat, wie Tibi-Geschwister sich Geheimnisse erzählen, kann es sich kaum vorstellen.

 

Bei der letzten Tour mit Yeshi und Mon-sha durch den Wald war Mon-sha mal wieder total geistesabwesend, als wir eine Labrador-Hündin trafen und beide Jungs mit der älteren Dame flirteten. Ich unterhielt mich lange mit der Besitzerin. Das Töchterchen hätte Mon-sha am liebsten gleich adoptiert. Yeshi setzte sich irgendwann vor mich, schaute mich an und schien sagen zu wollen „Frauchen, die ist nicht heiß! Können wir jetzt endlich weitergehen?“ Er wird mal Profi und wird sicher nur am richtigen Tag decken. Yeshi ist eben immer klar im Kopf. Bei Mon-sha war dagegen alles zu spät. Er lief doch glatt mit den Leuten mit und interessierte sich weder für mich noch für Yeshi. Zum Glück leinte die nette Besitzerin der Labbi-Dame ihn dann an und ich konnte den Casanova einsammeln.

 

Milka und ich waren heute endlich nach einigen Pausen wieder beim Agility-Training und da wir nur mit der Trainerin und ihren Hunden alleine waren wurden wir sehr gefordert. Aber Milka lief super heute und hatte einen Mega-Spaß beim Springen über die Hindernisse, immer ihren Futterbeutel am Ende als Ziel im Auge. Ich selbst durfte heute mal hineinschnuppern welches Tempo mich erwartet, wenn ein erfahrener Turnier-Hund den Parcours bestreitet. Die Trainerin stellte mir ihre Sheltie-Hündin zur Verfügung. Ich war ganz schön außer Puste. Jetzt weiß ich warum ich Tibis habe!